Warum du dich viel öfter belohnen solltest

Du hast richtig gelesen! In ein paar Minuten wirst du dich sofort belohnen wollen!

Es ist Freitag und vor uns liegt ein schönes und hoffentlich sonniges Wochenende. Was könnte dir die Aussichten noch ein wenig versüßen? Vielleicht ein wenig guter Zuspruch, damit du dich mal wieder belohnst und dir etwas gönnst? Ja? Alles klar, kein Problem! 🙂

Im Alltag gibt es immer wieder Situationen, in denen wir streng mit uns und anderen sind. Kinder werden für Ungehorsam bestraft, unsere Mitmenschen bestrafen uns, wenn wir nicht ihren Wünschen entsprechend handeln und wir bestrafen uns selbst, wenn wir unsere gesteckten Ziele nicht erreichen oder Fehler machen, die wir eigentlich vermeiden wollten.
Wer bestraft wird, lernt zwar eine Lektion, ist aber auch unzufrieden und demotiviert. Wenn ein Kind bestraft wird, verliert es ein Stück seiner Unbeschwertheit. Wenn andere uns bestrafen, verlieren sie ein Stück unserer Sympathie und Zuneigung. Wenn wir uns selbst bestrafen, verlieren wir ein Stück unseres Selbstbewusstseins und unserer Motivation.
Bestrafung ist also ein wirksames Mittel, um schmerzhafte Lektionen zu vermitteln, aber diese haben auch einen hohen Preis.
Die Frage, die sich stellt, ist: Gibt es nicht noch ein anderes Mittel, das uns dabei hilft, aus Fehlern zu lernen, zukünftige Fehler zu vermeiden, über uns hinauszuwachsen und uns zu verbessern?
Die Antwort darauf lautet: Ja! Durch Belohnung und positive Verstärkung kann man sogar bessere Resultate erzielen, ohne dabei etwas zu verlieren.

An dieser Stelle möchte ich mich direkt dem Aufschrei aller Idealisten und Realisten widmen: Ja, es ist richtig, dass man Bestrafungen im Leben nicht ausschließen kann. Dennoch ist es wichtig, herauszufinden, ob man zu streng mit sich ist und ob man manche Bestrafungen nicht durch Belohnungen ersetzen kann, um langfristig positivere Resultate zu erzielen.

Die Vorteile der Belohnung

Wenn man sich oder jemand anderem etwas beibringen möchte, ist Belohnung immer ein wirksameres Prinzip als Bestrafung. Wenn du mein aktuelles Buch „Das Geheimnis der Anziehung“ gelesen hast, dann weißt du ja bereits, dass eines der Schlüsselthemen darin das menschliche Bedürfnis nach Lob und Anerkennung ist. Entsprechend effektiv ist es, wenn man dieses Bedürfnis zum Vorteil aller auslegt: Du motivierst einen Menschen dazu, etwas zu tun, das du dir von ihm wünschst und belohnst ihn dafür mit Lob, Anerkennung oder einem kleinen Geschenk. Dabei gewinnen alle Beteiligten: Dein Wunsch wird erfüllt und gleichzeitig wird das Bedürfnis nach Belohnung deines Mitmenschen befriedigt.
Tatsächlich hat ein Großteil der Menschheit dieses einfache Prinzip noch nicht verstanden und glaubt immer noch, eiserne Disziplin und harte Strafen würden für die besten Resultate sorgen…
Aber dazu ein andermal mehr.

Der Punkt ist, dass du durch Belohnung und positive Verstärkung großen Einfluss auf andere Menschen gewinnst. Warum sollte das nicht auch bei dir selbst funktionieren? Das Bedürfnis nach Anerkennung, Geltung und Belohnung ist in dir genauso vorhanden wie in jedem anderen Menschen auch. Doch wieso solltest du den Wünschen deiner Mitmenschen entsprechend handeln, damit dieses Bedürfnis befriedigt wird? Du kannst viel effizienter und glücklicher sein, wenn du selbst die Person bist, die für die Belohnung sorgt. Das ist dann sogar ein doppelter Gewinn: Du handelst zu deinem Besten und belohnst dich dafür!

Das Prinzip verstehen

Nun fragst du dich vielleicht, wofür du dich denn eigentlich belohnen sollst. Die Antwort darauf ist simpel: Für alles, was du gut machst!
Wir erledigen im Alltag so vieles, dass wir gar nicht wahrnehmen, wie sehr alles zur Selbstverständlichkeit wird. Nicht nur die Dinge, die uns gegeben werden, sondern vor allem auch die Dinge, die wir selbst schaffen und leisten.
Wir überleben täglich im Dschungel des Alltags, kommen all unseren Pflichten nach und kümmern uns um unsere Mitmenschen. Wenn sich niemand dafür bedankt oder erkenntlich zeigt, fühlen wir uns nach einer gewissen Zeit demotiviert und haben das Gefühl, die ganze Welt sei undankbar.
Doch wer soll „Danke“ sagen und deine Motivation aufrechterhalten, wenn nicht du selbst? In einem eigenverantwortlichen Leben spielst du die Hauptrolle und du hast die Vorbildfunktion. Wieso solltest du nicht auch selbst die Person sein, die dir das Lob und die Belohnung gibt, die du verdienst? So bist du anderen ein Vorbild, gleichzuziehen und es dir nachzumachen.
Und schon ziehst du mehr Positives in dein Leben!

Manchmal wollen wir bestimmte Ziele erreichen und können uns einfach nicht dazu aufraffen, ihnen entgegenzugehen. Uns fehlen schlicht und einfach die Motivation und Disziplin. Auch hier kann die Aussicht auf eine Belohnung hilfreich sein!

Eine Belohnung gibt es immer dann, wenn du etwas schaffst oder gut machst. Folglich kannst du das Erreichen deiner Ziele mit bestimmten Belohnungen verbinden. Gibt es eine bestimmte kurze Reise, die du schon seit Langem planst? Gibt es ein Restaurant, das du gerne besuchen würdest, aber noch nicht besucht hast? Gibt es eine bestimmte Kleinigkeit, die du dir gerne kaufen würdest, die du aber aus Gründen der Vernunft doch nie mitnimmst?
Verbinde solche Belohnungen mit deinen Zielen und motiviere dich dazu, über dich selbst hinauszuwachsen und dich anschließend dafür zu belohnen.
So verbesserst du übrigens nachhaltig deine Disziplin!

Warum du dich belohnen solltest

Nachdem es nun lange um die Effektivität und Wirksamkeit der Belohnung ging, möchte ich abschließend noch einmal auf den Titel dieses Artikels eingehen und zusammenfassen, warum du dich öfter belohnen solltest:

  • Du löst das Prinzip der Selbstbestrafung ab und eliminierst deine Selbstzweifel.
  • Du stärkst deine Motivation und freust dich auf das Erreichen deiner Ziele.
  • Du fokussierst dich mehr darauf, konkrete Ziele zu setzen, um dich entsprechend zu belohnen.
  • Du erlebst spürbar mehr Erfolge und stärkst dein Selbstvertrauen.
  • Du empfindest eine stärkere Wertschätzung für deine alltäglichen Leistungen und deine persönlichen Charaktereigenschaften.
  • Du wirst positiver und glücklicher.
  • Du wendest das Prinzip der Belohnung häufiger an deinen Mitmenschen an und gewinnst ihre Sympathien.
  • Du befriedigst dein Bedürfnis nach Lob, Anerkennung, Wertschätzung und Belohnung.
  • Du wirst disziplinierter und bekommst eine festere „Arbeitsmoral“.
  • Du verdienst es, dir etwas Gutes zu tun. Es ist DEIN Leben und du bist einzigartig. Belohne dich dafür.

Belohne dich noch heute

Das hört sich alles sehr positiv an, nicht wahr? Dann fang doch gleich heute damit an, dich zu belohnen! Das Leben ist kurz, also verliere keine Zeit. Das Wochenende liegt dir zu Füßen und es will genossen werden. Wirf einen zusammenfassenden Blick auf die Woche, die hinter dir liegt und finde einen guten Grund, dich zu belohnen. Denk nicht zu viel darüber nach. Sei einfach positiv. Ich versichere dir, dass es dir guttun wird 🙂

In diesem Sinne wünsche ich dir ein schönes Wochenende!

Es ist schön, dass du dabei bist.
Michael

 

Titelbild: Gratisography.com

14 Kommentare, sei der nächste!

  1. Vielen lieben dank. Ich war heute mit meinem Hund am hundsrtrand an der Ostsee und hatte einen entspannten Tag. Habe gerade deine Botschaft gelesen und fühle mich bestätigt.in der nächsten Zeit kommen viele neue Entscheidungen und Veränderungen auf mich zu.

    LG Gaby

    1. Hallo Gaby,

      das hört sich wirklich toll an. Schön, dass du die Zeit positiv nutzen konntest. Ich wünsche dir viel Erfolg und Zuversicht bei allen kommenden Ereignissen. Vergiss nicht, dass wir mit jeder überwundenen Hürde stärker und sicherer werden.
      Ich wünsche dir ein schönes Wochenende.

      Viele Grüße
      Michael

  2. Hallo Michael, vielen Dank für deine Worte. Es gibt viele Sachen, über die man im Alltag nicht mehr nachdenkt. Aber das Prinzip der Selbstbestrafung sollte längst überholt sein. Wie gesagt, SOLLTE. Ich wünsche dir ein schönes Wochenende und warte auf neue Inspirationen.

    Liebe Grüße Sabrina

    1. Hallo Sabrina,

      ja, EIGENTLICH sollte es schon längst nicht mehr allgegenwärtig sein 🙂 Auch starke Selbstzweifel gehören zur Bestrafung und solange diese vorhanden sind, zieht man sich immer weiter runter. Ein guter Grund mehr, sich über seine Situation bewusst zu werden und sich häufiger zu belohnen.
      Es wird auch weiterhin neue Anregungen und Inspirationen geben. Ich freue mich darüber, dass du sie lesen wirst und wünsche dir ein schönes Wochenende.

      Viele Grüße
      Michael

  3. Hallo Michael, ja ich habe dein aktuelles Buch gelesen, es hat mich in meiner momentaner Situation ein Stück weit beruhigt , mir das Gefühl gegeben das ich nicht alleine bin , dass es überall Menschen gibt die von Ihren Ehepartner belogen und betrogen werden , über Jahre , und nachdem “ Mann“ auffliegt er immer noch kein Ende findet , damit egal wie, für beide ein Neuanfang ansteht.
    Mir persönlich helfen deine Bücher unheimlich weiter, ich fühle mich nicht so alleine,
    und nehme für mich sehr viel mit, mach so weiter….
    Und gute Zeit für dich.

    1. Hallo Lisa,

      es tut mir sehr Leid, dass du so negative Erfahrungen machen musstest. Umso mehr freut es mich jedoch, dass du stark bist und in meiner Arbeit Bestätigung findest. Selbstverständlich bist du nicht allein. Vor einiger Zeit habe ich mal einem Leser geschrieben, dass wir im Prinzip alle im gleichen Boot sitzen, aber dass jeder sich verzweifelt an sein eigenes Ruder klammert und dabei gar nicht bemerkt, dass er gar nicht allein ist.
      Es gibt immer Menschen, die unsere Ansichten, unsere Vorlieben, aber auch unser Leid teilen und alleine dieser Gedanke kann sehr beruhigend und hilfreich sein. Sei weiterhin stark und geh deinen Weg. Ich wünsche dir alles Gute und natürlich ein schönes Wochenende 🙂

      Viele Grüße
      Michael

  4. Hallo Michael,

    ich bin für mich zu dem Schluss gekommen, dass Belohnung letztlich genauso ein Irrweg ist wie Bestrafung. Warum? Weil sie beide voraussetzen, dass die Handlung einer Person keinen inneren Sinn hat und deswegen eine künstliche Motivation braucht. Wenn mir etwas gelingt, dann ist es für mich genug, dass ich dadurch dem Ziel dieser Handlung näher gekommen bin. Lerne ich neue Vokabeln eine Sprache, ist der Lohn, dass ich mich in ihr besser verständigen kann. Vernachlässige ich andererseits zum Beispiel mein Fitnesstraining, ist die „Strafe“, die unmittelbare Konsequenz, ein schlechterer Allgemeinzustand. Sonst braucht es eigentlich nichts. Auch bei der Erziehung meiner Kinder habe ich sehr gute Erfahrungen damit gemacht, auf Belohnungen genauso zu verzichten wie auf Strafen.

    Viele Grüße,
    Uwe

    1. Hallo Uwe,

      vielen Dank für deinen Beitrag! Ich verstehe sehr gut, was du meinst, jedoch denke ich nicht, dass eine Belohnung (oder Bestrafung) den inneren Sinn einer Sache oder Handlung gänzlich eliminiert. Es ist vollkommen richtig, dass beim Prinzip der Belohnung eine künstliche Motivation erzeugt wird. Da diese jedoch für reale Ergebnisse sorgt, hat sie durchaus ihre Daseinsberechtigung.
      Dass du Belohnung oder Bestrafung ganz aus deinem Leben streichen konntest, finde ich beeindruckend. Ich würde es als etwas wie die „nächste Stufe“ bezeichnen. Um an diesen Punkt zu kommen, muss man sich jedoch intensiv mit den Prinzipien von Belohnung und Bestrafung auseinandergesetzt haben, wie du es bestimmt getan hast.
      Bis dahin kann die künstliche Motivation des Belohnungssystems für sehr postive Resultate sorgen 🙂
      Nochmals danke für deinen interessanten Beitrag. Er hilft dabei, die Sache noch einmal aus einer ganz anderen Perspektive zu betrachten.

      Ich wünsche dir ein schönes Wochenende.

      Viele Grüße
      Michael

  5. Hallo Michael!
    Gerade heute morgen bin ich von einer schönen Reise zurück gekommen, die ich geleitet habe! Ich habe schon langjährige Erfahrung, bin in eine für mich neue Gegend gefahren, hatte einen erfahrenen Fahrer dabei, der mich sehr unterstützt hat mit vielen Details, sodass ich viel gelernt habe! Meine betreuenden Aufgaben habe ich gut gemacht und zu zweit haben wir die vorgegebene Reise motiviert durchgeführt.
    Am Ende wurden wir relativ schlecht beurteilt und wenig belohnt, die Gäste hatten am Programm einiges auszusetzen, das Wetter war mäßig, und jedem wurden nicht seine persönlichen Bedürfnisse befriedigt, das in einer Gruppenreise nicht möglich ist!
    Dein Artikel heute hat mich in meinen Gedanken bestärkt, mich trotzdem zu belohnen und zwar mit viel Motivation und schöner Reflexion dieser Reise für mich persönlich!
    So freue ich mich auf das nächste Mal im nächsten Jahr und kann dem Veranstalter trotzdem eine positive Rückmeldung rüber bringen!

    Danke, dir ein schönes sonniges WE
    Andrea

    1. Hallo Andrea,

      es freut mich zu hören, dass du eine schöne und aufregende Reise hattest. Ich kann sehr gut nachvollziehen, was du meinst: Gerade dann, wenn man mit einer Gruppe unterwegs ist, ist es nahezu unmöglich, es jedem recht zu machen. Jeder hat den Anspruch, jeden Wunsch erfüllt zu bekommen, da er schließlich Geld für die Reise bezahlt hat. Und auch, wenn dieser Anspruch berechtigt ist, weiß doch im Grunde jeder, worauf er sich einlässt, wenn er eine Gruppenreise antritt 🙂
      Schön, dass du dich vom teilweise negativen Feedback nicht herunterziehen lässt! Schließlich kann man Kritik sachlich aufnehmen, sich die Argumente der anderen merken, daraus fürs nächste Mal lernen und dennoch fröhlich und ausgeglichen sein.

      Auch dir ein schönes Wochenende!

      Viele Grüße
      Michael

  6. Hallo Michael,

    dieser Abschnitt in deinem Artikel ist mir besonders aufgefallen:
    Wir erledigen im Alltag so vieles, dass wir gar nicht wahrnehmen, wie sehr alles zur Selbstverständlichkeit wird. Nicht nur die Dinge, die uns gegeben werden, sondern vor allem auch die Dinge, die wir selbst schaffen und leisten.

    Wenn man vor lauter Aufgaben, die man der Reihe nach abarbeitet, das Ergebnis nicht wahrnimmt, übergangslos die nächste Aufgabe in Angriff nimmt, dann nimmt man auch die vielen kleinen Erfolge nicht mehr wahr und denkt nur noch an die nächste Aufgabe, die unerledigten Probleme. Das betrifft insbesondere die Aktivitäten, die kein sichtbares Ergebnis haben.

    Genauso gerne wie ich mein „Werk“ betrachte, wenn ich etwas gebastelt, gebaut o.ä. habe, nehme ich mir heute die Zeit, nach einer abgeschlossenen Aufgabe, einem geklärten Problem oder einem beseitigten Fehler, mir das Ergebnis bzw. den Erfolg bewusst zu machen und mich darüber zu freuen. Diese Wahrnehmung ist eine sehr gute Möglichkeit, sich zu belohnen. Dann macht es mir auch viel mehr Spaß, die nächste Aufgabe anzugehen. Darum finde ich solche Auszeiten und Übergänge eine sehr gute Belohnung.

    Ich wünsche dir eine schöne Woche.

    Viele Grüße
    Manfred

    1. Hallo Manfred,

      ja, in einer Gesellschaft, in der man „funktionieren“ muss, um zum allgemeinen Mittelmaß zu gehören, nimmt man nur selten wahr, was man eigentlich leistet. Du hast vollkommen Recht damit, dass es bereits eine Belohnung ist, sich seine Erfolge in Ruhe anzusehen. Du bist damit ein gutes Beispiel für andere und ich hoffe, dass viele der Leser deinen Kommentar lesen.

      Neben dem belohnenden Effekt ist die Wahrnehmung der eigenen Leistungen natürlich auch eine tragende Säule des Selbstwertgefühls, bzw. dessen (Weiter-)Entwicklung. Auch deshalb sollte man nicht für selbstverständlich halten, was man täglich schafft.
      Sich zum Beispiel ein Mal pro Woche eine Auszeit zu nehmen und alles Geschehene zu reflektieren, kann dabei sehr behiflich sein.
      Danke für deine Anregung!

      Auch dir einen guten Start in die neue Woche.

      Viele Grüße
      Michael

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