Es macht das Leben auf jeden Fall leichter…

Wir sprechen beinahe jede Woche darüber, was wir tun können, um glücklicher zu werden und im Leben vorwärts zu kommen. Viel zu selten jedoch sprechen wir darüber, was wir lassen können, um glücklicher zu sein. Tatsächlich habe ich eben gesehen, dass es schon fast vier (!) Jahre her ist, dass ich einen ähnlichen Blogartikel geschrieben habe. Zeit also, diesen Themenzweig ein wenig aufzufrischen.

Ich glaube fest daran, dass es im Leben nicht nur darum geht, Neues hinzuzufügen, sondern auch, Altes hinter sich zu lassen. Vor allem dann, wenn es uns nicht gut tut. Deshalb schauen wir uns heute mal 7 Dinge an, mit denen wir sofort aufhören können, um uns sofort besser zu fühlen.

1. Sich über andere ärgern

Wer hier öfter mitliest, weiß bereits, dass dieser Gedanke zu meinen Lieblingen gehört. Buddha soll einmal gesagt haben: „Sich über andere zu ärgern ist so, als würde man Gift trinken und darauf warten, dass der andere davon stirbt.“
Jetzt mal ehrlich: Ist das nicht wahr? Wir ärgern uns über das, was andere gesagt oder getan haben und teilen es ihnen nicht mit. Stattdessen fressen wir den Frust und Kummer, nehmen ihn mit nach Hause und vergiften auch noch diejenigen damit, die uns eigentlich am Herzen liegen, indem wir schlecht gelaunt sind. Lass die anderen ihre Fehler machen. Übersieh sie, toleriere sie oder bestrafe sie, wenn es denn sein muss. Aber bestrafe nicht dich dafür! Sobald wir das begreifen, wird das Leben deutlich leichter.

2. Sich mit anderen vergleichen

Du fühlst dich mies, weil anderen leicht von der Hand zu gehen scheint, was dir nicht gelingt? Die anderen haben ein schöneres Zuhause als du? Sie haben ein teureres Auto? Einen besseren Job?
Naja, vielleicht haben sie auch ein ganz anderes Leben. Vielleicht müssen sie für all diese Dinge Opfer bringen, zu denen du nicht bereit wärst und die dein Leben nicht verschönern würden.

Wir vergleichen, um einordnen zu können, wo wir im Leben stehen. Dabei sind wir aber sehr subjektiv. Denn wir schauen immer nur auf das, was wir nicht haben. Immer nur auf das, worin wir „unterlegen“ sind. Also wenn du schon vergleichen möchtest, dann bitte richtig, denn jede Medaille hat zwei Seiten. Und wenn du dich wirklich ganz auf dich fokussieren möchtest, dann hör einfach auf, dich mit anderen zu vergleichen. Was auch immer du tust, tu es für dich. Mach es in deinem Tempo und genieße DEINE Erfolge.

3. Zu stolz sein

Eine gesunde Portion Stolz hat noch niemandem geschadet. Allerdings kann man sich damit auch mächtig selbst im Weg stehen. Wenn wir zu nachtragend sind und niemals Hilfe annehmen, kann es passieren, dass wir Menschen vor den Kopf stoßen, die im Grunde nur das Beste für uns wollen und aufrichtig sind. Wir sollten also lernen zu unterscheiden, wann uns jemand etwas Böses will und wann nicht. Im Idealfall vertrauen wir auch mal wieder öfter, wohlwissend, dass wir im schlimmsten Fall immer noch die Schutzmauer hochziehen können 🙂

4. Zeit mit Dingen verschwenden, die uns nicht weiterbringen

Hand aufs Herz: Wie viel Lebenszeit investierst du in Dinge, die dich nicht weiterbringen? Die meisten von uns sind unglücklich damit, auf der Couch zu liegen und irgendeine Sendung zu schauen, die sie im Grunde nicht einmal mögen. Die meisten von uns mögen es nicht, die Schichten ihrer Kollegen zu übernehmen, weil sie nicht „nein“ sagen können. Genauso wenig mögen es die Allerwenigsten, ihre Lebenszeit gegen Geld zu tauschen, indem sie einen Job machen, der ihnen nicht gefällt.

Es gibt Gründe dafür, all diese Dinge zu tun. Das ist klar. Es gibt aber auch Gründe, es zu lassen. Mit diesen sollten wir uns hin und wieder auseinandersetzen und nach Alternativen suchen.

5. Zeit in Menschen investieren, die uns nicht zu schätzen wissen

Ein gesundes Selbstwertgefühl sollte es uns verbieten, Zeit mit Personen zu verbringen, die uns ausnutzen, beleidigen, verletzen oder schlicht und einfach nicht zu schätzen wissen. Aber setzen wir das auch konsequent um? Eine Frage, die sich jeder selbst stellen sollte.
Wir haben so große Angst davor, dass wir andere verlieren könnten, weil wir es ihnen nicht recht machen. Aber haben wir auch jemals Angst davor, uns selbst zu verlieren, während wir damit beschäftigt sind, es den anderen recht zu machen?

Da draußen gibt es Menschen, die dich zu schätzen wissen. So wie du bist, ohne Wenn und Aber. Es gibt aber auch jene, die ein Problem mit dir haben und dich nur dann akzeptieren, wenn du ihre Erwartungen erfüllst. Wem davon du deine Zeit widmest, sei dir überlassen. Ich kann dir nur so viel sagen: Es gibt kaum etwas Schöneres als das Gefühl echter Wertschätzung. Sowohl die, die man sich selbst entgegenbringt als auch die, die man von anderen erhält.

6. Auf das blicken, was wir nicht haben

Ich bin fest davon überzeugt, dass man Ziele braucht, um weiterzukommen. Dabei ist oft der Weg das Ziel. Es sind Fortschritte, die uns erfüllen. Der Mensch ist ein reisendes Wesen, das durch Erlebnisse und Erfahrungen reift. Somit ist es mehr oder weniger unsere Bestimmung, in die Ferne zu blicken, uns neue Wegpunkte zu markieren und uns weiterzuentwickeln.

Allerdings können auch die schönsten Dinge des Lebens ungesund sein, wenn wir ihnen zu viel Aufmerksamkeit widmen (denken wir nur mal an Kuchen…).
Wer immer nur in die Ferne schaut, verliert das Gefühl dafür, was hier und jetzt ist. Und dabei ist der Augenblick doch alles, was wir haben. Vielleicht liegt die ideale Lösung irgendwo in der Mitte. Also dort, wo wir dankbar für alles sind, was unser Leben besonders macht und uns auf das freuen, was noch kommen wird. Denn eines steht fest: Wir könnten so viel mehr haben, aber auch so viel weniger.

7. Alles auf sich beziehen

Im Alltag machen unsere Mitmenschen ständig Fehler und nicht selten fühlen wir uns deswegen schlecht. So lassen andere z.B. ihre schlechte Laune an uns aus, weil sie einen schlechten Tag haben. Wir beziehen das dann direkt auf uns und denken, etwas falsch gemacht zu haben. Dabei ist es egal, was du tust. Dein Gegenüber möchte in diesem Moment einfach nur Dampf ablassen, völlig unabhängig davon, ob du nackt ein Rad schlägst oder still in der Ecke sitzt.
Genauso machen andere dich für ihre Probleme verantwortlich. Oder sie lassen dich darunter leiden, dass sie in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen gemacht haben und unterstellen dir ständig böse Absichten. Was auch immer es ist: Beziehe nicht immer alles auf dich. Zieh dir nicht den Schuh eines anderen an. Zu wissen, wann man wirklich etwas verbockt hat und wann man einfach nur das Ablassventil eines anderen ist, ist eine Kunst, an der man sein ganzes Leben lang feilt.

Grundsätzlich gilt jedoch: Es ist nicht immer deine Schuld und deshalb solltest du dich nicht wegen allem mies fühlen, was passiert. Ganz nebenbei erwähnt: Aktuell arbeite ich an einem spannenden Buchprojekt, das sich genau mit dieser Thematik befasst. Allerdings wird es wohl noch über ein Jahr dauern, bis das Buch erscheinen wird.

Mehr loslassen

Wie eingangs erwähnt, geht es nicht immer nur darum, etwas zu tun. Manchmal geht es darum, etwas nicht zu tun, oder besser gesagt, es zu lassen. Ich kann dir versichern, dass dein Leben deutlich einfacher und entspannter sein wird, wenn du auch nur wenige dieser Gedanken beherzigst und ich wünsche dir viel Freude beim Ausprobieren!

Es ist schön, dass du dabei bist.
Michael

 

Titelbild: Unsplash.com, Nila Maria