Eine hoffentlich hilfreiche Perspektive in Zeiten des Wandels…

Über das Leben gibt es viel zu lernen. Zu viel, um alles im Laufe eines Menschenlebens aufzunehmen. Und selbst wenn wir eine durchschnittliche Lebenserwartung von 1.000 Jahren hätten, würde das wohl immer noch nicht reichen, um das Konzept des Lebens und all seine Inhalte wirklich zu verstehen. Für eine wissbegierige und ungeduldige Nase wie mich ist allein diese Erkenntnis schwer zu akzeptieren.

Hier sind wir also, inmitten dieses überwältigenden Abenteuers und versuchen zurechtzukommen. Neulich sagte mir jemand, das Leben sei so, als würde man irgendwie in einen Fluss hineingeworfen werden und müsse lernen, damit klarzukommen und zu überleben. Gar keine so schlechte Metapher, wie ich finde. Bleiben wir doch kurz bei der Vorstellung des Lebens als Fluss. Sie beschreibt nämlich wunderbar die Tatsache, dass alles in Bewegung ist. Und zwar immer.

Genau hier kommen wir zu einem der größten Konflikte, die wir verspüren: Wir wollen nicht immer, dass sich alles verändert. Manchmal wollen wir durchatmen und eine Pause machen. Uns von gewissen Strapazen erholen. Manchmal wollen wir innehalten, um die Schönheit einer Situation zu genießen. Es kommt vor, dass wir Momente erleben, von denen wir uns wünschen, sie mögen niemals enden. Wir wollen uns nicht von anderen Menschen oder Dingen verabschieden. Wir wollen nicht loslassen. Und manchmal fühlen wir uns einfach noch nicht bereit, weiterzugehen. Doch die Reise im ewigen Fluss bringt den Umstand mit sich, dass es keine Pausen gibt. Es geht weiter. Immer.

Alles, wirklich alles ist permanent im Wandel. Sieh doch einfach mal aus dem Fenster. Die Sonne geht auf und unter. Die Erde dreht und bewegt sich unaufhörlich. Pflanzen wachsen und zerfallen. Menschen leben, altern und sterben. Die Uhren bleiben niemals stehen und kein Tag ist jemals wie der vorherige. ALLES ist im Wandel. Doch trotzdem sind wir manchmal so naiv, die Augen davor zu verschließen und es nicht zu akzeptieren. Wir sind wie trotzige Kinder, die die Wahrheit nicht annehmen wollen. Wir nutzen Ignoranz und Irrationalität, um vor dem Offensichtlichen wegzulaufen. Doch, auch während wir versuchen wegzulaufen, geht das Leben weiter. Alles unterliegt weiterhin dem ewigen Wandel.

Der Ausweg aus diesem Dilemma ist offensichtlich: Solange wir etwas nicht akzeptieren, das unausweichlich ist, werden wir unglücklich sein. Obwohl ich daran glaube, dass wir mittels Eigenverantwortung nahezu alles erreichen können, glaube ich auch daran, dass es natürliche Grenzen gibt, die wir akzeptieren müssen. So, wie wir zum Beispiel nicht unter Wasser atmen können, können wir uns auch nicht dem ewigen Wandel entziehen.
Warum also wehren? Das Leben wird so viel leichter, wenn wir den Wandel annehmen und wie einen Freund behandeln.

Veränderung ist Leben. Stillstand ist der Tod.

Es ist die Veränderung, die ständig frischen Wind in unser Leben bringt. Es ist die Veränderung, die uns ständig vor neue Herausforderungen stellt und dafür sorgt, dass wir wachsen und besser werden. Und es ist ebenfalls die Veränderung, die das Leben lebenswert macht. Mal gefällt uns das. Mal eher nicht. Ist das nicht etwas, das alle Dinge in Balance hält?

Aktuell leben wir in Zeiten, in denen sich sehr vieles verändert, und das sehr schnell. Wir müssen das nicht gut finden. Wir müssen uns nicht darüber freuen. Aber wir müssen es annehmen, um das Beste daraus machen zu können.

Nimm dir die Gedanken aus diesem Beitrag und übertrage sie auf sämtliche Situationen deines Lebens:

  • Auf Freundschaften und Partnerschaften
  • Auf die Gesundheit
  • Auf deinen Job
  • Auf deine persönliche Entwicklung
  • Auf deine bisherigen Erfahrungen

Rücke all das in eine neue Perspektive. Akzeptiere, dass Dinge sich ändern. Erkenne, was innerhalb deines Einflussbereichs liegt und was nicht. Lass los, was du nicht halten kannst. Akzeptiere den Wandel, wo er schon längst stattgefunden hat. Glaub mir, dass das Leben dadurch um einiges leichter wird.

Alles verändert sich. Auch du und ich. Am Ende des Tages suchen wir uns selbst aus, ob wir vergeblich gegen den Fluss strampeln, oder ob wir uns auf den Rücken legen, die Füße hochlegen und all das genießen, was die Reise auf diesem Fluss uns zu bieten hat.

 

Es ist schön, dass du dabei bist.
Michael

 

 

 

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