Sie entscheidet maßgeblich über die Qualität deines Lebens! 

Neulich sagte mir jemand bei einem Geschäftsessen: „Aufmerksamkeit ist die neue Währung des 21. Jahrhunderts!“ Eine interessante Aussage, wie ich finde. Was hat er damit gemeint?
Gemeint war die Tatsache, dass wir in einer Konsumgesellschaft voller Reizüberflutung leben. In allen möglichen Lebensbereichen und wortwörtlich an allen möglichen Ecken versucht jemand, unsere Aufmerksamkeit zu erregen: Werbeplakate in verschiedenen Größen und Formen, Radiowerbung, Fernsehwerbung, Zeitungsannoncen, Broschüren in Tageszeitungen, usw. Und dann wären da noch all die blinkenden Werbeanzeigen, die uns angezeigt werden, sobald wir das Internet nutzen. Auch die sozialen Netzwerke sind vollgestopft mit Werbung. Die größten Unternehmen dieser Welt lassen sich immer neue und bessere Methoden einfallen, um unsere Aufmerksamkeit zu erregen und sie werden auch immer besser darin. Und wenn wir es dann schaffen, uns von all der Werbung loszueisen und uns das anzusehen, was wir eigentlich sehen wollten, dann finden sie trotzdem einen Weg: Die Unternehmen bezahlen Blogger, Filmemacher und andere, um Werbung in ihre Blogbeiträge und Videos einzubauen. Übrigens ist das auch einer der Gründe dafür, dass es auf diesem Blog keinerlei Werbung gibt. Aber das ist nicht der Punkt, auf den ich hinaus will.

Der entscheidende Punkt ist: Alle wollen unsere Aufmerksamkeit und ein paar bekommen sie auch. Unsere Aufmerksamkeit wird aufgeteilt und wir beschäftigen uns ständig (sogar unterbewusst) mit all den Anliegen, die andere haben. Was bedeutet das für uns? In einem Wort: Ablenkung!

Hinzu sei gesagt, dass die Werbung nicht der einzige ablenkende Faktor ist. Wir können unsere Zeit auf so vielfältige Weise wie noch nie nutzen. Durch das Internet können wir alles konsumieren und machen, worauf wir gerade Lust haben. Ob du nun etwas über die Pflanzen in deinem Garten lernen oder dir neue Möbel kaufen willst. Alles ist nur ein paar Klicks weit entfernt. Wie entscheidet man sich inmitten dieser grenzenlosen Möglichkeiten für nur eine Tätigkeit? Wie soll es möglich sein, sich auf nur eine Sache zu konzentrieren und diese auch konsequent durchzuziehen?

Die guten alten Zeiten

Wenn ein Neandertaler ein Werkzeug herstellen wollte, dann konnte er sich den ganzen Tag lang damit beschäftigen. Schließlich gab es da draußen in der Wildnis keine Werbeplakate, die ihn dazu einluden, in ein Höhlen-Restaurant zu kommen oder sich das neueste Bärenfell zu kaufen. Er hatte auch kein Smartphone und keinen Fernseher. Er musste nicht frühzeitig abbrechen, um die neueste Folge seiner Lieblingsserie schauen zu können. Er hatte EINE Aufgabe und diese erledigte er gewissenhaft.

Wir müssen nicht einmal ganz so weit in der Zeit zurückgehen. Schauen wir uns doch einfach an, wie eine Kindheit noch vor 40 Jahren ablief, in den guten alten 80er Jahren. Ich höre oft wie Menschen sagen, dass Kinder auch damals schon durch Videospiele und Musik abgelenkt waren. Das mag stimmen. Aber im Verhältnis zu heute war das wirklich gar nichts. Damals haben die Kinder noch draußen gespielt. Sie hatten Wertschätzung für das, was sie hatten und konnten sich für Kleinigkeiten begeistern. Ja, es gab auch damals mit Sicherheit Ausnahmen. Lasst uns das Ganze jedoch realistisch betrachten.
Damals war es leichter, sich auf eine Sache zu konzentrieren, weil es schlicht und einfach weniger Ablenkung gab. Heute leben wir in der absoluten Reizüberflutung und niemand hat die Absicht, vom Gas zu gehen.

Die Konsequenzen dessen spüren wir alle im Alltag: Wir sind ineffizient. Wir schieben Vieles vor uns her. Wir machen ständig irgendetwas, nur nie das, was wir eigentlich sollten. Und ja, es ist schwer, diesem Teufelskreis zu entkommen. Man kann es aber trotzdem schaffen. Dafür sollte man eine ganz bestimmte Eigenschaft trainieren.

Die wichtigste Eigenschaft

Meiner Meinung nach ist die wichtigste Eigenschaft des 21. Jahrhunderts die Fähigkeit, sich auf etwas zu fokussieren. In einer Welt, in der Aufmerksamkeit eine Währung ist, muss dieses kostbare Gut (die Aufmerksamkeit) sinnvoll eingesetzt werden! Hierfür ist es wichtig, dass wir wieder lernen, uns voll und ganz EINER Sache nach der anderen zu widmen. Und wie schaffen wir das? Durch Achtsamkeit! Achtsamkeit ist der Schlüssel. Wir müssen ganz bewusst wahrnehmen, was wir eigentlich den ganzen Tag machen.

Mach doch einfach mal ein kleines Selbstexperiment, bei dem du herausfinden kannst, wie sehr du dich im Alltag ablenken lässt. Steck dir ein kleines Notizbuch oder einen Zettel in die Tasche und mache jedes Mal einen Strich darauf, wenn du merkst, dass du von irgendetwas abgelenkt wirst. Immer, wenn das, was du eigentlich machen wolltest, aus dem Fokus gerät, machst du dir eine Notiz. Glaub mir, du wirst am Ende des Tages über das Ergebnis staunen.

Nach Lösungen suchen

Normalerweise biete ich in meinen Blogartikeln immer ganz konkrete Lösungsvorschläge an. Diesmal möchte ich es jedoch anders machen. Konzentration und Achtsamkeit sind sehr individuelle Themen, die sich schwer verallgemeinern lassen. Ich habe zwar ein paar gute allgemeine Tipps auf Lager, aber die werde ich erst in einem späteren Blogartikel erörtern. Für den Moment ist es nur meine Absicht, deine Aufmerksamkeit zu erregen und sie auf das Thema „Aufmerksamkeit“ zu lenken 🙂

Denk doch dieses Wochenende einfach mal intensiv über die ganze Sache nach. Versuche zu messen, wie oft du dich ablenken lässt. Denke über mögliche Lösungen nach. Entwickle Strategien, die dich effizienter und glücklicher machen. Ich persönlich halte es sehr wichtig, an seiner Achtsamkeit und dem Fokus zu arbeiten, denn in Zukunft werden die Ablenkungen noch vielfältiger sein. Wer kein bloßes Opfer der Konsumwelt, sondern immer noch kreativ und selbstbestimmt sein möchte, sollte sich mal ernsthaft Gedanken darüber machen.

Wie siehst du das? Stimmst du mir darin zu, dass wir durch die vielen Ablenkungen den Fokus auf das Wesentliche verlieren oder glaubst du, dass es sich hierbei um eine völlig normale Entwicklung handelt?

Ich hoffe, dich mit diesem Beitrag auf ein paar interessante Ideen gebracht zu haben.

Es ist schön, dass du dabei bist.
Michael

 

Titelbild: Unsplash.com, Samuel Lopes