Denn es ist viel wichtiger, als die meisten Menschen ahnen…

In den letzten 7 Tagen habe ich ca. 100 Stunden gearbeitet und insgesamt etwa 35 Stunden geschlafen. Was stimmt denn nicht mit mir? Gerade ich, der immer predigt, Geld und Arbeit seien nicht alles, gehe an die Belastungsgrenzen? Das kann ja nicht richtig sein. Aber das ist es. Wie ich oft in meinen Beiträgen und Büchern erwähne, müssen wir trotz all des positiven Denkens immer realistisch bleiben. Ein Teil der Realität ist und bleibt, dass von nichts nun einmal nichts kommt und dass es manchmal Phasen gibt, in denen wir unsere Regeln brechen müssen, um uns langfristig an unsere Regeln zu halten zu können. Das mag ein wenig verwirrend klingen, aber ich bin mir sicher, dass jeder Mensch das versteht, der viel Verantwortung trägt.

Das ist der Grund dafür, warum all die positiven Dinge, mit denen wir uns hier so gerne beschäftigen, im Alltag schwer umzusetzen sind. Immer, wenn du Pläne machst, entwickelt sich doch wieder irgendetwas auf unerwartete Art und Weise. Du stehst vor neuen Herausforderungen, musst dich und deine Strategie anpassen und entdeckst plötzlich ganz neue Stärken an dir. Das nennt man „Leben“. Viele Menschen haben Angst vor diesen Entwicklungen. Sie sind frustriert, weil nie etwas zu klappen scheint, wie sie es vor ihrem inneren Auge visualisiert haben. Obwohl sie sich ziemlich gut schlagen, sind sie unzufrieden. Sie merken nicht, dass sie gerade dabei sind, wertvolle Lektionen zu lernen und die Prüfungen des alltäglichen Lebens zu bestehen. Schade eigentlich, findest du nicht?

Es bringt also durchaus etwas Gutes mit sich, wenn das Leben sich nicht an deine Pläne hält. Genau daran musste ich eben denken. Eigentlich sollte es heute einen Blogartikel zum Thema „Toleranz“ geben. Als ich vorhin in meinem Sessel saß, am besagten Blogartikel arbeitete und tapfer versuchte, den süßen Verlockungen eines erholsamen Schlafs zu widerstehen, musste ich an all das denken. An all das, was ich gerade geschrieben habe. So ist das Leben und das ist völlig in Ordnung. Also habe ich das Thema „Toleranz“ in die nahe Zukunft verschoben und mich dazu entschieden, meine Gedanken mit allen zu teilen, denen der Alltag manchmal zusetzt. Du bist damit nicht allein. Dieser Kelch geht an niemandem vorüber, auch nicht an mir 🙂 Das ist okay.

Einen Tag oder eine Phase anstrengend zu finden heißt nicht, dass man aufgibt. Es heißt nicht, dass man all seine Fortschritte verliert. Es heißt, dass man ein Mensch ist. Ein Mensch aus Fleisch und Blut und keine Maschine, die auf Effizienz getrimmt wurde und unaufhörlich voranschreitet. Das ist völlig normal und richtig so. Du würdest erst dann verlieren, wenn eine kurzzeitige Müdigkeit dir die Motivation nehmen würde. Aber, solange du weiterhin an das Gute glaubst, solange du weiterhin deine Vision im Blick behältst und solange du bereit bist immer wieder aufzustehen, bist du auf der Gewinnerseite. Bleib dort, denn es wird sich auszahlen. Und wenn du dich zwischendurch mal ausruhen musst, dann mach das einfach. Dann geht es halt am nächsten Tag wieder weiter. Erlaube dir, ein Mensch zu sein. Erlaube dir, nicht perfekt zu sein. Erlaube dir, schlechte Tage zu haben. Erlaube dir aber NICHT, aufzugeben. Erlaube dir nicht, den Mut zu verlieren.

Für mich bedeutet das, dass ich mir nun eine Pizza bestelle, in meinen gemütlichen Lieblings-Pyjama schlüpfe, einen unterhaltsamen Film schaue und dann so richtig ausschlafen werde. Ohne ein schlechtes Gewissen dabei zu haben! Ganz im Gegenteil. Und wenn ich morgen früh aufwache, werde ich voller Elan weitermachen, wo ich aufgehört habe. Warum? Weil von nichts nun einmal nichts kommt und weil ein Tag der Müdigkeit nichts an dem ändern kann, was ein positiver Mensch für sein gesamtes Leben plant.

Ich lade dich herzlich dazu ein, meinem Beispiel zu folgen und wünsche dir einen wunderbaren Tag.

Es ist schön, dass du dabei bist.
Michael

 

Titelbild: Unsplash.com, Simon Migaj