Ein paar wertvolle Worte über den Schmerz…

Schmerz ist allgegenwärtig. Völlig egal, ob er körperlich oder emotional ist. Wann immer wir eine Aktion starten, besteht auch das Risiko, in der Folge dessen einem Schmerz ausgesetzt zu werden. Das kann ziemlich unangenehm sein. Es kann aber auch lehrreich sein. Und da sind wir auch schon beim Kernthema für heute: Was ist dir wichtiger?

Krafttraining im Fitnessstudio ist anstrengend. Danach tun deine Muskeln weh und du fühlst dich völlig erschöpft. Was passiert nun? Nimmst du das als Anlass, um nicht mehr zum Sport zu gehen? Oder denkst du daran, dass Schmerz die zwingende Voraussetzung für deine Muskeln ist, um sich zu regenerieren und stärker zu werden? Am Ende lautet die Frage wohl eher: Fühlst du dich dadurch motiviert oder demotiviert?

Die erste Liebe und die erste Trennung sind immer etwas Besonderes. Vor allem das Ende ist besonders schmerzhaft. In dieser Situation müssen wir uns das erste Mal fragen: Will ich daran zerbrechen und von nun an behaupten, Partnerschaften seien blöd? Oder will ich vielleicht reflektieren, was geschehen ist und daraus lernen, was für mich funktioniert und was nicht? Im ersten Fall würde ich ewig einsam bleiben. Im zweiten Fall wäre ich bei der Suche nach dem Seelenverwandten ein ganzes Stück weiter.

Es gibt unglaublich viele Momente im Leben, in denen wir Schmerz empfinden und jedes einzelne Mal ist dieser Schmerz auch mit einer Entscheidung verbunden.

Ich wurde schon verlassen, betrogen, geschlagen, belogen, so wie vermutlich jeder andere Mensch auch. Ich habe Fehler gemacht, Niederlagen erlitten und große Projekte in den Sand gesetzt. Die tiefste Wunde von allen hinterließ der Tod meines Sohnes. Ein Rückschlag, von dem ich mich auch nach Jahren nicht vollständig erholt habe. Aus all diesen Dingen habe ich gelernt, dass Schmerz unvermeidlich ist. Er gehört zum Leben dazu. Warum sollten wir also versuchen, vor ihm wegzulaufen?

Wann immer ich in eine Situation gerate, in der Schmerz unvermeidlich ist, dann strecke ich ihm die Hand entgegen und begrüße ihn wie einen alten Freund. Ja, er wird mir wehtun. Wenn ich jedoch aufmerksam bin, dann wird er mir auch wichtige Lektionen über das Leben mitbringen, an denen ich wachsen kann.
Ohne all den Schmerz, den ich erfahren habe, wäre ich heute nicht, wer ich bin. Ich wäre nicht dort, wo ich bin. Und ich bin mir vollkommen sicher, dass du ganz genau weißt, wovon ich da spreche. Du wärst auch nicht, wer du heute bist, wenn das Leben dir keinen Schmerz zugefügt hätte.

Wenn du heute nicht damit zufrieden bist, wer du bist und wo du bist, dann habe ich einen guten Rat für dich: Setze dich mit deinem Schmerz auseinander und finde heraus, was er dir beibringen kann. Versuche jedoch nicht, vor ihm wegzulaufen oder ihn zu verdrängen. Es ist deine Entscheidung.

In diesem Sinne: Alles Gute.

Es ist schön, dass du dabei bist.
Michael

 

Titelfoto: Unsplash.com, Saneej Kallingal