Nach der Ankündigung einer kleinen Überraschung gehen wir heute dieser wichtigen Frage auf den Grund.

Eine alte Weisheit besagt: „Erst das Vergnügen, dann das zweite Vergnügen“ 🙂 Deshalb gibt es vor dem eigentlichen Artikel eine kleine Überraschungs-Ankündigung: Am Montag, den 15.06.2015, werde ich einen knackigen Kurzratgeber mit dem Titel „Endlich mehr Disziplin“ veröffentlichen, welcher mit ausführlichen Praxistipps zu mehr Disziplin und Effizienz und somit auch mehr Erfolg und Selbstbewusstsein verhelfen soll. Der Hintergrund dazu ist, dass ich in zahlreichen Lesermails darum gebeten wurde, Artikel zu diesem Themenbereich zu veröffentlichen. Allerdings gibt es so viel dazu zu sagen, dass es eine ganze Artikelreihe gebraucht hätte und somit hätte ich zu viele andere Themen auf dem Blog „blockiert“. Um alle Interessierten aber nicht zu enttäuschen, habe ich mich an die Arbeit gemacht und fleißig begonnen, meine Gedanken niederzuschreiben. So bleibt der Blog vielfältig für alle und wer sich für das spezielle Thema interessiert, wird als Newsletter-Abonnent mal wieder fast kostenlos (zu 0,99€ bei Verkaufsstart) das volle Informationspaket erhalten. Selbstverständlich werden dich rechtzeitig alle Infos per E-Mail erreichen.
Nun aber zum eigentlichen Thema von heute!

In Gesellschaft einsam

Neulich erreichte mich die E-Mail einer jungen Leserin. Sie schrieb, dass sie Gefallen an der ganzen Thematik der persönlichen Entwicklung gefunden habe, aber dass sie eine starke Nebenwirkung zu spüren bekomme: Einsamkeit. Es sei nicht so, dass sie sich zurückziehe oder es weniger Menschen um sie herum gäbe, sondern es sei viel mehr so, dass sie keinen Bezug mehr zu den Menschen finden könne, zu denen sie vorher intensiven Kontakt hatte. Sie beschrieb ihr Bedürfnis, sich persönlich und intellektuell weiterzuentwickeln und auch wichtige Themen ihres Alltags zu behandeln, während ihr Umfeld sich nicht im Ansatz dafür interessiere. So habe sie immer mehr das Gefühl, ihren Weg alleine gehen zu müssen und unverstanden zu bleiben.
Sie erzählte mir, dass sie auf der Suche nach Lösungen zu ihrem „Problem“ auf „Dein Fußabdruck“ gestoßen sei und froh sei, mit ihren Gedanken nicht alleine zu sein. Sie fragte mich, ob der Weg der persönlichen Entwicklung und das Streben nach mehr im Leben immer so einsam sei. Ich muss zugeben: Diese Frage war nicht leicht zu beantworten…

Die Zeichen im Alltag

Dass du diesen Artikel liest, heißt vermutlich, dass du diesen Blog regelmäßig liest. Dass du den Blog regelmäßig liest, lässt mich vermuten, dass du dich bereits ähnlich gefühlt hast wie die vorhin erwähnte Leserin. Ab einem bestimmten Punkt im Leben schleichen sich bestimmte Merkmale in den Alltag ein, die dir mitteilen, dass eine Veränderung in dir stattfindet:

  • Was deine Bekannten und Kollegen im Alltag beschäftigt, kommt dir plötzlich banal und unwichtig vor
  • Du machst dir viele Gedanken über dich, dein Leben, deine Vergangenheit und Entwicklung und vor allem darüber, wie es weitergehen wird
  • Du erkennst, dass du viel Zeit und Energie in Unwichtiges investiert hast und beginnst, neue Prioritäten zu setzen
  • Du hast das Bedürfnis, mehr aus dir zu machen und dein Potenzial auszuschöpfen
  • Du bekommst das Gefühl, dass du mehr Leben möchtest. Du wünschst dir ein intensiveres Lebensgefühl
  • Du denkst vermehrt über Gerechtigkeit, Moral und Anstand nach
  • Du lässt dich merklich weniger von anderen beeinflussen. Du möchtest dir lieber eine eigene Meinung bilden

Dies sind nur ein paar der Zeichen, die den Beginn eines neuen Weges markieren. Dieser neue Weg ist dein eigener, der abseits vom Weg der Allgemeinheit verläuft. Mit ihm startet die wirkliche persönliche Entwicklung und gewissermaßen auch die Suche nach der eigenen Wahrheit. Da du diese Zeilen gerade liest, bin ich überzeugt davon, dass du mindestens eines dieser Zeichen in deinem Alltag bereits verspürt hast und in deinem Leben aus dem Vollen schöpfen möchtest, anstatt immer nur an der Oberfläche zu kratzen. Aber macht dich das wirklich einsam?

Eine unvermeidliche Konsequenz

Wir alle sind vollkommen verschieden und meiner Meinung nach ist das auch gut so. Ich glaube, dass das Leben langweilig und eintönig wäre, wenn wir alle in allen Punkten absolut übereinstimmen würden. Es gibt verschiedene Religionen, philosophische Einstellungen, politische Richtungen, Meinungsentwicklungen, etc. Wie gut oder schlecht manche davon sind, sei an dieser Stelle beiseite geschoben. Der wichtige Punkt ist, dass nicht alle das Gleiche machen und so entstehen verschiedene Interessengruppen.

Ich persönlich bin der festen Überzeugung, dass der ehrliche und aufrichtige Wunsch, sich persönlich zu entwickeln, in uns allen steckt. Die heutige Gesellschaft vermag es einfach nur sehr gut, ihn zu übertönen. Da ich dieses Thema in meinem aktuellen Buch ausführlich behandle, mag ich es an dieser Stelle nicht zu weit ausführen. Der springende Punkt ist, dass das Leben in den Alltagsschienen für die meisten Menschen funktioniert und sie deshalb keinen Grund sehen, nach einem eigenen Weg suchen zu müssen.
Nur die, in denen dieser ehrliche Wunsch am stärksten vertreten ist, begeben sich auf ihre eigene Reise. Im Gesamtbild betrachtet sind wir „Freidenker“ leider eine sehr kleine Gruppe. Die logische und unvermeidliche Konsequenz ist, dass es mehr Menschen gibt, die den Wunsch nicht teilen/verspüren und ihn deshalb auch nicht nachvollziehen und verstehen können. Intellektuell auf sich allein gestellt fühlt man sich dann schon einmal sehr einsam.

Für immer allein?

Letztlich komme ich zu dem Schluss, dass die Titelfrage sich nicht eindeutig beantworten lässt. JA, die persönliche Entwicklung macht uns ein Stück weit einsamer als zuvor, aber NEIN, deshalb sind wir nicht vollkommen einsam. Dass die Interessen von Menschen sich in verschiedene Richtungen entwickeln, ist völlig normal. Es bedeutet ja nicht, dass man sich nicht mehr auf anderen Ebenen gut verstehen kann, auch wenn diese oberflächlicher sind. Weiterhin bekommt man durch die neuen Denkweisen die Möglichkeit, neue Menschen kennenzulernen, die die sich entwickelnden Ansichten teilen. Aus diesem Grund gibt es übrigens meine Bücher und „Dein Fußabdruck“: Man erkennt, dass man mit seinen Gedanken und Wünschen nicht alleine ist und es finden immer mehr Menschen durch ihre Eigenverantwortung zu mehr Zufriedenheit, Selbstbewusstsein und Lebensqualität.

Zum Schluss möchte ich dich dazu ermutigen, das zu tun, was auch ich tue. Ermutige Menschen dazu, ihren eigenen Weg zu gehen und den Wunsch nach mehr in sich zu hören. Es gibt so viele Menschen, die sich für die persönliche Entwicklung interessieren, aber sich einfach nicht trauen, den ersten Schritt zu gehen und die Einheitsschiene zu verlassen. Was diese Menschen brauchen, ist positiver Zuspruch. Sei anderen Menschen der Freund, den du dir für dich selbst wünschen würdest und du wirst dafür belohnt werden.
In diesem Sinne wünsche ich dir ein schönes Wochenende.

Es ist schön, dass du dabei bist. Somit bist du schon einmal definitiv nicht allein 🙂
Michael

 

Titelfoto: Unsplash.com