Ein kleines Plädoyer für mehr Selbstbestimmung und Orientierung…

In beinahe jedem Aspekt der Persönlichkeitsentwicklung geht es um Verantwortung. Alles dreht sich darum, Verantwortung für sich und sein Leben zu übernehmen, und dafür  zu sorgen, dass das Leben zu dem wird, was wir uns unter einem glücklichen Leben vorstellen. Für viele ist diese Vorstellung heilsam. Es gibt ihnen das Gefühl, Kontrolle über ihr Leben erlangen zu können. Es gibt ihnen das Gefühl, nicht ohnmächtig dabei zusehen zu müssen, wie das Schicksal seinen Lauf nimmt.

Auf der anderen Seite gibt es viele, die diese Vorstellung ablehnen. Sie sprechen davon, sich im Fluss des Lebens treiben zu lassen. Sie wollen die Feder sein, die im Wind des Schicksals fliegt, um ihre Bestimmung zu finden. Sie legen ihr Leben in die Hände Gottes, des Universums oder wie auch immer du eine höhere Macht nennen magst.

Auch diese Sichtweise ist völlig legitim. Ich bin tolerant genug, um jede Lebensphilosophie zu respektieren, bei der niemandem wehgetan wird. Darüber hinaus kenne ich den sehnlichen Wunsch, die Verantwortung für mein Leben einfach mal abgeben zu können. Wie gerne wären wir manchmal der Passagier und nicht der Pilot…
Aber ich glaube nicht, dass das Leben auf diese Weise funktioniert. Wenn nicht du der Pilot, bzw. die Pilotin bist, wer dann?

Bist du die Feder oder der Wind?

Wenn ich die Feder im Wind bin, bin ich stets davon abhängig, dass die Winde des Schicksals mir gnädig gesinnt sind. Ich hoffe darauf, dass sie mich an einen schönen Punkt im Leben wehen. An einen Ort voller Glück, Fülle und Zufriedenheit. Doch ich weiß niemals, wie lange ich dort bleiben werde. Denn es braucht nur den nächsten kräftigen Windstoß, um mich dieser Idylle zu entreißen. Wenn ich Pech habe, lande ich im Dreck. Irgendwo, wo es düster ist. Und mein einziger Weg hinaus ist die Hoffnung, es möge bald ein besserer Wind wehen.

Für viele hat auch diese Vorstellung ihren Reiz. Manche sagen, so sei das Leben. Das sei das Schicksal. Doch ich persönlich möchte mich nicht darauf verlassen.

Vielleicht lacht Gott wirklich, wenn wir versuchen, Pläne zu machen und unser Schicksal selbst in die Hände zu nehmen. Doch ich bringe lieber etwas Übermächtiges zum Lachen, als mich darauf zu verlassen, dass alles von allein gut werden wird.
Über mich kann ich dir so viel verraten: Meine Geschichte ist nicht sonderlich schön. Besonders und erzählenswert wird sie erst ab dem Punkt, an dem ich Verantwortung übernahm. Als ich die Entscheidung traf, meine Bestimmung in die eigenen Hände zu nehmen, wurde ich zum Wind. Und ich trug mich weg von den Depressionen, der Angst, dem Kummer und dem ewigen Gefühl der Hilflosigkeit.

Ich habe keine Ahnung, wie lang mein Leben sein wird. Deshalb will ich selbst darüber entscheiden, wie ich meine Zeit verbringe, wohin ich gehe und welche Erfahrungen ich mache.
In diesem gesamten Prozess gibt es immer noch mehr als genug unbekannte Variablen und Einflüsse des Schicksals. Es gibt immer noch genügend Überraschungen. Umso wichtiger ist es, dass wir selbst eine Konstante in einer Welt voller Variablen sind.

Verantwortung und Entscheidungen. Darum geht es Tag für Tag. Wenn nicht du entscheidest, dann wird für dich entschieden.

Mit diesen Zeilen gebe ich einen kleinen Einblick in meine persönliche Lebensphilosophie. Das heißt nicht, dass ich keine anderen Meinungen, Ansichten oder Glauben respektiere. Es ist einfach eine Erklärung dafür, wie ich mein Leben führe. Ich hoffe, damit das ein oder andere Fünkchen Inspiration weitergeben zu können.

In diesem Sinne: Weiterhin einen wunderschönen Tag!

Es ist schön, dass du dabei bist.
Michael

 

 

Titelbild: Unsplash.com, Zenad Nabil