Ein simpler Gedanke über Gelassenheit mit viel Tiefe…

Viele Menschen sprechen davon, „gelassener“ sein zu wollen. Dabei haben sie jedoch unterschiedliche Vorstellungen davon, was „Gelassenheit“ überhaupt bedeutet. Bedeutet es, dass uns alles egal ist, weil wir uns um nichts anderes als uns selbst kümmern? Bedeutet es, seine Prioritäten so zu legen, dass man alles „Unwichtige“ um sich herum ausblendet? Oder ist es vielleicht die Erleichterung, dass uns alles egal sein kann, weil das Leben sowieso irgendwann endet?

Die schlechte Nachricht vorab: Ich bin nicht in der Lage, eine Universalantwort auf diese Frage zu liefern. Einfach deshalb, weil ich nicht alle Mysterien des Lebens gelüftet habe und nicht für die ganze Welt sprechen oder entscheiden kann.

ABER ich kann meine Erklärung für Gelassenheit liefern. Eine Definition und Erklärung, die wirklich Sinn macht, nachdem ich sie in dutzenden Coachings mit meinen Klientinnen und Klienten thematisiert habe. Ich liefere sogar mehr als nur eine Erklärung. Ich kann dir auch verraten, wie du diese Form der Gelassenheit erlangst. Sie wird dir dabei helfen, deutlich entspannter, glücklicher und zuversichtlicher durch das Leben zu gehen.

Was ist „Gelassenheit“?

Um es ganz einfach zu sagen: Gelassenheit ist nichts anderes als ein gesundes Selbstvertrauen. Sie ist das gute Gefühl im Bauch, das man hat, wenn man ganz genau weiß, dass man mit jeder Situation klarkommen kann. Womit auch immer das Leben dich konfrontieren mag, du wirst einen Weg finden, damit umzugehen. Mehr noch: Du wirst einen Weg finden, die Situation zu deinen Gunsten umzuformen. Das zu wissen, gibt dir ein gutes Gefühl. Es beruhigt dich. Es nimmt dir den Stress und befreit dich von sämtlichen Zukunftsängsten. Es vermittelt dir Sicherheit. Und weil du dich so gut, sicher und vertrauensvoll fühlst, hast du viel mehr mentale Klarheit, um dich um andere Dinge des Lebens zu kümmern. Das bleibt natürlich nicht unbemerkt. Nach außen strahlst du Stärke aus. Unerschütterlichkeit. Gelassenheit.

Weil wir das im Grunde ganz genau wissen, sind wir von Mitmenschen beeindruckt, die Gelassenheit ausstrahlen. Uns ist auf den ersten Blick klar, dass diese Person etwas über sich selbst wissen muss, das andere nicht wissen. Dass sie eine innere Stärke haben muss, die es ihr ermöglicht, gelassen zu bleiben, wenn andere Angst und Sorge haben. Wer würde das nicht wollen? Ist es da noch verwunderlich, dass viele von sich sagen, sie würden sich mehr Gelassenheit wünschen? Vor allem mit Blick auf die Schwierigkeiten unserer heutigen Zeit und Gesellschaft.

Wie wird man gelassener?

Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht für dich: Die gute Nachricht ist, dass der Ansatz wirklich simpel ist. Die schlechte Nachricht ist, dass der Weg lang und keineswegs leicht ist.

Gelassenheit zu erlangen, bedeutet, dass man sein Selbstvertrauen stärkt. Und das geht nur über ein gesundes Selbstbewusstsein. Sich seiner selbst bewusst zu sein, also sich besser kennenzulernen, führt dazu, dass man sich wieder vertrauen lernt. Anstatt sich an anderen zu orientieren und es ihnen recht zu machen, beschäftigt man sich mehr mit sich und findet einen neuen Zugang zu sich selbst. Dies beinhaltet auch, seine Interessen, Stärken und Schwächen ins Visier zu nehmen. Wir entdecken neue Fähigkeiten und bekommen den Eindruck, uns mehr zutrauen zu können. Wir vertrauen uns wieder. Und dieses Vertrauen bestärken wir, indem wir hinaus in die Welt gehen und Erfolgserlebnisse sammeln. Die Erfahrungen, die wir dabei machen, nähren unsere Gelassenheit. Wir wissen ganz genau: Wenn ich das geschafft habe, werde ich auch die nächste Herausforderung überwinden.

Falls du mehr über Selbstbewusstsein, Selbstvertrauen und Co. erfahren möchtest, kann ich dir guten Gewissens mein Buch „Endlich selbstbewusst!“ ans Herz legen.

Keine Ignoranz, sondern Stärke

Gelassenheit bedeutet also nicht, Unangenehmes auszublenden oder eine Scheißegal-Einstellung zu etablieren. Gelassenheit bedeutet, so viel mentale Stärke und Sicherheit aufzubauen, dass kaum eine Herausforderung dich ins Schwitzen bringen kann.

Stell dir mal vor, du würdest seit Jahren intensives Fitnesstraining betreiben. Ab einem gewissen Punkt bist du so fit und stark, dass es egal ist, ob du 2, 5 oder 10 km laufen gehen musst. Du weißt einfach, dass du es kannst. Genauso kann es dir egal sein, ob du 10, 30 oder 50 kg stemmen musst. Einfach, weil du so stark bist, dass du bereit bist, jede Herausforderung anzunehmen.

So kannst du dir Gelassenheit vorstellen. Dein Selbstvertrauen wird so stark und unerschütterlich, dass dich nichts – oder zumindest kaum noch etwas – aus der Ruhe bringt.

Natürlich ist dieser Punkt nur schwer zu erreichen und ich glaube kaum, dass es jemanden gibt, der sich vor keiner Herausforderung mehr fürchtet. Aber wer hat denn gesagt, dass es hier um Perfektion geht? Wer hat gesagt, dass es einfach sein muss? Es muss sich einfach nur lohnen und ich bin fest davon überzeugt, dass Gelassenheit ein Zustand ist, der die ein oder andere Mühe wert ist.

In diesem Sinne wünsche ich dir viel Erfolg auf deinem Weg zu mehr Gelassenheit.

Es ist schön, dass du dabei bist.
Michael

 

Titelbild: Unsplash.com, Joshua Woroniecki