Kennst du schon das große Geheimnis, das niemand sonst kennt?

Als in den 70er Jahren der Dokumentarfilm „Pumping Iron“ – ein Film über die Welt des Bodybuildings – gedreht wurde, ist den Produzenten aufgefallen, dass Arnold Schwarzenegger, der eine der Hauptfiguren in diesem Film war, beim Training ständig lächelte. Man sprach ihn darauf an und sagte ihm, dass alle anderen immer mies gelaunt aussähen, wenn sie Gewichte stemmten. Er hingegen hatte ein großes Lächeln auf dem Gesicht. Arnold hatte eine faszinierende Antwort darauf. Er sagte, er wisse genau, dass jede Übung und jede einzelne Wiederholung ihn näher an sein Ziel brachten, der größte Bodybuilder aller Zeiten zu werden. Deshalb freute er sich so sehr über sein Training. Vielleicht waren das nur große Worte. Vielleicht sagte er aber auch die Wahrheit. Könnte es möglich sein, dass das sein Antrieb war? War es die Gewissheit, dass all seine Mühen einem bestimmten Zweck dienten? War es die Dankbarkeit dafür, dass er das tun konnte, was ihn seinen selbstgewählten Zielen näher brachte? Ein schöner Gedanke, findest du nicht?

Im Laufe der letzten Jahre habe ich immer wieder mal versucht, mich davon inspirieren zu lassen. Und soll ich dir mal was sagen? Es funktioniert!

Wann immer ich einer großen Herausforderung begegne, versuche ich daran zu denken, dass es nicht selbstverständlich ist, all dies tun zu können. Ich versuche, dankbar dafür zu sein, dass ich eine Chance zum Wachsen bekomme. Eine ermutigende, aber manchmal auch bittere Wahrheit ist, dass die Dinge, die uns leichtfallen, uns oft nicht weiterbringen. Es ist Widerstand, der uns stärker macht. Es gibt einen Grund dafür, dass unsere Muskeln nur dann wachsen, wenn wir sie bis zur Erschöpfung beanspruchen. Wäre das Leben immer nur leicht, würden wir keine Chance bekommen, wahre Größe zu erlangen, was auch immer wahre Größe für den Einzelnen bedeuten mag.

Darüber hinaus ist es ein schöner Gedanke, seinen Alltag mit so vielen Aktivitäten wie möglich zu füllen, die einen näher an das bringen, was man unter echter Lebensqualität versteht. Das kann für jeden etwas anderes sein, aber entscheidend ist, dass man genau weiß, warum man etwas macht. Vieles, das man tut, kann frustrierend sein. Doppelt frustrierend ist es jedoch, wenn die alltäglichen Aktivitäten zu keiner insgesamten Verbesserung der Lebenssituation führen.

Das könnte einen dazu animieren, einen Sinn in dem zu erkennen, was man tut. Und wenn man dabei feststellt, dass das, was man nun mal den ganzen Tag macht, recht sinnlos ist, kann man sich immer noch dazu entscheiden, etwas zu verändern. Wir können uns jeden Tag aufs Neue dazu entscheiden, unsere kostbare Lebenszeit mit Beschäftigungen zu füllen, die uns das Gefühl geben, lebendig zu sein. Es geht darum, die Dinge zu finden, die uns wirklich weiterbringen. Dinge, an denen wir wachsen können und bei denen unsere Stärken so richtig zur Geltung kommen. Sobald wir diesen Punkt erreichen, sind wir diejenigen, die lächeln, obwohl sie gerade Schwerstarbeit verrichten.

Was weißt du, das andere nicht wissen?

Vor nicht allzu langer Zeit lernte ich einen jungen Unternehmer kennen, der schlechte Aussichten auf Erfolg hatte. Er hatte so gut wie kein Kapital mehr und sein Hauptprodukt war von zahlreichen Konkurrenten kopiert worden, die allesamt besser am Markt positioniert waren als er. Als ich ihn auf diese missliche Lage ansprach, lächelte er nur verschmitzt. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich das nicht recht zu deuten. Nahm er die Sache auf die leichte Schulter? Nahm er die Situation mit Humor, weil er sonst angefangen hätte zu weinen? War er vielleicht arrogant? Wie sich letztendlich herausstellte, traf nichts davon zu. Der besagte Unternehmer brachte wenige Monate später ein Produkt auf den Markt, das in seiner Branche sehr gut ankam. All die Sorgen, mit denen er zuvor noch zu kämpfen gehabt hatte, waren plötzlich fort und ich konnte das verschmitzte Lächeln nun deutlich besser nachvollziehen.

Es gibt viele gute Grunde zu lächeln, auch wenn wir unter Strom stehen und uns großen Herausforderungen stellen müssen. Zu diesen Gründen gehört das gute Gewissen, dass alle Strapazen uns unseren Zielen näher bringen.

Ein weiterer guter Grund sich zu freuen, ist eine Vision für die eigene Zukunft, die niemand außer dir verstehen oder nachvollziehen kann. Erstelle einen glasklaren Plan mit Maßnahmen, die dich weiterbringen und deinen Erfolg fördern. Sobald du anfängst, diesem Plan zu folgen, hast du allen Grund zur Freude. Niemand muss ihn verstehen können. Niemand muss deine Vision teilen. Es muss noch nicht einmal jemand wissen, dass du überhaupt einen Plan hast. Wichtig ist nur, dass du ihn hast. In deiner dunkelsten Stunde solltest du dich bereits auf dein sonniges Fleckchen an einem besseren Ort freuen können.

Also, was weißt du bereits jetzt über deine Zukunft, das sonst niemand weiß? Arnold Schwarzenegger wusste, dass er der größte Bodybuilder aller Zeiten sein würde. Der Unternehmer, von dem ich eben erzählt habe, wusste, dass er ein Knallerprodukt in den Startlöchern hatte. Ich für meinen Teil habe einen Plan, dem ich leidenschaftlich folge und freue mich deshalb über jede Aufgabe, so hart sie auch sein mag. Und nun bist du dran: Was weißt du? Was gibt dir einen Grund, über deine Herausforderungen zu lächeln und dich über sie zu freuen?

Ich kann dir nur empfehlen, dich mit dieser Frage auseinanderzusetzen. Falls du dabei feststellst, dass dein Plan noch zu wünschen übrig lässt, wäre das eine tolle Gelegenheit, deine Vision zu überarbeiten. Sobald du sie dann hast, gilt es nur noch, dem inneren Kompass zu folgen. Dabei wünsche ich dir viel Erfolg!

Es ist schön, dass du dabei bist.
Michael

 

Titelbild: Unsplash.com, Sage Friedman