…dann mach einfach deinen Rucksack leer 😉

Es ist kein Geheimnis: Unser Alltag ist meist stressig und belastend. Überall warten Aufgaben und Herausforderungen, die erledigt und überwunden werden wollen. Wir müssen unseren Lebensunterhalt verdienen, haben Verantwortung gegenüber anderen Menschen, müssen allen Pflichten des modernen Lebens gerecht werden und wollen dann noch versuchen, glücklich und zufrieden zu sein und mehr Lebensqualität zu entwickeln.
All das kann schon schwierig und belastend genug sein. Als wäre das aber alles nicht genug, belasten wir uns häufig noch mit anderen Dingen, die uns das Leben noch schwerer machen. Aber warum eigentlich?
Ich bin der festen Überzeugung, dass es gewisse Lasten gibt, die wir freiwillig mit uns tragen, obwohl wir sie eigentlich gar nicht mitschleppen müssten. Im heutigen Artikel möchte ich auf 3 davon eingehen.

3 mal unnötiger Ballast

1) Auf der Arbeit oder irgendwo unterwegs gerätst du in einen Streit mit einer anderen Person. Sie tut dir Unrecht oder macht irgendetwas Dummes, das dich aufregt und du möchtest es dir nicht gefallen lassen. Deshalb bist du wütend und fängst einen Streit an. Vielleicht ist es aber auch so, dass du deiner Wut erst gar keinen Ausdruck verleihst und sie stattdessen einfach herunterschluckst. Egal, welche Option du wählst: Du bist wütend und aufgebracht.
Diese Wut trägst du den ganzen Tag mit dir herum: Du bist schlecht gelaunt, lässt deinen Frust an anderen heraus und nichts von dem, was du versuchst, scheint zu klappen. Du bist höchst unzufrieden mit dir selbst und kannst keine Sekunde des Tages mehr genießen. Am Tag darauf ist die Wut endlich verflogen, aber das, was übrig bleibt, ist Demotivation und Unzufriedenheit. Du bist träge und unmotiviert. Wenn du das nächste Mal den Ort erreichst, an dem deine Wut ihren Ursprung genommen hat (im schlimmsten Fall dein Arbeitsplatz), fühlst du dich sehr unwohl und manchmal kommt die Wut auch wieder aufs Neue hoch.

2) In der Vergangenheit bist du von jemandem verletzt worden und das hat auch heute noch starke Auswirkungen auf dein Leben. Manchmal kämpfst du mit schwierigen Erinnerungen, die dich nachts nicht schlafen lassen. Du denkst ständig darüber nach, dass du etwas hättest anders machen müssen oder dass du eine bestimmte Handlung früher hättest einleiten müssen.
Eine weitere Folge vergangener Ereignisse könnte sein, dass du Schwierigkeiten damit hast, anderen zu vertrauen. Selbst, wenn jemand es wirklich gut mit dir meint, bist du misstrauisch und kannst nichts Positives annehmen. Du stößt Menschen von dir weg, die das eigentlich nicht verdient haben und fühlst dich deshalb schlecht. Du spürst, wie diese Umstände dein Sozialleben belasten.

3) Du ärgerst dich häufig über Dinge, die dir widerfahren oder die du erlebst, aber die gar nicht von dir selbst verursacht werden. Zum Beispiel regst du dich im Straßenverkehr darüber auf, wenn jemand unachtsam ist und einen Fehler macht. Vielleicht bist du auch jemand, der sich über das Wetter ärgert oder darüber, dass bestimmte Termine abgesagt werden.
Generell nervt es dich, wenn andere Menschen nicht das tun, was du von ihnen erwartest und du wirst ungeduldig, wenn sich daran nicht so schnell wie möglich etwas ändert. All das belastet dich.

Den Rucksack leeren

All diese 3 Beispiele beschreiben Ballast, den du in Wirklichkeit nicht mit dir tragen musst. Ein paar einfache Gedanken können dir dabei helfen, herauszufinden, womit du dich unnötig belastest oder ärgerst.
Wie immer ist es hilfreich, sich sein Leben als einen Weg vorzustellen. Dieser Weg ist lang, ungewiss und beinhaltet Herausforderungen, von denen du noch nichts weißt. Um immer fit und gut vorbereitet zu sein, solltest du mit leichtem Gepäck reisen, also nichts Unnötiges mit dir schleppen.
Für die eben genannten Beispiele möchte ich dir ein paar Gedanken mit auf den Weg geben, die dir dabei helfen sollen, unnötigen Ballast zu erkennen und abzulegen.

1) Wenn du in eine Streitsituation gerätst und die Wut dich anschließend nicht loslässt, dann klebt sie nicht an dir fest. Du trägst sie mit dir. Der Streit ist vorbei. Was gesagt werden musste, ist gesagt und wenn du das nicht getan hast, dann wirst du ein anderes Mal die Chance dazu haben. Jetzt ist jedoch nichts mehr an der Sache zu ändern.
Wenn du deine Wut nicht loslässt, trägst du sie mit an Orte, wo sie nicht sein sollte, wie z.B. in dein Zuhause. Dein Zuhause ist ein intimer Ort, mit dem du nur Positives verbinden solltest. Du würdest auch niemanden zum Streiten dorthin einladen, also warum nimmst du die Wut mit dorthin? Wieso steckst du die Menschen, die du liebst, mit dieser Wut an? Möchtest du diese Menschen nicht eigentlich schützen, weil sie dir wichtig sind?
Du kannst deine Wut jederzeit ablegen. Es ist allein deine Entscheidung. Diesen Ballast musst du nicht mit dir tragen, denn er ändert nichts. Er hilft dir nicht und bringt dich auf deinem Weg auch nicht weiter. Er zieht dich herunter und erschwert auch anderen den Weg. Also lass ihn einfach liegen. Du wirst bald schon merken, welchen Unterschied das macht!

2) In meinem Buch „Garantiert (un)glücklich“ widme ich mich ausführlich dem Thema „Vergangenheit“. Die Zeit ist ein Fluss, dessen Strömung niemals enden wird. Die Zeit bewegt sich unaufhörlich in nur eine Richtung und wird auch niemals etwas Anderes tun. Anstatt die Vergänglichkeit immer nur zu verfluchen, sollte man das Gute in ihr sehen: Alles Schlechte, das jemals passiert ist, ist vorbei. Wir bewegen uns im Leben immer weiter und das, was hinter uns liegt, bleibt hinter uns. Die Vergangenheit hat nur eine einzige Möglichkeit, aktuell zu sein: Wenn wir sie in unseren Gedanken mit uns tragen.
Du musst diesen Ballast nicht tragen. Nur weil in der Vergangenheit etwas Schlechtes passiert ist, heißt das nicht, dass es heute wieder genauso sein muss. Die Vergangenheit kann uns nichts anhaben. JETZT ist der wichtigste Moment, den es gibt. Wenn du den Ballast von gestern ablegst, kannst du heute und morgen wesentlich unbeschwerter und glücklicher sein.

3) Als eigenverantwortlicher Mensch kannst du auf sehr viele Dinge Einfluss haben. In deinem eigenen Leben kannst du alles erreichen, was du möchtest und dich in jede beliebe Richtung entwickeln. Außerhalb deines eigenen Lebens gibt es jedoch Dinge, die nicht in deinem Einflussbereich liegen. Du kannst die Zeit nicht anhalten oder zurückdrehen. Du kannst die Welt nicht aus ihren Angeln heben und genauso wenig kannst du beeinflussen, was fremde Menschen tun. Wieso solltest du dich also darüber ärgern? Ärgerst du dich auch darüber, dass Menschen nicht unter Wasser atmen können? Es gibt Umstände, denen wir uns beugen müssen, ob wir das wollen oder nicht.
Im Klartext heißt das: Du kannst nicht immer kontrollieren, was im Leben passiert, ABER du kannst dir immer aussuchen, wie du damit umgehst. Wenn jemand einen Fehler macht und du dich darüber ärgerst, dann wird dieser Jemand das schon in wenigen Momenten vergessen haben. Du jedoch frisst den Ärger in dich hinein und schadest dir damit. Das ist vollkommen unnötig. Du musst diesen Ballast nicht mit dir tragen.

Schau doch mal in deinen Rucksack

Abschließend möchte ich dich dazu ermutigen, einmal einen Blick in deinen (metaphorischen) Rucksack zu werfen. Welchen Ballast trägst du mit dir herum, den du eigentlich nicht tragen müsstest? Wenn du ihn ausfindig gemacht hast, dann lass ihn einfach los. Es ist so einfach, wie es klingt. Alles andere sind Ausreden. Vergiss nicht: In deinem Leben hältst du das Ruder in der Hand. Du bestimmst, in welche Richtung es geht und genauso kannst du dir aussuchen, welches Gepäck du tragen möchtest und welches nicht.

In diesem Sinne wünsche ich dir ein wunderbares und hoffentlich unbeschwertes Wochenende.

Es ist schön, dass du dabei bist.
Michael

 

Titelfoto: Gratisopgraphy.com