Ein Thema, mit dem sich mehr Menschen beschäftigen sollten..

Sind wir mal ehrlich: Ernsthafte Themen sind langweilig. Die wenigsten Menschen mögen sie. Ich weiß, wovon ich spreche, denn in den letzten 4 Jahren sind mir ein paar interessante Phänomene aufgefallen:

Wenn ich einen Blogartikel darüber verfasse, wie man sich durch einfache Tricks einen Vorteil im Leben verschaffen kann, besteht ein riesiges Interesse daran. Schreibe ich jedoch über ernsthafte Themen wie die Notwendigkeit der Eigenverantwortung, soziales Bewusstsein oder sogar Umweltschutz, liegen die Leserzahlen sehr deutlich darunter.

Dasselbe beobachte ich auf Facebook und Instagram. „Wer dich nicht mag, verdient dich nicht.“, ist ein Spruch, der extrem hohe Interaktionen hervorbringt. Bei: „Warte nicht darauf, dass dein Leben besser wird. Mache es besser.“, herrscht Totenstille.

Wenn ich Menschen dazu ermutige, sich selbst mal etwas zu gönnen und es sich gutgehen zu lassen, löse ich Begeisterungsstürme aus. Rufe ich dazu auf, jene zu unterstützen, die weniger Glück im Leben haben, kommt nicht einmal im Ansatz Begeisterung auf. Für solche Aussagen meiden Menschen meinen Blog oder meine Seiten in den sozialen Medien.

Mir ist vollkommen bewusst, dass auch dieser Beitrag mich einige Leserinnen und Leser kosten wird. Das nehme ich in Kauf. Denn die Tatsache, dass wir die ernsten und wichtigen Themen ausblenden, ist einer der vielen Gründe dafür, dass auf der Welt Einiges nicht so läuft, wie es sollte. Genauso weiß ich, dass es unter meinen Leserinnen und Lesern sehr viele verantwortungsbewusste und aufgeschlossene Menschen gibt, die auch für die ernsthafteren Themen empfänglich sind und gerne ihren Beitrag zu einer besseren Welt leisten.

Warum eigentlich?

Schon seit Langem frage ich mich, warum das so ist. Versteh mich bitte nicht falsch, dieser Beitrag ist keine Beschwerde. Ich frage mich einfach, warum die wirklich wichtigen Dinge von den meisten Menschen ausgeblendet werden. Ich möchte keiner von denen sein, die nur auf der Jagd nach Lesern, Klicks und Zuspruch sind. Stattdessen möchte ich auch Herausforderungen und Notwendiges thematisieren. Schließlich haben sich Dinge noch nie verbessert, indem man den Kopf in den Sand steckt.

Heute möchte ich nicht einfach selbst über die Ursachen philosophieren. Ich frage auch dich um Rat! Im Folgenden werde ich dir 3 aussagekräftige Gründe vorstellen, warum die wirklich wichtigen Themen kaum jemanden interessieren, die mir nach reiflicher Überlegung eingefallen sind. Mich interessiert, wie du darüber denkst und welche Gründe du hinzufügen würdest.

1. Keine Lust auf Eigenverantwortung

Blicken wir der Wahrheit ins Auge: Kaum jemand hat Lust darauf, die Verantwortung für sein Leben zu übernehmen. Ob es Faulheit ist oder an übermäßigen Zweifeln liegt, ist wahrscheinlich von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Fakt ist jedoch, dass es einfacher erscheint, nur zu meckern und anderen die Schuld an seiner Situation zu geben. Wie oft habe ich schon über meine Bücher gelesen: „War zwar leicht zu lesen, aber ich bin immer noch nicht selbstbewusster/erfolgreicher/glücklicher.“

Es gefällt schlicht und einfach nicht allen Menschen, selbst für Weiterentwicklungen und Verbesserungen zu sorgen. Gleichzeitig erinnern ernsthafte Themen uns daran, dass es Handlungsbedarf zur Verbesserung gibt. Sowohl in Einzelfällen als auch im Hinblick auf die gesamte Welt. Das könnte einer der Gründe dafür sein, warum Menschen, die keine Lust auf die Eigenverantwortung haben, unterbewusst Dinge ausblenden, die sie daran erinnern, dass es noch etwas zu tun gibt, das weniger Spaß machen könnte.

2. Angst vor der Realität

Wahre Worte sind nicht immer schön und schöne Worte sind nicht immer wahr. Ein wichtiges Prinzip der Persönlichkeitsentwicklung ist zu lernen, dass Herausforderungen Chancen sind. Wir sollten Spaß daran haben, denn sie bieten uns Möglichkeiten zur Weiterentwicklung. Pflegt man diese Einstellung nicht, läuft man vor Herausforderungen weg.

Sich mit den wirklich wichtigen Dingen des Lebens zu beschäftigen, ist eine große Herausforderung. Es ist nicht leicht, mit den Nöten anderer Menschen konfrontiert zu werden oder zu sehen, wie vielen Problemen und Hürden unsere moderne Welt gegenübersteht. Deshalb lassen viele Menschen das Ganze gar nicht erst an sich heran. Sie blenden alles aus, was ihr heiles Weltbild antasten könnte. Das ist zweifelsohne einer der Gründe dafür, warum auf der Welt so viel Schlechtes passieren kann, ohne dass die Menschheit sich geschlossen dagegen wehrt und Gegenmaßnahmen einleitet.

3. Es macht einfach keinen Spaß

Der vielleicht simpelste Grund. Es macht einfach keinen Spaß, sich anzusehen, wie viele Menschen in Armut und Gewalt leben. Es verursacht nur Kopfschmerzen daran zu denken, dass die Ozeane vermüllt sind, die Antarktis schmilzt und die Regenwälder verschwinden. Und die Vorstellung, wie grausam Tiere behandelt und geschlachtet werden, könnte uns den Appetit auf das nächste Schnitzel verderben. Es ist eine unangenehme Wahrheit, dass es keinen Spaß macht, verantwortungsbewusst zu leben. Wer nachhaltig denkt, ist ein Öko. Wer politisches Interesse zeigt, ist ein Spießer oder gar Verschwörungstheoretiker. Wer sich gegen den Konsum stellt und nach der wahren Quelle von Inspiration und Glück sucht, ist ein esoterischer Spinner. Die Gesellschaft hat ganze Arbeit dabei geleistet, das wirklich Wichtige als Unfug darzustellen. Gleichzeitig ist der wahre Unfug zum Alltag geworden und alle machen fleißig mit.

Damit fordere ich niemanden auf, seinen Lebensstil zu ändern. Lass uns das einfach mal als Anregung betrachten und mit der Zeit in Ruhe darüber nachdenken. Wenn wir das tun, stellen wir fest, wie viele „normale“ Sachen nicht normal sind und wie viele wichtigen Dinge heutzutage als unwichtig durchgehen.

Eine bessere Welt

Es geht nicht darum, immer nur auf das Schlechte zu sehen. Es geht auch nicht darum, permanent anderen zu helfen und erst recht nicht darum, ein Öko zu werden. Die Welt braucht keine Kehrtwende. Was die Welt braucht, sind Aufmerksamkeit, Verantwortungsbewusstsein und die Bereitschaft zu kleinen Änderungen. Das würde bereits reichen.

Auf meinem Blog wird es natürlich auch in Zukunft Themen geben, die Spaß machen. Es wird sehr praxisnahe Beiträge über positive Bereiche des Lebens geben. Hin und wieder werde ich aber auch über ernsthafte und ebenso wichtige Themen schreiben. Vielleicht werde ich ja noch zu Lebzeiten erleben dürfen, dass ein solcher Artikel genauso viel Aufmerksamkeit und Interaktionen erreicht wie einer, der „mehr Spaß“ macht.

Mit diesem Beitrag bin ich sicherlich ein paar Menschen auf den Schlips getreten. Gern geschehen. Aber Spaß beiseite: Das Leben muss nicht immer ernst sein. Es kann und soll Spaß machen. Am Ende ist jedoch schöner, wenn man Verantwortung übernimmt. Für sich, seine Umwelt und die Menschen, die Hilfe brauchen.

Wie siehst du das Ganze? Und fallen dir weitere Gründe ein, warum so viele Menschen sich nicht für die wirklich wichtigen Dinge interessieren?

Ich freue mich auf dein Feedback und wünsche dir eine gute Zeit!

Es ist schön, dass du dabei bist.
Michael

Titelbild: Unsplash,com, © Alexander Mils