…und von denen auch du profitieren wirst!

Tiere sind großartige Wesen. Ich könnte wirklich ein ganzes Buch darüber schreiben, warum ich sie so besonders finde und was wir alles von ihnen lernen können. Vielleicht werde ich das sogar eines Tages tun. Heute habe ich jedoch nicht vor, ellenlange Texte zu verfassen. Offen gesagt ist mir einfach nicht danach. Das hindert mich aber nicht daran, 3 wertvolle Erkenntnisse mit dir zu teilen, die ich durch den Umgang mit Tieren erlangt habe.

Ich habe mir vorgenommen, eine große Liste anzulegen, mit all den großartigen Dingen, die wir von Tieren lernen können. Deshalb würde ich mich sehr über deine Ergänzungen unter dem Blogartikel freuen. Was hast du durch den Umgang mit Tieren gelernt? Woran sollten wir Menschen uns ein Beispiel nehmen? Ich bin gespannt auf deine Erfahrungen!

3 wertvolle Lektionen

1. Freundlichkeit entwaffnet

Warum lieben wir Hunde so sehr? Und warum können wir ihnen einfach nicht böse sein? Weil sie lieb sind. Weil sie stets freundlich sind. Weil sie total offenherzig sind. Wenn du mit einem Hund befreundet bist und nur 2 Stunden ohne ihn unterwegs warst, wird er dich danach begrüßen, als hättet ihr euch seit Jahren nicht gesehen. Wir Menschen lieben das Gefühl, besonders zu sein. Wir wollen wertvoll sein und Hunde vermitteln uns genau das: Sie lieben uns, wenn wir sie gut behandeln. Und genau dafür werden sie von uns geliebt. Eine schöne Sache, oder?

Bei Menschen ist das dann eher komplizierter. Wir gehen nur selten komplett freundlich, ehrlich und offenherzig auf andere zu. Wir haben gesellschaftliche Filter, durch die unsere Gedanken gesiebt werden. Wir fragen uns, was die anderen wohl über uns denken, je nachdem, wie wir uns verhalten. Wir überlegen uns ganz genau, welchen Eindruck wir vermitteln wollen und passen unser Verhalten entsprechend an. Einem Hund kommt so etwas gar nicht in den Sinn. Er ist einfach ehrlich: Wenn er dich sieht, freut er sich. Und genau das macht ihn so sympathisch.

Ich hatte mal einem Hund gegenüber ein schlechtes Gewissen, weil ich tags zuvor streng zu ihm gewesen war. Bevor ich ihn wiedersah, fragte ich mich, wie ich Wiedergutmachung leisten könnte und ob er wohl nachtragend sein würde. Als ich bei ihm ankam, sprang er auf mich zu, als wäre ich sein bester Freund auf der Welt. Er war absolut nicht nachtragend und ich war einfach dankbar dafür. Für mich war das eine unglaublich starke Lektion: Manchmal braucht es keine Worte, um einen Konflikt beizulegen. Manchmal muss man nur zeigen, dass man einander liebt und vergibt.

Diese maßlose Ehrlichkeit ist wohl auch der Grund dafür, dass man einem Hund einfach nicht böse sein kann. Ihre vollkommen ehrliche Freundlichkeit ist entwaffnend. Diese Erkenntnis habe ich auf meinen Alltag übertragen. In der oft so rauen und strengen Geschäftswelt begegne ich unhöflichen und streitsüchtigen Menschen mit vollkommener Freundlichkeit. Nicht auf eine verlogene Art und Weise. Ich bin freundlich, weil ich es für richtig halte und das Ergebnis ist immer wieder dasselbe: Man kann mir einfach keine bösen Absichten unterstellen, wenn ich keine mitbringe. Man kann mir nichts abschlagen, wenn ich der freundlichste Mensch im Raum bin. Sich mir anzuschließen, wirkt instinktiv wie die sinnvollste Entscheidung. So, wie es instinktiv richtig ist, einen Hund zu mögen, weil er einfach nur Gutes ausstrahlt.

2. Loyalität verbindet

Freundschaft ist etwas Wunderbares. Aber was ist eigentlich „wahre Freundschaft“? Das definiert jeder völlig anders. Es gibt Freunde auf oberflächlicher Ebene, mit denen man immer etwas Lustiges unternehmen kann. Dann gibt es Freunde, mit denen man stundenlang über Gott und die Welt reden kann. Und dann gibt es noch jene, mit denen man durch dick und dünn geht. Besonders in schweren Zeiten zeigt sich oft, wer ein wahrer Freund ist und wer nicht.

Eine Freundschaft zerbricht, wenn ein „Freund“ uns in schweren Zeiten hängen lässt und sie blüht auf, wenn man uns den Rücken stärkt. Wir belohnen Loyalität, indem wir eine Freundschaft vertiefen und wir bestrafen Illoyalität, indem wir Abstand nehmen. So wichtig sind uns Treue und Rückhalt. Während wir im Laufe des Lebens oft von Menschen enttäuscht werden, erleben wir es so gut wie nie, dass ein Tier uns hängen lässt. Ich habe schon Pferde gesehen, die sich schützend vor Menschen gestellt haben, als sie Gefahr gewittert haben. Und das, obwohl Pferde Fluchttiere sind. Wir sehen täglich Hunde, die neben Obdachlosen auf der Straße sitzen und ihnen treu Gesellschaft leisten. Sogar ich war neulich erstaunt, als der sonst wilde und zappelige Hengst meiner Frau auf mich zukam, seinen Kopf an meinen legte und tief durchatmete. Ich hatte an diesem Tag niemandem gesagt, wie furchtbar schlecht es mir ging. Er konnte es einfach spüren und zeigte mir, dass er für mich da ist. Eine wirklich beeindruckende Geste.

Dies zeigte mir umso mehr den Wert der Loyalität. Meine Lehre daraus ist: Wann immer ich meine Freunde in Not sehe, bin ich für sie da. Denn ich habe verstanden, dass Treue und Rückhalt das sind, was Menschen wirklich langfristig zusammenschweißt. Die Welt braucht mehr Loyalität und wir sollten uns an den Tieren ein Beispiel nehmen.

3. Man muss nicht immer etwas „tun“

Über diesen Gedanken habe ich sogar mal einen Blogartikel geschrieben. Jedes Mal, wenn ich Kühe auf einer Weide sehe, werde ich daran erinnert, dass man nicht immer etwas „tun“ muss. Der ständige Drang nach einer Beschäftigung ist eine furchtbare menschliche Eigenschaft. Wir müssen immer produktiv sein, immer „etwas schaffen“. Und dann gibt es da noch die Kühe, die einfach auf der Weide entspannen, ein bisschen Gras futtern und sich die Sonne auf das Fell scheinen lassen. Seltsamerweise scheinen sie dabei glücklicher zu sein als wir Menschen. Wer ist jetzt der Dumme?
Notiz am Rande: Ja, heutzutage sind nur wenige Kühe sind glücklich. Das liegt allerdings nicht an ihrem Lebensstil, sondern daran, was Menschen mit ihnen machen.

Meine Lehre daraus ist: Man kann auch eine gute Zeit haben, indem man nichts macht. Da kommt mir sogar spontan eine tolle Idee: Sobald ich diesen Blogartikel zu Ende geschrieben habe, mache ich frei. Ja, ich denke, das sollte ich machen. Mal schauen, ob die Philosophie der guten alten Kühe wirklich funktioniert 😉

Man wird alt wie eine Kuh…

…und lernt auch von Tieren noch dazu! Es gibt sehr, sehr viele Dinge, die wir aus dem Verhalten von Tieren lernen können. Mir gefällt das Thema so gut, dass ich ernsthaft erwäge, ein Buch darüber zu schreiben. Ich würde mich über ein bisschen Inspiration von dir freuen! Was hast du bereits von Tieren gelernt? Welche wichtigen Lektionen hat dir der Umgang mit ihnen vermittelt?

Ich freue mich auf viele Anregungen und wünsche dir einen wunderbaren Tag!

Es ist schön, dass du dabei bist.
Michael

 

 

Titelbild: Unsplash.com, Jamie Street