Auszeit! („Du kannst doch nicht einfach…“)

Vielleicht können wir ja doch?

Vorhin ist etwas Lustiges passiert. Ich habe mit einem Geschäftspartner telefoniert und sagte ihm, ich müsse mich jetzt beeilen, um meinen wöchentlichen Blogartikel um 12 Uhr hochzuladen. Und er sagte: „Puh, du bräuchtest aber auch mal eine Auszeit. Was würde eigentlich passieren, wenn du einfach mal keinen Artikel schreiben würdest?“

Ich antwortete: „Keine Ahnung. Wollen wir es herausfinden?“, und er rief sofort: „Das kannst du doch nicht ernsthaft machen! Ich habe eben nur einen Scherz gemacht.“

Und das brachte mich auf eine Idee, die ich so wichtig finde, dass ich spontan darüber schreibe und den ursprünglichen Blogartikel erst nächste Woche veröffentlichen werde.

Kannst du nicht? Kannst du doch!

Beinahe jedes Mal, wenn ich jemandem den guten Rat gebe, sich mal eine Auszeit zu gönnen, sagt mein Gegenüber mir: „Das kann ich nicht einfach machen.“

Und beinahe jedes Mal, wenn mir jemand den guten Rat gibt, ich solle mir eine Auszeit gönnen, sage ich: „So einfach ist das nicht.“

Wir haben gute Gründe, das zu sagen, nicht wahr? Schließlich tragen wir Verantwortung. Aber wenn ich in Ruhe darüber nachdenke, muss ich ehrlich zugeben, dass die Welt wohl nicht untergehen wird, wenn wir mal die Füße hochlegen und einfach nur den Moment genießen. (Der Bescheidenheit wegen klopfe ich jetzt trotzdem drei Mal auf Holz und werfe mir etwas Salz über die Schulter!)

Deshalb werde ich jetzt Feierabend machen und das Wochenende genießen. Und ich lege dir ans Herz, dasselbe zu tun. Versteh mich bitte nicht falsch: Ich möchte dich nicht dazu ermutigen, deine Familie zu vernachlässigen oder dein Haustier verhungern zu lassen. Ich glaube allerdings fest daran, dass es nicht so ist, als hätten wir keine Zeit, um uns eine Auszeit zu nehmen. Oft nehmen wir sie uns einfach nicht. Also lass es uns doch diesmal ein wenig anders machen.

Ich gebe zu, dass ich inkonsequent bin. Letztendlich habe ich ja doch einen Blogartikel geschrieben 🙂 Aber ich schrieb ihn über das Nehmen einer Auszeit, also zählt das bestimmt auch als Auszeit…

In diesem Sinne: Fröhliches Genießen! Ich lege jetzt die Füße hoch und lasse die Sieben eine gerade Zahl sein.

Es ist schön, dass du dabei bist.
Michael

Titelbild: Unsplash.com,  Nathan Dumlao

17 Kommentare, sei der nächste!

  1. Lieber Michael

    Das Buch „Das Geheimnis der Anziehung “ kommt morgen mit der Post,dann lege ich die Füße hoch und lasse mich inspirieren!

    Ein entspanntes Wochenende wünscht

    Simone

  2. Lieber Michael,

    hättest Du diesen Artikel nicht geschrieben, wäre gar nichts passiert, denn es wäre mir nicht mal aufgefallen. Lieber weniger, dafür aber gehaltvoll.

    In diesem Sinne, wünsche ich Dir ein entspanntes Wochenende.

    Hermann

  3. Hallo Michael,

    das hast du schön geschrieben ! Danke für die Erinnerung daran dies nochmsl zu tun.Ich habe auch schon festgestellt das sich die Welt weiter dreht wenn wir uns eibfach msl ausklinken…nur hat leider nicht jeder Verständnis dafür Aber ein bisschen Verlust ist ja bekanntlich immer 😉
    In diesem Sinne, dir auch ein schönes Wochenende.
    Grüße aus dem Sauerland.

    Britta

  4. Hallo Michael,

    Mein Tag hat nicht gut angefangen.
    Aber Dein Artikel hat mir ein Lächeln ins Gesicht gezaubert…
    Herrlich…diese Selbstreflexion ..

    Schönes Wochenende!

    Chrissie

  5. Hallo Michael,

    ich finde es gut und richtig, das auch Dir mal eine Auszeit zusteht. Viele Menschen wissen gar nicht mehr was das ist, mal die Füße hoch zu legen und mal nichts zu tun. Aber genau das werde ich jetzt auch machen, mal NICHTS tun. Wünsche Dir ein gutes gelingen und ein schönes Wochenende.

    Eric

  6. Haha, Zeit haben? Wo soll sie sein? In der Hosentasche? Nein Spaß beiseite. Zeit hat man nicht, die nimmt man sich. Und ich nehme mir sogar viel davon. Auch wenn ich mit Nichtvieltun einen Tag „vertrödle“. Aber auch das brauche ich mal. Wochenende soll es ja regnerisch werden, da werde ich es mir gemütlich machen und weiter die Bibel studieren. In dem Sinne schönes Wochenende an alle.
    Crissi

  7. Lieber Michael, ich kam gerade nach Hause, habe Tapete bei meinen Eltern von der Wand gekratzt und habe keine Lust auf weitere Verpflichtungen heute. Hab mir ein Glas Sekt genommen und bin in die Wanne gegangen. Habe meine Handy wegen Musik mitgenommen und eben noch meine Emails gecheckt. Und nun lese ich deinen heutigen Post. Da mache ich ja gerade alles richtig! Schönes Wochenende wünsche ich.

  8. Eine Auszeit nehmen, einfach mal nichts tun. Vielen fällt das schwer, da hast du recht.
    Ich habe jetzt schon fast 11 Monate eine Auszeit, gezwungenermaßen.
    Es geschah am Anfang der Coronazeit, auf der Arbeit als Krankenpfleger in der Dialyse. Bei einer schwergewichtige Patientin zog ich mir einen Bandscheibenvorfall der Halswirbelsäule zu. Hebehilfen nicht vorhanden, Kontaktreduktion wegen Corona, zu wenig Pflegepersonal. Überraschung: kein Arbeitsunfall, keine Berufsgenossenschaft die das interessiert. Hausarztbehandlung. Verhoben hieß es. Nach 5 Wochen dann endlich die Diagnose auf Intervention von mir. Und dank Neurochirurgen der mir eine Überweisung zum MRT gab. Und das nach 5 Wochen starker Schmerzen. Keine OP, konservative Therapie.
    Orthopädische Reha die mich für voll berufsfähig erachtete, soll aber viele Tätigkeiten meiden, u.a. nicht mehr über 10 kg heben… Mittelgradig Depression wurde auch noch diagnostiziert.
    Dann Schmerzklinik: chronisches Schmerzsyndrom durch körperliche und psychische Ursachen.
    So will mich mein Arbeitgeber nicht mehr haben, nach fast 30 Jahren.
    Dann noch das Krankengeldmanagement der Krankenkasse, mir wurde gedroht das Krankengeld zu streichen da ich ja voll Berufsfähig wäre lt. Rehabericht.
    Nach x Telefonaten habe ich jetzt eine Psychologin und finde langsam wieder zu mir selbst.
    Ich kann wieder Bücher lesen, darunter auch eines von dir Michael, das mit dem 💩 🙂
    Hab nun auch einen Behindertenstatus von 1 x 30 und 2 x 20 und die Gleichstellung beantragt. Der Integrationsfachdienst unterstützt mich und der Schwerbehindertenvertreter des Betriebes. So zeigte dann mein Arbeitgeber auch Bereitschaft mich weiter zu beschäftigen. Und das nach meinen Vorschlägen, psych. und körperl. Leidensgerecht.
    Ich mache mein Nordic Walking und meine Gymnastik. Habe viel gelernt über Achtsamkeit, Selbstwertgefühl und Geist/Körper/Seele-Einheit.
    Ich denke jetzt zuerst an mich, an das was mir gut tut. Danach erst kann ich wieder geben.
    Und bevor es mit einer Wiedereingliederung los geht im Job, mache ich eine psychosomatische Reha.

    Ja, ich gehe dann jetzt mal meinen Weg 😉

    In diesem Sinne: hört auf euren Geist, eure Seele und euren Körper. Alle drei senden euch Signale, überhört sie nicht. Ich habe fast zu spät darauf reagiert.

    PS: ein lieber Kollege, kurz vor der Rente, hat durch das Virus sein Leben verloren. In Ausübung seines Berufes kam es zur Infektion.
    Auch daraus kann man lernen:
    Lebe im Hier und Jetzt! Versuche in der Gegenwart glücklich zu sein, was das Morgen bringt ist ungewiss!

    1. Lieber Johannes!

      Ich wünsche Dir alles liebe, gute und viel Erfolg in DEINEM Leben. Ich danke Dir für das wertvolle teilen Deiner Lebenssituation und denke da kann sich jeder was heraus nehmen. Wir müssen als Person also für uns an erster Stelle stehen, das hat nichts mit Egoismus zu tun sondern mit seinem eigenen Selbstwertgefühl. Von daher wünsche ich allen genau diesen Moment einfach sich Zeit für sich selbst zu nehmen! Habt noch ein schönes Wochenende!

  9. Ich denke wenn jemand Familie und Kinder hat wird es etwas schwerer sein einfach mal zu sagen „Ich nehme mir ne Auszeit!“. Da muß das wohl gut überlegt sein. Trifft aber zum Glück nicht auf mich zu und deswegen nehme ich mir auch die Zeit.

    Schönes Wochenende.

  10. Das erinnert mich sehr an div. „Unterhaltungen“ in meiner ehemaligen Firma, als ich dort vor fast 20 Jahren angefangen habe:
    Beispiel:
    Kollegin: Und, was hast Du so am Wochenende gemacht?
    Ich: Ich habe drei Bücher gelesen. (Ich bin eine absolute Leseratte!)
    Kollegin: Na, Du musst ja Zeit haben! (Mit einem Ton, dass ich dachte, ich habe eine Todsünde begangen)
    Ich: Ja, genau so wie Du. 24 Stunden am Tag!

    Muss man dazu noch was sagen? NEIN ! *lach*

    In diesem Sinne, viel Spaß beim Seele baumeln lassen, Bücher lesen, den Topfpflanzen beim wachsen zusehen
    oder einfach mal „nichts tun“.
    Euch allen ein schönes Wochenende!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert