Sie können einfach alles verändern…
Neulich sagte mir jemand, unbequeme Wahrheiten seien unsympathisch. Das sehe ich anders. Ich finde sie sehr sympathisch. Ja, sie können wehtun. Ja, sie ziehen uns herunter. Sie können sogar dafür sorgen, dass wir unser gesamtes Leben hinterfragen. Aber würden wir auf irgendeine andere Weise die Komfortzone verlassen und über uns hinauswachsen?
Aus irgendeinem Grund wollen wir, dass das Leben immer so leicht wie möglich ist. Wir Menschen wehren uns geradezu mit Zähnen und Klauen, wenn wir vor die Aussicht gestellt werden, etwas zu tun, das nicht annähernd leicht ist.
Die häufigste Beschwerde, der ich in den sozialen Medien begegne, ist: „Leichter gesagt als getan“. Das habe ich euch schon oft erzählt. Im Laufe der Jahre hat sich nichts daran geändert. Wie könnte ich das jemandem verübeln? Es ist ja auch vollkommen nachvollziehbar. Alles lässt sich so leicht sagen. Es lassen sich so leicht Pläne machen. Aber wirklich etwas zu verändern, ist schwer. Und warum sollten wir es schwer wollen? Wir wollen ein leichtes Leben. Ein einfaches. Oder etwa doch nicht?
Und da wären wir auch schon bei einem Thema mit großem Konfliktpotenzial. Bei einer unbequemen Wahrheit, über die – meiner Meinung nach – viele nachdenken sollten, aber die niemand hören will:
Ein komfortables Leben ist KEIN gutes Leben.
Meiner Meinung nach sollten wir uns von der Illusion verabschieden, ein gutes Leben sei eines, in dem uns alles leicht von der Hand geht. Denn schließlich sind es persönliche Krisen, Herausforderungen, Zweifel, Schmerz und noch viele andere negative Emotionen, die uns stärker machen. Es ist die raue See, die die besten Kapitäne hervorbringt. Eine seichte Brise lässt uns niemals herausfinden, was in uns steckt.
Kein Spitzensportler hat jemals seine besten Leistungen erzielt, indem er es auf der Couch gemütlich hatte. Die weisesten Personen der Weltgeschichte haben ihre Weisheit nicht unter einem Stein gefunden, als sie im Park spazieren waren. Die erfolgreichsten Unternehmer dieser Welt haben ihren Erfolg nicht erarbeitet, indem sie Däumchen gedreht haben.
Widerstand ist die Grundvoraussetzung für Wachstum. Das ist der Grund dafür, warum unsere Muskeln wehtun müssen, um wachsen zu können. Wenn wir sie nicht herausfordern, haben sie keinen Grund, um stärker zu werden, nicht wahr?
Ankommen oder weitergehen?
Viele von uns wollen „ankommen“. So oft sagen andere mir, dass sie einen Punkt erreichen wollen, an dem sie die Füße hochlegen können. Ein Punkt, an dem die Strapazen des Lebens aufhören. Ein Punkt, an dem man nichts Neues mehr lernen muss. Ein Punkt, an dem es keine schlechten Neuigkeiten mehr gibt. Ein Punkt, an dem man genügend Geld und Sicherheit hat, um für immer sorglos zu leben.
An dieser Stelle muss ich mein Gegenüber dann stets enttäuschen. Ich glaube nämlich nicht, dass es diesen Punkt gibt.
Das ganze Leben ist Veränderung. ALLES ist Veränderung. Veränderung ist ein zentrales Motiv des Lebens. Jeden Tag geht die Sonne auf und unter. Das gesamte Universum ist in Bewegung. Die Uhr bleibt NIEMALS stehen. Mutter Natur macht uns permanent vor – und zwar an jedem einzelnen Tag – wie Veränderung aussieht. Du und ich verändern uns. Während ich diese Zeilen schreibe, und während du sie liest, wachsen unsere Haare, unsere Zellen erneuern sich und ja, wir altern sogar.
ALLES ist durchgehend im Wandel. Und wir Menschen glauben ernsthaft, dass wir uns dem Wandel widersetzen können? Dass wir ein gemütliches Örtchen finden, an dem dieses Grundprinzip des Leben an uns vorbeizieht?
Das Leben ist ein Weg. Ein Weg, der gegangen werden will. Ein Weg, der erst mit unserem letzten Atemzug endet (und hoffentlich auf andere Weise fortgesetzt wird).
Wir können uns diesem Weg nicht entziehen. Wir müssen weitergehen. Das bedeutet, dass wir immer wieder – bis zu unserem letzten Tag – Herausforderungen und Lektionen begegnen werden. Und weißt du was? Sie alle werden uns stärker und besser machen.
Deshalb glaube ich, dass es sinnlos ist, sich über die Herausforderungen des Lebens zu beschweren. Ich glaube, dass es kontraproduktiv ist, ein leichtes Leben zu fordern. Ein gutes Leben ist NICHT komfortabel. Ein gutes Leben ist eines voller Abenteuer und Lektionen. Aber das bedeutet auch, ein verdammt schwieriges Leben zu führen.
Ein leichtes Leben wäre eines, in dem wir nichts lernen. Es wäre ein Leben, in dem wir schwach wären.
Es passiert so vieles, worin wir keinen Sinn erkennen. Es passiert so viel Schlechtes auf der Welt, dass wir glauben, es könne unmöglich Teil eines größeren Plans sein. Ich habe offen gesagt keine Ahnung, was der größere Sinn hinter all dem ist. Ich glaube nur, das Folgende zu verstehen:
Es liegt selten in unserer Hand, was passiert. Es liegt aber immer bei uns, was wir daraus machen, was wir daraus lernen, und welche Schlüsse wir ziehen. Am Ende ist unser Leben das Spiegelbild der Entscheidungen, die wir täglich treffen.
Also lass uns doch einfach die Entscheidung treffen, das Beste aus der Situation zu machen und den Weg zu gehen. Letztendlich ist der Weg das Ziel.
In diesem Sinne: Viel Erfolg!
Es ist schön, dass du dabei bist.
Michael
Titelbild: Unsplash.com, Sam Mgrdichian
Ganz genau 🙂 vielen Dank lieber Michael – es ist immer wieder schön wie treffend du deinen Blogg formulierst.
Grosses Kompliment und herzlichen Dank für Deine Arbeit und vor Allem für Deine offene und ehrliche Art wie Du Deine Ansichten mit uns teilst 🙂
Liäbi Grüessli aus dem verschneiten Zürich
René
Vielen Dank für deine wertschätzenden Worte, lieber René. Es bedeutet mir viel zu wissen, dass es Menschen wie dich gibt, die so viel Wertschätzung für meine Arbeit empfinden. Danke, dass du mir das sagst!
Ich wünsche dir noch einen wunderbaren Tag und sende liebe Grüße ins verschneite Zürich 🙂
Michael
Ja so ist es ! Der Mensch ist träge und bequem … und ich muss gestehen das ich seit meiner Geburt nie die komfortablen Zonen im Leben kennen gelernt habe
Aber immer wieder würde ich sie mir wünschen nur ich mache mir es dann automatisch nicht leicht
Veränderung oder Ziele die Herausforderungen benötigen aus denen kann ich lernen
Leicht ist es nicht aber empfehlenswert und wenn man nur einen kleinen Schritt weiterkommt ist schon viel getan
Hallo Michael, das kann ich nur bestätigen. Man wächst tatsächlich an seinen Problemen, auch wenn man manchmal verzweifelt. Vielen lieben Dank für deine Offenheit, du schaffst es immer wieder durch deine offene und deutliche Art zu schreiben und auch auszusprechen mich zu motivieren. Meinen Weg zu gehen.
Wir sehen uns auf YouTube 🙂
Liebe Grüße
Ein schönes Adventswochenende
Tina
Liebe Tina,
vielen Dank für deinen Zuspruch und für deine Wertschätzung. Es freut mich sehr, dass der Beitrag dir gefällt 🙂
Ich wünsche dir ebenfalls ein wunderschönes Adventswochenende!
Liebe Grüße
Michael
P.S.: Freut mich, dass die YouTube Videos dir gefallen 🙂
Hallo Michael,
vielen Dank für diese wunderbar treffenden Worte. Ich habe während des Lesens geschmunzelt, weil du meine Gedanken so auf den Punkt formuliert hast.
Ich finde es bewundernswert, dass du deine Gedanken mit uns teilst und dabei so offen, ehrlich und erfrischend bist. Ich bin begeistert, wie du mit Worten und der Sprache umgehst.
Ich hoffe, noch vieles von dir zu lesen. Es verschönt meine Zeit, regt zum Nachdenken und „Bessermachen“ an. Vielen Dank für deine Zeit, die du uns damit schenkst.
Und nein, ein leichtes Leben wünsche ich mir nicht. Ich wünsche mir nur inneren Frieden und eine heile Seele, um die Wunder der Natur und des Lebens noch lange erleben und genießen zu können.
Ich wünsche dir besinnliche Tage und Gesundheit, damit alle Herausforderungen des Lebens gemeistert werden können.
Danke, dass du mich immer wieder erinnerst dankbar zu sein.
Liebe Grüße aus dem frostigen Norden!
Sylvia
Ich habe zu danken, liebe Sylvia! Herzlichen Dank für dein Lob und für deine Wertschätzung. Das hast du wirklich sehr schön gesagt und ich freue mich sehr über deine Worte!
Dass ich dich auf deinem Weg unterstützen kann, ist mir eine große Freude und Ehre, und ich hoffe, dich auch in Zukunft motivieren und inspirieren zu können 🙂
Ich wünsche dir ebenfalls eine wunderschöne und besinnliche Weihnachtszeit und natürlich beste Gesundheit.
Liebe Grüße in den frostigen Norden
Michael
Hallo Michael,
wieder mal ein gelungener Artikel. Danke 🙏.
Heute morgen beim Strümpfe anziehen, ich bin jetzt in einem Alter wo es anfängt, dass so einfache Dinge doch nicht mehr ganz so einfach sind, sagte ich zu meiner Frau. Stell dir doch einmal vor, wir hätten ein Gerät wo mich hoch hebt und mir die Strümpfe anzieht und mich wieder sanft abstellt, dass wäre doch genial oder?
Doch dann waren wir beide der Meinung, dass dies auf der einen Seite sicher toll und bequem wäre aber auf der anderen Seite würden wir uns in kürzester Zeit sicher noch schlechter bewegen Können und würden immer fauler und fauler werden.
Dies sagt uns doch, dass nicht das bequemste das Beste ist.
Grüßle und schönes Wochenende
Uwe
Hallo Uwe,
das ist ein sehr treffendes Beispiel aus dem Alltag! Genau so ist es 🙂
Danke für die Anregung!
Ich wünsche dir ebenfalls ein schönes Wochenende.
Liebe Grüße
Michael
Der Artikel gefällt mir.
Vielen Dank, Martin! Schön, dass es dir gefällt 🙂
Liebe Grüße
Michael
Mein Reden! Erst wenn man die Themen anpackt, die wehtun, entwickelt man sich weiter.
Ich habe ja mein eigenes „Schmerztheorem“ entwickelt. Der Mensch braucht regelrecht eine gewisse Menge Schmerz. Sonst hätten wir den Counterpart, die angenehmen Stunden, nicht.
Geht man nun diesem Schmerzbaus dem Weg, indem man sich nicht fordert, sich nicht belastet, sich nie emotional öffnet (und dadurch verletzlich wird), wenn man also den Couchpotato macht, kommt der Schmerz dennoch.
Da kommen dann die ganzen Zivilisationskrankheiten. Das ach so böse Schicksal „schlägt“ zu.
Usw. usw.
Du kannst Dich drehen und wenden, wie Du willst, Du erleidest deine Schmerzmenge. Dann fordere ich mich lieber, da habe ich eine gewisse Kontrolle und kann das mit geilen Erlebnissen, mit erreichten Zielen verbinden.
Das habe ich jetzt vielleicht blöd formuliert, aber so sehe ich das und jetzt schreibst Du etwas, das quasi in die selbe Kerbe haut.
Da ist ein „b“ zuviel, zwischen „Schmerz“ und „aus“
Lieber Daniel,
das sind wirklich sehr interessante und starke Gedanken, für die ich dir sehr danke 🙂
Liebe Grüße
Michael
Lieber Michael
Du hast es ma wieder geschafft, das ich hier sitze und denke…. Wo nimmt er bloß diese ganzen Wahrheiten her. Wenn ich es nicht besser wüßte, würde ich denken das Du schon ein über 100 Jahre alter, weiser Mann bist.
Du hast mir so aus der Seele gesprochen. Das ganze Leben ist Veränderung. Das habe ich schon oft erfahren. Manchmal waren diese Erfahrungen so schwer, das ich dachte…. ich will nicht mehr. Ich will nur noch dumm sein und auf dem Sofa hocken. Mir eine Serie nach der anderen reinziehen und über nichts mehr nachdenken. Aber das wäre nicht ich. Klar hab ich auch manchmal einen Durchhänger gehabt und mich für ein paar Tage von allem abgekapselt. Aber dann bekam ich meine Kraft wieder. Weil ich eben nicht dumm bin. Und weil ich weiß, das es nach jedem noch so schweren Schlag des Lebens wieder schön wird. Nur anders schön.Also habe ich weiter gemacht. Die Herausforderungen des Lebens angenommen. Denn wir sind hier um uns weiter zu entwickeln und um zu lernen. Und das kann auch schön sein. ZB. Wenn man in einer Beziehung ist, man sich vom Partner getrickert fühlt und dann gemeinsam hinschaut. Dann kommen Emotionen hoch und man spricht über seine Gefühle. Das ist so wichtig. Und wenn man dann durch gegenseitiges Verständnis zu einem guten Ergebnis kommt, ist es ein tolles Gefühl. Man hat wieder etwas gelernt, ist wieder einen Schritt weiter. Hat wieder etwas geschafft. Das kann einem der beste Film , während man untätig auf dem Sofa hockt nicht geben.
Immer wieder habe ich beim lesen deines blogs so ein Gefühl von zusprache oder auch einen AHA Effekt. Es hat mir schon so oft geholfen zu erkennen das es Menschen(wie Du) gibt, die es schaffen ohne viele Worte zu sagen: Du bist nicht allein.
Danke Michael
Herzlichen Dank für deine wertschätzenden Worte, Biba. Das weiß ich wirklich sehr zu schätzen. Auch für mich ist es schön zu wissen, nicht mit meinen Gedanken allein zu sein 🙂 Danke für deinen Zuspruch!
Ich finde es großartig, wie ehrlich und reflektiert du mit deiner Situation umgehst. Bleib stark und lass dir nicht den Mut nehmen! Ich wünsche dir weiterhin alles Gute auf deinem Weg.
Liebe Grüße
Michael
Lieber Michael, ich bin ein aufmerksamer Leser Deiner Artikel. Das Jahr 2022 ist fast vorbei und ich möchte mich bedanken dafür, dass Du es immer wieder schaffst durch Deine Ausdrucksweise (Der heutige A r t i k e l gefällt mir) zu begeistern.
Bernhard Steppeler
Ich habe zu danken, lieber Bernhard! Vielen Dank für dein Lob und für deine Wertschätzung. Das bedeutet mir viel 🙂
Ich wünsche dir eine wunderschöne und besinnliche Weihnachtszeit und hoffe, dich auch im nächsten Jahr motivieren und unterstützen zu können!
Liebe Grüße
Michael
Vielen lieben Dank für deine Worte und deine wertvolle Arbeit. Ja Ich stimme dir voll zu, ich denke manchmal auch darüber nach, ob ich mich zu wenig verändere….ich arbeite seit 22 Jahren in der gleichen Firma, was heut schon selten ist-ich aber immer noch Freude daran habe, habe seit 15 Jahren den gleichen Partner und überlege ab und an, ob ich in diesem einen Leben nicht mehr Sachen machen sollte… Danke das deine Worte mich immer wieder zum Nachdenken anregen. Hab einen schönen 4.Advent.
Wahrscheinlich werden wohl die wenigsten Leute in der Lage sein genau das Leben zu leben was sie wirklich leben wollen. Das kann an einem selbst liegen es kann aber auch an der Flut an Gesetze und Regeln liegen die es schlicht überall auf der Welt ja sogar auf anderen Planeten im Universum gibt. Hinzu kämen noch ganz andere Zeitgesellen die warum und wie auch immer anderen Leuten so richtig das Leben vermiesen wollen und zu Taten schreiten die keine Grenzen kennen. So einfach mit dem tollen freien Leben ist es also nicht. Der Anfang aber ist und bleibt in uns selbst ! Ich will mal die These in den Raum stellen: wenn du womöglich auch noch mit deinem Glauben im absoluten Einklang bist wirst du egal der äußeren Einflüsse ein ideales Leben leben. Abschließend natürlich noch einige Worte aus meiner Extrem Survival Erfahrung. Da kenne ich Leute die echt ein easy Leben gkaubten zu haben und dann kam der große Knall. Zuvor hörte ich Worte wie „ach das kann uns ja nie passieren“ usw. doch so ein Extrem kommt meistens schneller als man denkt. Corona wäre so ein Schlagwort. Abgesehen von der Erkrankung an sich kamen da noch andere DInge und schon ist die schöne heile Welt in einem riesigen Chaos. Hier habe ich auch viele Dinge mit eigenen Augen gesehen und erlebt wie Leute starben wie Unternehmen zu grunde gingen usw usw. Ich sah Leute die mit und ohne Impfung durchs Leben stifelten und dennoch „gefallen“ sind. Ich sah auch Leute überleben die weiter gemacht haben usw usw. Nun heute stehen wir hier. Heute jetzt und hier und wenn du sagen kannst ich lebe mein Leben und bin glücklich dann hast du schon viel erreicht. Dabei sollte man aber nie wirklich stehen bleiben sondern immer weiter gehen. Klar garantiert wird es nie immer so klappen wie geplant und garantiert wird einiges restlos schief gehen. Na und? Weiter glücklich sein und sein Leben leben. … ach ja und an dieser Stelle sei mal gesagt: also ich bin jetzt nicht ein Fan von Michael oder so aber ich sehe in Michael schlicht ein mensch der auf seine ganz eigene Art und Weise durchs Leben geht und seine durchaus wertvollen Erfahrungen schlicht kostenlos teilt. Find ich total gut und so Leute wie Michael tragen wesentlich dazu dabei das man in der tat ein Leben findet das man auch leben will.