Hat die Panik dich schon gepackt?

„Dein Fussabdruck“ ist kein politisch motivierter Blog. Allerdings ist es ein fester Bestandteil der Persönlichkeitsentwicklung, mit Krisen und Herausforderungen umzugehen. Und aktuell scheint (mal wieder) eine Krise vor der Tür zu stehen: Das Coronavirus. Die Medien überschlagen sich geradezu mit Live-Meldungen über die aktuellen Entwicklungen. Es reicht dieser Tage schon für eine Schlagzeile, wenn jemand in der Straßenbahn zu laut furzt. Es könnte ja etwas mit dem Coronavirus zu tun haben.

Ich bin kein Mediziner oder Virologe, aber ich empfinde es als meine Bürgerpflicht, meine Reichweite für einen guten Zweck zu nutzen. Deshalb werden wir heute gemeinsam ein paar nicht-medizinische Argumente beleuchten, die dir vielleicht den Umgang mit dieser Krise erleichtern werden.

3 Grundregeln, die für alle Sinn machen

Unabhängig davon, wie gefährlich oder ungefährlich die Situation in Wirklichkeit sein mag, sollten wir uns alle auf ein paar Grundregeln besinnen. Mir persönlich schweben da drei Regeln vor, die uns allen das Leben erheblich erleichtern könnten:

1. Einen kühlen Kopf bewahren

Das ist grundsätzlich IMMER sinnvoll. Egal, vor welchem Problem wir stehen, wir müssen ruhig und realistisch bleiben. Das grundlegende Ziel bei einem Problem ist immer, eine Lösung zu finden. Das gestaltet sich jedoch ziemlich schwierig, wenn das Hirn durch Angst, Panik und voreilige Schlüsse vernebelt wird. Keinen kühlen Kopf zu bewahren, führt zu unüberlegten Handlungen, mehr Fehlern und somit auch mehr Problemen. Somit ist es also egal, von welchem Problem wir sprechen. Es ist IMMER ratsam, sich zu beruhigen, Sorge und Panik abzuschütteln und in Ruhe darüber nachzudenken, was das Beste sein könnte.
So verhindern wir übrigens auch jede Massenpanik und unterbinden die Entwicklung noch größerer Probleme.

Wenn du gerne informiert bleiben möchtest, dann schau und lies ruhig weiterhin die Nachrichten. Vergiss dabei aber bitte das Folgende nicht: Journalisten leben davon, dass ihre Beiträge konsumiert werden. Angst und Panik sind der größte Segen, den es in der Medienbranche gibt und das hat einen einfachen Grund: Schlagzeilen über eine Pandemie ziehen deutlich mehr Aufmerksamkeit auf sich als die Einführung eines neuen Trockenkuchens in der Cafeteria des örtlichen Seniorenheims. Worüber wird also eher exzessiv berichtet?

Halte dich auf dem Laufenden und bleib informiert. Das ist gut so. Lass dich jedoch nicht in Angst und Schrecken versetzen. Spekulationen und Mutmaßungen bringen ohnehin nichts, also können wir diese auch außen vor lassen. Nutze die Zeit und Energie lieber, um dich weiterzuentwickeln und dich besser auf das vorzubereiten, was eventuell kommen mag oder auch nicht.

2. Rücksicht nehmen

In schwierigen Zeiten ist es wichtiger denn je, Rücksicht auf andere zu nehmen. Dabei kommen mir aktuell zwei wichtige Beispiele in den Sinn:

Zuerst einmal ist es wichtig, gesundheitliche Rücksicht auf andere zu nehmen. Nicht nur beim Coronavirus, sondern auch bei der „klassischen“ Grippe passiert es oft, dass kranke Menschen sagen: „Ach, ich fühle mich eigentlich noch ganz gut. Da kann ich auch zur Arbeit oder ins Fitnessstudio gehen.“
Es mag sein, dass man selbst eine Erkrankung gut wegstecken kann, aber das gilt nicht für alle. Auf der Arbeit, im Fitnessstudio, im Supermarkt oder an anderen Orten kann man schnell Menschen anstecken, die über einen schlechteren Gesundheitszustand als man selbst verfügen. Denken wir zum Beispiel an ältere Menschen oder jene, die gerade erst eine schwere Erkrankung hinter sich haben und deren Immunsystem geschwächt ist. Es ist wichtig, über den Tellerrand hinauszudenken und sich zu fragen, welche Konsequenzen das eigene Handeln haben könnte. So bleiben wir eine stabile und friedliche Gesellschaft, die einander unterstützt.

Rücksichtnahme kann auch bedeuten, geduldig mit anderen zu sein. Aktuell erleben wir, wie die Gesellschaft einmal mehr gespalten wird. Es gibt jene, die große Angst vor dem Coronavirus haben und jene, die das herunterspielen und sagen, die Angst sei völlig überzogen. Es ist völlig in Ordnung, verschiedener Meinung zu sein, aber wir sollten nicht noch etwas haben, worüber wir ständig streiten.
Wenn du zu der Gruppe gehörst, die völlig unbesorgt sind und die allgegenwärtige Sorge für übertrieben halten, ist das okay. ABER es wird verängstigte Menschen nicht beruhigen, wenn du ihnen erklärst, sie seien dumm. Sei geduldig mit deinen Mitmenschen. Versuche ihnen zu erklären, WARUM du so unbesorgt bist. Vielleicht wirst du es auf diese Weise schaffen, Besonnenheit hervorzurufen. Konflikte hingegen verursachen nur noch mehr Chaos.

Lasst uns also rücksichtsvoll miteinander umgehen. Das ist in JEDER Krise sinnvoll.

3. Sich in jeder Hinsicht vorbereiten

„Wir sollten das Beste hoffen, auf das Schlimmste gefasst sein und es nehmen, wie es kommt.“ – Schwedisches Sprichwort

Wer versagt sich vorzubereiten, bereitet sein Versagen vor.“ – Benjamin Franklin

Ich mag diese beiden Sprüche, denn sie spiegeln eine gesunde Lebenseinstellung wider. Man sollte optimistisch sein, aber realistisch handeln. So zieht man immer möglichst viel Positives in sein Leben, wird aber gleichzeitig nicht böse überrascht, wenn dann doch mal das Negative vor der Haustür steht.

Was bedeutet es, sich vorzubereiten? Nun, das kommt immer ganz auf die Situation an. Bezüglich der gesellschaftlichen Entwicklungen, die wir aktuell erleben, würde ich zwei Arten der Vorbereitung vorschlagen: Häuslich und mental.

Ja, es könnte passieren, dass wir alle aus Sicherheitsgründen für ein paar Tage zu Hause bleiben müssen. Das klingt im ersten Moment vielleicht beängstigend, würde jedoch nur unserer Sicherheit dienen. Für diesen Fall solltest du ein paar Lebensmittel und Trinkwasser zu Hause haben. Zumindest genügend, um ein paar Tage lang auszukommen. Von offizieller Stelle her ist die Vorgabe, sich 10 Tage lang zu Hause versorgen zu können. Halb so wild, oder? Es ist ganz bestimmt kein Grund, die Supermärkte zu stürmen, andere Menschen zu erschlagen und sich mit Vorräten bis zum Sanktnimmerleinstag einzudecken. Hier gilt erneut: Einen kühlen Kopf bewahren und realistisch sein. Wenn du gut vorbereitet bist, hast du eine Sorge weniger. Und hey, falls es doch kein Krisenszenario gibt, musst du in den nächsten Wochen ein paar Mal weniger zum Supermarkt, weil glücklicherweise schon so viele leckere Sachen bei dir zu Hause sind.

Ebenfalls wichtig ist die mentale Vorbereitung. Es bringt nichts, voller Angst in der Ecke zu kauern und sich zu fragen, was auch immer da kommen mag. Wie es das alte schwedische Sprichwort schon sagt, hoffen wir einfach auf das Beste, stellen uns vorsorglich auf das Schlimmste ein und nehmen die Dinge so, wie sie eben kommen. Man kann sich nicht immer aussuchen, was geschieht. Man kann jedoch IMMER entscheiden, was man daraus macht. Blanke Panik und übermächtige Sorgen bringen dich kein Stück weiter. Stell dich darauf ein, dass es ungemütlich werden könnte. Das könnte eventuell unumgänglich sein. Bleib jedoch zuversichtlich. Nach jedem Unwetter scheint auch wieder die Sonne und am dunkelsten ist die Nacht immer kurz vor Sonnenaufgang.

Das Leben geht weiter

Es sind Angst und Panik, die den größten Schaden anrichten. Wir werden wirtschaftlich schwere Einbußen erleben. Diese werden jedoch nicht durch das Coronavirus verursacht, sondern durch die Panik der Menschen.

Das Leben ist unpersönlich und geht weiter. Die Frage ist nur, ob wir mitgehen oder stehenbleiben und voller Angst darauf warten, dass eine Katastrophe eintritt, die eigentlich gar nicht stattfinden muss. Fest steht das Folgende: Wenn wir uns auch nur im Ansatz an die oben genannten Regeln halten, wird alles deutlich undramatischer verlaufen als in einem Szenario, in dem das Chaos herrscht.

In diesem Sinne: Lasst uns besonnen und gesund bleiben. Lasst uns Verantwortung übernehmen, für uns und unsere Mitmenschen. Wir kriegen das schon hin.

Es ist schön, dass du dabei bist.
Michael

Titelbild: Unsplash.com, Ricardo Resende