Ein kurzes Plädoyer für das Leben im Jetzt…

Seit meiner Kindheit habe ich ein bestimmtes Sprichwort immer wieder gehört. Es lautet: „Auch am Wegesrand wachsen schöne Blumen.“
Damals habe ich natürlich nicht verstanden oder wahrgenommen, was das zu bedeuten hat. Irgendwann dann kannte ich zumindest die Bedeutung, aber wirklich verstanden habe ich es erst spät. Glücklicherweise nicht zu spät, sondern genau zum richtigen Zeitpunkt. Es hat mein Leben bereichert und mir dabei geholfen, glücklicher und erfolgreicher zu werden. Heute möchte ich dich daran teilhaben lassen.

Wo das Leben wirklich stattfindet

Die Botschaft des Sprichworts ist simpel: Finde Gefallen daran, wo du dich jetzt im Leben befindest. Schaue nicht immer nach hinten in die Vergangenheit oder nach vorne in die Zukunft. Lebe im Jetzt und sieh das Schöne um dich herum, also die Blumen am Wegesrand.

Warum ist es so wichtig, das zu verstehen? Weil der einzige reale Moment jetzt ist. Die Vergangenheit prägt uns, doch sie liegt hinter uns. Wir können wertvolle Erfahrungen erlangen und Erkenntnisse aus ihr gewinnen, aber wir können nicht zurück. Sehen wir immer nur zurück, verpassen wir das Leben, das an uns vorbeizieht.

Genauso leben wir noch nicht in der Zukunft. Wer immer nur von einem besseren Leben träumt oder Angst vor dem hat, was in der Zukunft vielleicht kommen mag, verpasst ebenfalls das Jetzt. Wir wissen noch nicht genau, was auf uns zukommen wird. Wir können nur JETZT aufmerksam sein und unser Bestes geben, damit unser Morgen so angenehm und gewinnbringend wie möglich wird.

Ich finde dieses Thema so wichtig, weil auch ich lange gebraucht habe, um den Blumen am Wegesrand Beachtung und Wertschätzung entgegenzubringen. In den letzten 5 Jahren habe ich einerseits die persönlichen und menschlichen Verluste der Vergangenheit nicht loslassen wollen, aber andererseits versucht, so schnell wie möglich in eine bessere Zukunft zu kommen. Ich habe gearbeitet wie ein Verrückter, stets gehetzt und immer mit dem Ziel vor Augen, ein „besseres“ Leben zu erschaffen. Und während dieses ganzen Prozesses habe ich nicht einmal gemerkt, dass ich bereits ein gutes Leben führe. Ein wirklich großartiges.

Warum sage ich dir das? Keine Sorge, das ist keine Selbsttherapie oder irgendetwas in dieser Richtung. Ich weiß einfach, dass es vielen Menschen genauso geht. Viele sind zu sehr auf gestern oder morgen fixiert, weil sie unzufrieden sind, bemerken dabei aber gar nicht, was für schöne Blumen bereits am Wegesrand gewachsen sind 🙂

Atme durch

Nimm dir ein wenig Zeit für dich. Atme durch. Lass die Hektik des Alltags für nur einen Moment an dir vorbeiziehen und denke nicht an das, was dir geschehen ist oder was noch passieren könnte. Sieh dich einmal im Jetzt um.
Sieh, wie gut es dir eigentlich geht. Sieh die Menschen um dich herum, die dir wichtig sind. Sieh all die Möglichkeiten, die du hast. Sieh dir die hübschen Blumen am Wegesrand an.

Es ist richtig, wo du jetzt im Leben bist. Vielleicht ist deine Situation nicht optimal, aber sie ist richtig. Es macht einen Sinn, dass du gerade an dem Punkt bist, an dem du dich befindest. Du lernst daraus. Du lernst Wertschätzung, Demut und Dankbarkeit. Du sammelst kostbare Erfahrungen und erweckst in dir die Motivation, deinen Weg konsequent zu gehen.

Es ist gut, Ziele zu haben. Es ist großartig, über sich als Mensch hinauswachsen zu wollen und seine Träume zu leben. Genauso ist es in Ordnung, an das zu denken, was einmal war und sich zu wünschen, es wäre immer noch so. Aber das ist es nicht.

Erinnere dich gerne, plane voller Freude und lebe jetzt. Das ist ein großartiges Rezept zu Glück und Lebensfreude. Versprochen.

Mit diesen Worten verabschiede ich mich ins Wochenende. Ich wünsche dir viel Spaß bei allem, was du tust. Ich für meinen Teil werde mich an den Blumen am Wegesrand erfreuen und dann wieder fleißig sein, damit ich irgendwann auch die hübschen Blumen zu sehen bekomme, die mich auf einem späteren Stück meines Lebensweges erwarten 🙂

Es ist schön, dass du dabei bist.
Michael

 

 

Titelbild: Unsplash.com, Francesco Gallarotti