Ein paar Überlegungen zu der Zeit mit und nach Corona…

Es ist Mitte April 2020 und das Corona-Thema hält uns weiterhin auf Trab. Die bestehenden Einschränkungen machen einigen Menschen mehr und den anderen etwas weniger zu schaffen. Fest steht, dass jeder zu spüren bekommt, wie viel sich aktuell verändert.

Hierzu habe ich ganz am Rande eine wichtige Ankündigung zu machen: Mein neues Buch mit dem Titel „Hat noch jemand Bock die Welt zu retten?“ wird nicht am 01.05.2020 erscheinen, sondern am 15.05.2020.
Aufgrund der aktuellen Situation sind Produktionen, Lieferketten und auch der Handel stark eingeschränkt. Der Verlag muss also einen zeitlichen Sicherheitspuffer einrichten. Davon bin ich zwar nicht völlig begeistert, aber hey: Vorfreude ist die schönste Freude!
Und da viele nach dem Hörbuch gefragt haben: Ja, auch das wird es geben. Allerdings durfte ich (natürlich aufgrund der aktuellen Situation) bisher noch kein Tonstudio betreten. Deshalb wird das Hörbuch mit leichter Verspätung nachgereicht. Da ich jedoch mit Hochdruck an Lösungen arbeite, dürfte das nicht allzu lange dauern.

Außerdem lehne ich mich jetzt einfach mal weit aus dem Fenster und behaupte, dass sich das Warten lohnt 🙂 Wer diesen Blog und meinen Schreibstil mag, wird bei meinem neuen Buch voll auf seine Kosten kommen!

Nun aber zurück zum aktuellen Krisenthema: Wie du siehst, sind alle erdenklichen Branchen betroffen. Die Corona-Krise trifft uns wirtschaftlich schwer, aber auch persönlich. Die Freiheiten, die wir bis vor Kurzem noch als selbstverständlich betrachtet haben, sind plötzlich stark eingeschränkt. Draußen erblüht der Frühling und wir müssen von drinnen sehnsüchtig zuschauen.
Der sonst so nervige Besuch bei den Eltern, Großeltern oder anderen Verwandten wäre plötzlich eine willkommene Abwechslung. Viele fangen sogar an, ihre sonst unausstehlichen Arbeitskolleginnen und -kollegen zu vermissen. Mal eben schnell zum Bummeln in die Stadt? Fehlanzeige. Spontanes Abendessen im Restaurant? Wohl eher nicht. Einfach mal mit ein paar Freunden treffen, um ein wenig Spaß zu haben und über etwas anderes zu sprechen? Das könnte teure Bußgelder geben.

Das Leben, wie wir es bisher kannten, wurde von heute auf morgen völlig auf den Kopf gestellt. Und als wäre das alles noch nicht genug, schwingt da obendrein immer diese Angst um die Gesundheit mit. Man möchte weder sich noch andere gefährden. Dabei reicht es einfach nur, zum Supermarkt zu gehen und der „falschen“ Person zu begegnen und schon könnten noch mehr Konsequenzen auf einen zukommen.

Zusammengefasst: Die Frage, die im Titel dieses Blogartikels steckt, ist völlig überflüssig. Unser aller Leben HAT sich bereits verändert. Die Frage ist nur, wie es nun weitergehen wird.

Rückkehr zur „Normalität“?

Die allermeisten Menschen wünschen sich nichts sehnlicher als eine Rückkehr zur guten alten „Normalität“. Plötzlich wissen wir alle den Alltag, den wir sonst kollektiv verflucht haben, viel mehr zu schätzen. Wir können es kaum erwarten, endlich wieder loszulegen und all die Dinge nachzuholen, auf die wir in der Zeit der Corona-Einschränkungen verzichten mussten. Dabei frage ich mich jedoch: Warum in den alten Alltag zurückkehren? Wäre das sinnvoll? Würde es nicht einfach nur eine Frage von Wochen sein, bis wir wieder unzufrieden und im alten Hamsterrad gefangen wären?

Das ist doch so, als würde man vorübergehend eine strenge Diät machen und sehnlichst auf das Ende dieser Einschränkung warten, um sich danach wieder mit Vollgas Süßigkeiten einzuverleiben. Das macht langfristig doch überhaupt keinen Sinn, oder nicht?

Was wir gerade erleben, ist eine hervorragende Möglichkeit, um sich und sein bisheriges Leben zu hinterfragen. Um beim Beispiel der Diät zu bleiben: Wir sollten die Zeit des Verzichts nutzen, um zu erkennen, dass wir auch mit weniger und gesünderem Essen gut leben können. Es ist eine Chance, um neue Pläne zu machen und sein Leben gesünder und gedeihlicher zu gestalten. Was machen wir stattdessen? Wir hocken hungrig zu Hause und planen die vielen Festmahle, die nach dem letzten Tag der Diät starten werden.

Anregungen für einen besseren Alltag mit und nach Corona

Ich persönlich glaube daran, dass Achtsamkeit und Wertschätzung zu den Schlüsselbegriffen dieses Jahrzehnts gehören werden. Wir werden lernen, mit weniger glücklich zu sein und das, was wir haben, mehr wertzuschätzen als je zuvor.

Nachdem wir wir lange eingesperrt waren, werden wir vielleicht begreifen, wie heilsam die Natur für uns ist. Und vielleicht wird uns dadurch bewusst werden, wie ungünstig es ist, das zu zerstören, was uns als Lebensgrundlage dient. Für viele Menschen könnte das der Auslöser zum Umdenken sein.

Die Persönlichkeitsentwicklung wird wichtiger werden denn je. Die meisten Menschen lernen gerade jetzt, dass sie sich im Ernstfall auf niemand anderen verlassen können und stark sein müssen. Gleichzeitig wird es mehr Wertschätzung für Freundschaften und familiäre Bande geben. Die Isolation macht vielen von uns bewusst, wie sehr wir bestimmte Menschen um uns herum lieben. Auf der anderen Seite werden wir auch merken, wie gut es uns ohne die ein oder andere Person geht. Auch dies hilft uns dabei, die für uns richtigen Konsequenzen zu ziehen.

Viele von uns werden merken, dass ein eingeschränktes Konsumverhalten uns gut tun kann. Vor allem stark luxusorientierte Menschen werden sehen, dass soziale Akzeptanz auch ohne die neusten Statussymbole möglich ist. Unser Konsumverhalten wird sich ändern. Die meisten Menschen überlegen sich jetzt schon drei Mal, ob sie einen Luxuskauf wirklich tätigen wollen oder müssen. Es liegt etwas in der Luft und jeder spürt, dass wir ein neues Werteempfinden brauchen.

Nachdem unsere Freiheit so stark eingeschränkt wurde, werden viele Menschen Hunger auf die Selbstverwirklichung bekommen. Kein Buch könnte anschaulich genug erklären, wie wertvoll unsere empfundene Freiheit ist. Diese allgegenwärtige Lektion lehrt uns, wie kostbar das Leben ist. Viele von denen, die bis jetzt immer gezögert haben, werden aufhören auf den richtigen Moment zu warten und anfangen zu LEBEN.

Aus Zitronen Limonade machen

Lasst uns bitte nicht in den alten, unzufriedenstellenden Alltag zurückkehren. Ja, Vieles wird sich verändern und wir werden lernen, uns diesen Veränderungen anzupassen und sie teilweise sogar mitzugestalten. Was auch immer auf uns zukommt: Solange wir mit rationalem Sachverstand an die Sache herangehen, werden wir jede Situation meistern. Präge dir diese zwei Begriffe ein: Achtsamkeit und Wertschätzung. Sie werden noch wichtig für uns sein.

Was glaubst du, können wir noch aus dieser Krise lernen? Ich freue mich auf deine Anregungen in den Kommentaren und wünsche dir einen wunderbaren Tag. Bleib gesund!

Es ist schön, dass du dabei bist.
Michael

 

Titelbild: Unsplash.com, Ahmed Zayan