Es gibt einen Ort, wo immer die Lösung zu finden ist…

Als ich mich gerade erst selbstständig gemacht hatte, war ich noch kein fähiger Unternehmer. Damals sah ich ein paar gute Gründe dafür: Ich hatte kein teures und repräsentatives Auto, also konnte mich auch niemand ernst nehmen. Ebenso besaß ich keine edlen Anzüge, die mich seriös wirken ließen und zu allem Übel war ich auch noch sehr jung. Wer nimmt denn schon einen Mann ernst, der in seinen frühen Zwanzigern ein Unternehmen aufbaut? Damals waren die Dinge für mich ganz klar: Wenn ich ein besserer Geschäftsmann sein wollte, dann musste ich auf ein höheres Level kommen. Ich brauchte ein besseres Auto, bessere Kleidung, ein repräsentatives Büro und im Idealfall musste ich älter und erfahrener wirken. Ja, das sah zu diesem Zeitpunkt nach einem soliden Plan aus.

Als ich damals beschloss mehr Sport zu machen, mangelte es mir zwar nicht an Motivation, aber dafür an Tatkraft. Ich kam einfach nicht aus dem Quark. Also suchte ich nach einer Lösung des Problems und fand sie schnell: Ich brauchte bessere Sportschuhe und schicke Sportkleidung. Damit würde ich mir selbst zeigen, dass ich es wirklich ernst meinte und könnte auch viel besser Sport machen. Darüber hinaus suchte ich mir ein anderes Fitnessstudio. Eines mit einer besseren Ausstattung, damit ich wirklich das Maximum für mich herausholen konnte. Ich glaube, ich muss jetzt nicht noch erwähnen, dass ich trotz schicker Sportausrüstung keinen Schritt weiter gekommen bin.

Als ich mich dazu entschied, diesen Blog aufzubauen und Bücher zu schreiben, ließ ich mich lange von Zweifeln ausbremsen. Ich hatte einen uralten Laptop, der sage und schreibe mehr als 30 Minuten zum Hochfahren brauchte. Nein, das ist kein Scherz. Außerdem hatte ich überhaupt keine Ahnung davon, wie man Bücher schreibt. Das alles waren schöne Ideen, aber diese Ideen stellten mich vor große Herausforderungen. Also beschloss ich, dass ich auf einen besseren Computer sparen musste. Außerdem sagte ich mir, dass ich mir vielleicht noch Zeit lassen musste, um mehr über das Schreiben von Büchern herauszufinden.

Damit will ich im Grunde nur Eines sagen: Meine Güte, war ich auf dem Holzweg…

Die Suche im Außen

Kurz gesagt habe ich nach Lösungen im Außen gesucht. Anstatt mich zu fragen, was ICH an MIR verbessern konnte, um meine Ziele zu erreichen, habe ich außerhalb meines Einflussbereichs nach Dingen gesucht, die mich und mein Leben besser aussehen lassen sollten. Das kann jedoch nicht funktionieren und die Logik dahinter ist simpel:

Ein schlechter Unternehmer ist ein schlechter Unternehmer. Ob er nun im Smart durch die Gegend fährt oder im Porsche, ändert nichts daran.

Ein unmotivierter Mensch ist und bleibt ein unmotivierter Mensch. Im Pyjama liegt es sich genauso bequem herum wie in schicker Sportkleidung.

Eine Schreibblockade bringt an einem Super-Computer genauso wenig Ergebnisse wie vor einer alten Kiste hervor und wer darauf wartet, dass Inspiration und Bildung eines Tages mit einem Tablett voller Kekse an die Tür klopfen, darf ewig warten.

Nun ist es jedoch so, dass ich offensichtlich viele meiner Ziele erreicht habe. Wie habe ich das geschafft, obwohl ich mich so lange auf dem Holzweg befand? Die Lösung ist erstaunlich simpel: Anstatt weiterhin außerhalb meines Einflussbereichs nach Lösungen und Antworten zu suchen, habe ich es mal innerhalb versucht. Und siehe da: Plötzlich war alles möglich!

Die Lösung im Innen

Autos und Kleidung machten mich nicht zu einem besseren Unternehmer. Was mich weiterbrachte, waren Disziplin und eine starke Arbeits- und Lernbereitschaft. Ich arbeitete hart an meiner fachlichen Kompetenz, an meinen kommunikativen Fähigkeiten und betrachtete jeden Tag als Abenteuer, anstatt ihn wie eine Herausforderung zu fürchten. Es reichte (und reicht auch heute) vollkommen aus, gepflegt auszusehen, sich selbstbewusst zu zeigen und sein Fach zu verstehen, um andere von sich zu überzeugen. Tatsächlich fuhr ich in meinem Smart zu einigen der wichtigsten Termine meiner Karriere und saß etliche Male in einem schlichten Pulli zwischen Menschen mit unfassbar teuren Anzügen und Kleidern. Und, weißt du was? Dafür habe ich bei fast jedem Anlass großen Respekt geerntet.

Irgendwann begriff ich auch, dass man kein Fitnessstudio oder fesche Trainingskleidung braucht, um an seiner Gesundheit zu arbeiten. Wer wirklich Sport machen will, kann sich auch einen Kartoffelsack überziehen, in alte Schuhe schlüpfen und in seinem Schlafzimmer turnen. Es gibt viele hochmotivierte Menschen, die aus wenig sehr viel machen. Es gibt aber auch viele unmotivierte Menschen, die aus sehr viel sehr wenig machen. Ich gehörte lange zur zweiten Sorte und vielleicht fühlst du dich gerade auch ein wenig ertappt 😉

Letztendlich startete ich meinen Blog dann doch mit der alten Möhre. Darauf schrieb ich auch meine ersten beiden Bücher. Man sagt, dass ein guter Handwerker mit nur drei Werkzeugen so ziemlich alles reparieren kann und damit alle in den Schatten stellt, die einen vollen Werkzeugkoffer haben, aber einfach nichts unternehmen. So begriff ich, dass ein gutes Buch auch einen guten Autor braucht und keinen tollen Computer. Heute besitze ich natürlich modernere Geräte und ich kann dir versichern: Schreiben ist Schreiben und mit ein bisschen Kreativität ließ sich damals auch die Wartezeit überbrücken. Ich habe den Laptop eingeschaltet, bin duschen gegangen, habe etwas gegessen und mich dann vor die Tastatur geklemmt. Wie wir heute wissen, hat es funktioniert 😉

Was ich dir damit sagen will

Einfach zusammengefasst heißt das: Der Schlüssel zur Lösung aller Probleme bist du. In dir findest du immer alles, was du brauchst, um eine Herausforderung zu überwinden. Es sind nie die anderen. Es ist nie die Tatsache, dass du nicht genügend Geld hast. Es ist nie so, dass deine Chancen gerade schlecht stehen.

Wenn du den ernsthaften Wunsch hast, etwas zu schaffen oder zu verändern, dann musst du an DIR arbeiten. Du musst stärker, klüger, reifer, weiser, emotional stabiler und selbstbewusster werden. Ja, das alles ist leichter gesagt als getan. Das macht es aber nicht weniger wahr. Es gibt eine wichtige Wahrheit, die wir anerkennen müssen: Solange wir Ausreden haben, á la: „Leichter gesagt als getan“, können wir es NIEMALS zu etwas bringen.
Wer wirklich will, kennt keine Ausreden. Wenn bei dir die Umstände gerade nicht passen, dann passe dich den Umständen an oder passe die Umstände dir an. DU machst das und nicht irgendjemand oder irgendetwas außerhalb deines Einflussbereichs.

Tu es einfach

Du willst ein Youtube-Star werden? Dann fang an! Dafür brauchst du keine schicke Kamera. Wenn deine Ideen kreativ und unterhaltsam sind, dann werden die Menschen deine Videos auch dann lieben, wenn du sie mit einer Kartoffel filmst!

Du willst ein Buch schreiben? Dann schreib es! Wenn dein Buch gut ist, dann wird es niemanden interessieren, ob du die richtige Schriftart gewählt hast, ob die Absätze gut aussehen oder ob dein Computer schnell oder langsam gearbeitet hat. Nur, wenn DU einen guten Job machst, wird es verlegt und gelesen werden.

Du willst dein Leben zum Positiven verändern? Dann hör auf zu warten. Niemand muss dir seinen Segen geben. Niemand muss das toll finden. Niemand hat das Recht dich einzuschränken. Du brauchst nicht mehr Geld, keine schönere Wohnung und auch nicht den nächsten Urlaub, um deine Lebensqualität zu erhöhen. Du brauchst nur den ehrlichen Wunsch zur Veränderung und die Bereitschaft, alle Ausreden über Bord zu werfen.

Mir ist völlig bewusst, dass diese Wahrheit vielen Menschen nicht gefallen wird. Ich weiß aber auch, dass sie Viele motivieren wird. Deshalb ist es richtig und wichtig, offen und ehrlich darüber zu sprechen.
Ich wünsche dir viel Freude bei der Lösungssuche im Inneren deines Einflussbereichs.

Es ist schön, dass du dabei bist.
Michael

 

Titelbild: Unsplash.com, Neil Thomas