Wir alle bekommen gerne Geschenke. Aber manche Geschenke brauchen und wollen wir einfach nicht. Welche das sind, erfährst du in wenigen Momenten.

Im Grunde genommen freuen wir uns alle darüber, beschenkt zu werden. Dabei gehört es aber zum Standardprozedere, das Geschenk erst einmal höflich abzulehnen mit einer Floskel wie:

  • „Das ist viel zu viel, das kann ich nicht annehmen“
  • „Das war doch überhaupt nicht nötig“
  • „Das habe ich doch überhaupt nicht verdient“
  • „Heute ist doch gar kein besonderer Anlass“

Am Ende nehmen wir das Geschenk aber trotzdem. Weil es sich einfach so gehört und weil wir tief in uns drinnen wissen, dass wir es sehr wohl verdient haben und dass es keinen besonderen Anlass braucht, um belohnt zu werden. Nun ist es aber so, dass wir nicht immer erfreuliche Geschenke von unseren Mitmenschen bekommen. Manchmal oder eher oft erhalten wir „Geschenke“, die keine sind, aber trotzdem nicht abgelehnt werden können. Die Rede ist von negativen Gedanken und Eindrücken. Hand aufs Herz: Wie oft am Tag musst du dir Lästereien und Meckereien anhören? Wie oft spricht jemand mit dir und du weißt ganz genau, dass du gerade belogen wirst, nimmst es aber hin? Wie oft begegnest du Pessimismus oder Unverschämtheiten und nimmst sie einfach hin, weil du das Gefühl hast, es wäre noch anstrengender, etwas dagegen zu unternehmen?

„Nicht mit mir“

Auch ich war lange der Meinung, dass es ohnehin nichts bringen würde, mein Gegenüber eines Besseren zu belehren und habe ganze Wellen der Negativität über mich ergehen lassen, in der Hoffnung, es möge einfach bald aufhören. Wenn du bereits ein paar meiner Publikationen gelesen hast, weißt du ja mittlerweile, dass meine Gedanken niemals Ruhe geben, bis es eine praxistaugliche Lösung zu einem Problem gibt 🙂 Deswegen habe ich mir etwas gegen die ständig meckernden Miesepeter einfallen lassen, damit sie mich erstens nicht mehr mit Schlechtem beladen und zweitens selbst eine Auszeit von ihrer Negativität erhalten. Die Lösung ist recht simpel und besteht aus zwei Optionen. Ich möchte dir heute beide kurz vorstellen. Der simple Gedanke hinter dem Ganzen ist es, ein Geschenk nicht anzunehmen. Man betrachtet also jede soziale Interaktion mit seinen Mitmenschen als Geschenk. Wenn dir ein Geschenk nicht gefällt, nimmst du es nicht an. So gehört es immer noch dem Schenkenden. Die Frage ist natürlich, WIE man das anstellt und das sehen wir uns nun an. WICHTIG: Die folgenden Methoden funktionieren für mich persönlich gut, sind aber nur für jene zu empfehlen, die wenig Wert auf die Meinung von Fremden legen. Wie du gleich merken wirst, erfordert es ein wenig „Dreistigkeit“ und Selbstbewusstsein, ein Geschenk geschickt abzuweisen.

Option 1

Option 1 ist so simpel wie sie klingt: Ablenken. Wie bereits angekündigt, muss man sich eine gewisse humorvolle Dreistigkeit zutrauen, um ein völlig neues Thema aus der Luft zu greifen, aber dafür ist die Wirkung ausgezeichnet! Wenn mich also jemand mit Lästereien über einen Kollegen überschüttet und ich keine Lust darauf habe, Partei zu ergreifen oder in eine Diskussion zu geraten, leite ich das Thema um. Das kann zum Beispiel so aussehen:

Person 1: „Ich verstehe nicht, wieso sie nicht einfach ihre Arbeit machen kann, ohne dabei zu singen. Ist das etwa so schwer?“
Ich: „Ich singe auch unheimlich gerne. Das erinnert mich daran, wie ich letztes Wochenende von zwei Freunden in eine Karaokebar eingeladen wurde. Wusstest du, dass man dort auch ganz normal essen kann, wie in einem Restaurant? Und das, während die Leute singen!“

Vielleicht kannst du es dir (noch) nicht vorstellen, so etwas jemals zu tun. Aber neben dem lustigen Aspekt, den diese Methode mit sich bringt, kann man auch die überaus simple Psychologie dahinter erkennen: Wenn du das Thema freundlich (!) und heiter umleitest und zusätzlich Fragen stellst, drängst du dein Gegenüber in die Ecke. Erstens möchte die Person nicht unhöflich sein, da sie schließlich nun selbst dem sozialen Drang ausgesetzt ist, deine Frage zu beantworten und auf dein Thema einzugehen und zweitens würde sie umso mehr merken, dass sie bereits unhöflich ist, wenn sie zu den Lästerien zurückkehrt, obwohl du ein fröhliches Thema angesprochen hast! Lass diesen Gedanken ruhig ein wenig auf dich wirken. Ich kann dir aus eigener Erfahrung garantieren: Es funktioniert, solange du fröhlich und heiter bleibst!

Option 2

Option 2 wirkt auf den ersten Blick extrem unhöflich: Man geht einfach weg. Das macht man aber natürlich nicht wortlos, sondern mit einer höflichen Ausrede. Wenn mich jemand mit etwas Unverschämtem belästigt, womit ich eigentlich überhaupt nichts zu tun habe, unterbreche ich höflich und sage etwas wie: „Entschuldige bitte, ich muss dich gerade unterbrechen. Ich muss schnell weiter und noch ein paar Dinge zu Ende bringen, aber wir reden ein andermal, ja?“, und bevor ich eine Antwort darauf bekomme, verschwinde ich mit einem Lächeln.

Du hältst mich für unhöflich? Bitte nicht. Unhöflich ist es, zu lästern, zu lügen oder zu beleidigen. Zu gehen, ist eine kleine und effektive „Erziehungsmaßnahme“, die dem Gegenüber zeigt, dass sein Verhalten nicht akzeptiert wird. Bei konsequenter Ausübung wird deinem Gegenüber schnell unterbewusst klar werden, dass du immer verschwindest, wenn das Thema negativ ist und immer dann bleibst und für ein Gespräch offen bist, wenn es um etwas Schönes und Produktives geht. Auch hier solltest du dir dein eigenes Bild davon machen, ob du dir diese Methode für dich vorstellen könntest, aber lass dir erneut gesagt sein: Bei höflicher Anwendung ist das Resultat stets zufriedenstellend!

Den Unterschied erkennen

Bevor du mich für einen unerwartet unhöflichen Menschen hältst, möchte ich noch klarstellen, dass diese Methoden bei Menschen Anwendung finden, die mir nicht nahe stehen und mich dennoch mit negativen Tatsachen konfrontieren, die mich im Prinzip nichts angehen. Anstatt einen Streit zu provozieren, indem ich diese Tatsache klar herausstelle, löse ich die Situation auf meine vorgestellte Weise und ich hoffe, dass sie auch dich auf Ideen bringen kann.

Ganz besonders wichtig ist es zu erkennen, wann ein Mensch seine Sorgen äußert und wann er einfach nur Ekel und Negativität versprüht, indem er lästert, lügt oder beleidigt. Für einen sorgenvollen Menschen sollten wir möglichst immer ein offenes Ohr haben und auch bereit sein, zu helfen. Und auch wenn das unglaublich erscheint, hilft man sogar den besonders negativen Menschen, wenn man ihnen unterbewusst beibringt, dass sie an etwas Positiveres denken sollten 🙂

In diesem Sinne wünsche ich dir ein wunderbares Wochenende!

Es ist schön, dass du dabei bist.
Michael

 

Titelfoto: Gratisography.com