Das funktioniert garantiert!

Kennst du das, wenn unglaublich viel auf einmal zusammenkommt? Es gibt zahlreiche Probleme, die gelöst werden müssen. Zusätzlich sind da noch Unmengen an Aufgaben, die erledigt werden wollen und natürlich kennen auch die alltäglichen Verantwortungsbereiche keine Pause. Wenn man sich dann noch weiterentwickeln will und sich somit eine größere Aufgabenlast zumutet, kann es nicht nur belastend werden, sondern auch extrem unübersichtlich. Meist ist es so, dass man überhaupt nicht weiß, wo man anfangen soll. Und deshalb fängt man dann gar nicht an. Man hat das Gefühl, vor einem großen Berg zu stehen und das kann ziemlich einschüchternd sein. Lässt man sich auf diese Reise ein oder nicht? Ich sage: Ja! Denn man muss den Berg nicht innerhalb kürzester Zeit bezwingen. Wir können den Berg zu einer gemütlichen Spazierlandschaft umwandeln und heute zeige ich dir, wie das geht.

Dass wir uns nicht zu viel vornehmen sollten, ist klar. Lass uns gar nicht erst darüber reden. Der Schwerpunkt des heutigen Blogartikels liegt auf etwas anderem. Nämlich darauf, all die Dinge, die aus dem Ruder laufen und zu unübersichtlich werden, wieder in den Griff zu bekommen und Klarheit zu erlangen. Dann schafft man nämlich deutlich mehr, als man sich jemals zugetraut hätte! Ich kann dir guten Gewissens versichern, dass das möglich ist. Sicherlich gibt es viele verschiedene Ansätze und Methoden, um das zu bewerkstelligen. Heute stelle ich dir jedoch nur eine Methode vor. Eine, die ich selbst seit über 5 Jahren nutze, regelmäßig in meinen Coachings empfehle und von daher ganz sicher weiß, dass sie funktioniert!

Ab in die Vogelperspektive!

Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr, nicht wahr? Dann wird es Zeit, in die Vogelperspektive zu wechseln und sich das Ganze mal von oben anzusehen. Genau das machen wir in diesem Fall.

Schnapp dir ein großes Stück Papier, stell dich vor eine Tafel oder öffne ein frisches Dokument auf deinem Computer und erstelle ein kleines Schaubild. Richte jeder deiner aktuellen „Baustellen“ einen eigenen Bereich ein. Als Überschrift schreibst du das jeweilige Oberthema auf, wie z.B.:

  • Beruf
  • Kindererziehung
  • Trainingsplan
  • Selbstbewusstsein
  • …usw.

Unter diese jeweilige Überschrift schreibst du dann in Stichpunkten (oder auch Stichsätzen), was in diesem Bereich aktuell die größten Herausforderungen sind. Warum bereiten diese Themen dir so viel Kopfweh? Schreib es alles auf. Lass es raus und schreib es dir von der Seele. Dir sollte klar sein, dass du beim ersten Anlauf womöglich nicht alle Baustellen und auch nicht all ihre jeweiligen Herausforderungen klar definieren kannst. Oft herrscht in unseren Köpfen ein solches Chaos, dass wir es gar nicht geordnet herauslassen können. Das ist so, als würde man ein Kilo Reis durch einen kleinen Trichter pressen wollen. Gib dir Zeit und lass es gemächlich durchrieseln. Kehre im Laufe der nächsten Tage immer wieder zu diesem Schaubild zurück. Ergänze weitere Punkte, wenn sie dir einfallen oder lass dich durch das bisher Aufgeschriebene inspirieren. Je tiefer du in ein jeweiliges Thema einsteigst, desto mehr wichtige Aspekte fallen dir auch ein.

Zeit für ein paar Lösungsansätze

Nach ein paar Tagen oder vielleicht auch einer Woche sollte es dir gelungen sein, einen vollständigen Überblick über die Baustellen zu gewinnen, die dir aktuell zu schaffen machen. Du kannst sie nun aus der Vogelperspektive betrachten, jede einzelne für sich. Das fühlt sich gut an. Es nimmt uns den Eindruck, unsere Aufgaben seien endlos und gibt uns das Gefühl, uns Stück für Stück durcharbeiten zu können.

Damit wir uns durcharbeiten können, brauchen wir Lösungen. Und deshalb sollten wir unser Schaubild mit solchen ergänzen! Schreibe unter jede Baustelle die Lösungsansätze, die dir aktuell vorschweben. Wenn es sich bei deinem Projekt um eine Fleißaufgabe handelt, liegt auf der Hand, was zu tun ist. Geht es zum Beispiel darum, das Haus zu renovieren, fallen dir sicherlich viele Fleißaufgaben ein, die erledigt werden wollen. Dasselbe gilt natürlich bei einem Trainings- oder Ernährungsplan.

Bei spezielleren Baustellen kann das durchaus kniffliger sein. Manchmal liegt das Problem nämlich darin, dass wir noch gar keinen Lösungsansatz haben. In diesem Fall kannst du dir als Hauptaufgabe notieren, eine Lösung zu entwickeln und alle Ideen festhalten, die dich auf diesem Weg weiterbringen. Kleines Beispiel:

Deine Baustelle ist, dass du mehr Selbstbewusstsein entwickeln möchtest, aber du weißt noch nicht genau, wie du das anstellen sollst. Dann wäre dein Lösungsansatz, dich weiterzubilden, um der Lösung näher zu kommen. Du könntest dir aufschreiben, dass du Bücher lesen möchtest, hilfreiche Videos schauen oder auch ein Coaching in Anspruch nehmen möchtest. Anschließend könntest du sogar z.B. aufschreiben, welche Bücher du bei deinen Recherchen gesehen hast und mal ausprobieren möchtest.

Ziel der Übung ist es, für ALLES, was uns belastet, einen übersichtlichen und detaillierten Plan zu entwickeln. Dadurch haben wir nicht mehr das Gefühl, machtlos zu sein und einer endlosen Flut von Herausforderungen gegenüber zu stehen. Wir erlangen ein großes Stück Kontrolle und Sicherheit. Wir entwickeln die Zuversicht, das hinzubekommen.

Jetzt wird’s bunt!

Im Alltag können wir nicht immer ein großes Schaubild mit uns schleppen. Deshalb bietet es sich an, seine Lösungsansätze in ganz klare Aufgaben umzuformulieren und diese auf eine To-Do-Liste zu schreiben. Unter Umständen kann das eine lange Liste werden, aber das macht nichts.

Jetzt wird es interessant! Sortiere deine Liste, indem du die verschiedenen Aufgaben farblich markierst, und zwar nach dem klassischen Ampelsystem.

  • Leichte Aufgaben, die wenig Überwindung kosten und schnell erledigt werden, markierst du grün.
  • Mittelschwere Aufgaben, die einen mittelmäßigen Zeitaufwand erfordern, markierst du gelb oder orange.
  • Die dicken Brocken, die schwer sind und viel Aufmerksamkeit brauchen, werden knallrot markiert.

Das hat einen ganz einfachen Hintergrund: Jeder Tag ist anders und so sind auch die Zeitfenster, die dir zur Verfügung stehen, immer unterschiedlich. Ebenfalls ist dein Energielevel nicht immer gleich hoch. Je nachdem, wie viel Zeit und Energie du gerade hast, kannst du für dich entscheiden, ob du mal eben schnell eine grüne Aufgabe erledigen und von der Liste abhaken willst oder doch die Kraft hast, etwas Rotes in Angriff zu nehmen.

Manchmal, wenn mir spontan ein Coaching abgesagt wird, habe ich in meiner Tagesplanung einen Leerlauf von etwas mehr als einer Stunde. Das ist zu viel Zeit für eine kleine Teepause und zu wenig Zeit, um etwas Großes anzufangen, das Spaß macht. In solchen Momenten packe ich meine Liste aus und entscheide mich dazu, zwei grüne oder auch eine gelbe Aufgabe zu erledigen. Es ist ja eh Arbeitszeit und diese kann ich sinnvoll nutzen, weil meine Aufgaben und Vorhaben ganz klar kategorisiert sind.
Wenn ich mal einen freien Vormittag zu Hause habe, schnappe ich mir einen roten Brocken von der Liste und glaub mir, es fühlt sich RICHTIG GUT an, ihn anschließend von der Liste zu streichen.

Bleibe stets auf dem Laufenden

Das Leben geht immer weiter und somit gerätst du auch regelmäßig an neue Aufgaben, Vorhaben und Herausforderungen. Deshalb solltest du dein Schaubild regelmäßig aktualisieren oder immer wieder ein neues anlegen. In meinem Fall ist es ein großes Whiteboard, das an der Wand meines Arbeitszimmers hängt. Wann immer sich etwas verändert, schnappe ich mir Tafelschwamm und Stifte.

Es mag simpel klingen, aber tatsächlich ist dies eine hervorragende Möglichkeit, um das Chaos im Innern aufzuräumen und mehr Kontrolle über sein Leben zu erlangen. Es verringert den alltäglichen Stress und fördert mehr Erfolgserlebnisse.

Ich hoffe, dass ich dich mit diesem Blogartikel dazu inspirieren konnte, dein Leben etwas übersichtlicher zu gestalten und wünsche dir viel Erfolg.

Es ist schön, dass du dabei bist.
Michael

 

Titelbild: Unsplash.com, Ryoji Iwata