Kann man aus jeder Situation das Beste machen?

Ein schwieriges Thema, auf das wir heute etwas Licht werfen…

Ich predige oft, wie wichtig es ist, das Beste aus seiner Situation zu machen. Damit bin ich nicht alleine. Jeder gute Autor, Therapeut oder Freund empfiehlt, sich mit der Realität auseinanderzusetzen: Ja, das Leben könnte durchaus einfacher sein, aber manchmal ist es das eben nicht. Dann liegt es in unserer Verantwortung, das Beste aus den Möglichkeiten zu machen, die wir aktuell haben. Wie beinahe immer ist das leichter gesagt als getan. Für Viele scheint das sogar unmöglich zu sein und es stellt sich die Frage: Kann man aus JEDER Situation etwas Gutes machen?

Grundsätzlich sage ich dazu: Ja! Allerdings nicht uneingeschränkt. Es gibt so grausame Erfahrungen und Situationen, dass auch der größte Optimist darin keine positive Ausgangslage erkennen könnte. Auf uns treffen diese Szenarien allerdings nur sehr, sehr selten zu. Bevor die Pessimisten hier also hoffnungsvoll eine Lücke für Ausreden erkennen, schiebe ich den Riegel wieder vor: Egal, wie hart das Leben dich trifft, du kannst die Situation trotzdem zum Guten wenden. Schauen wir uns meine Gedanken dazu mal ein wenig genauer an.

Die Geburtslotterie

Der berühmte und milliardenschwere Investor Warren Buffett spricht gerne von der „lottery of birth“, also der Geburtslotterie. Er gibt offen zu, dass man bei seiner Geburt sehr viel Glück haben muss, um an einem Ort geboren zu werden, an dem man Chancen auf ein gutes Leben hat. Er sagt, man müsse Glück haben, um in eine gute Familie hineingeboren zu werden, die einen fördert und nicht unterdrückt.
Meiner Meinung nach ist da viel Wahres dran. Ich bin in Deutschland zur Welt gekommen und aufgewachsen. Hier habe ich eine gute Schulbildung genossen und auch, wenn mein Aufstieg zum Unternehmer und Autor verdammt hart war (und immer noch ist), war er dennoch immer möglich. Wäre ich zum Beispiel in Bangladesch zur Welt gekommen und hätte schon als Kind angefangen, Kleidung in einer Fabrik zu nähen, sähe die Sache heute vermutlich anders aus. Es stimmt also: Die Geburt hat etwas von einer Lotterie. Je mehr Glück man hat, desto günstiger ist die Ausgangssituation. Ist das Thema damit bereits beendet? Hoffen wir einfach darauf, Glück zu haben? Und wenn wir weniger Glück haben, ist das dann eine valide Ausrede dafür, dass man im Leben nicht aus dem Vollen schöpft?

In der Realität ankommen

Lass uns an dieser Stelle ganz ehrlich sein und uns einer oberflächlichen Fantasie hingeben: Wie einfach könnte das Leben sein, wenn man in einer großzügigen Villa in Miami leben würde und ein fantastisches Vermögen geerbt hätte. Am besten wäre man noch gutaussehend, groß und athletisch gebaut und hätte jeden Tag viel Spaß.
Vielleicht gibt es Menschen, für die das der Alltag ist. Für dich und mich aber nicht. Und jetzt? Ist unser Leben jetzt zum Scheitern verurteilt, weil wir nicht wie die Hollywood-Stars leben? Sollen wir deshalb aufgeben und den Kopf in den Sand stecken? Natürlich nicht. Stattdessen sollten wir auf den Boden der Tatsachen zurückkehren, die Realität an der Hand nehmen und zusehen, dass wir uns ein wunderschönes und einzigartiges Leben aufbauen. Um dir dabei auf die Sprünge zu helfen, werde ich dir drei praxisnahe Schritte vorstellen. Sie klingen einfach, aber ihre Umsetzung ist es nicht. Aber wieso sollte sie auch? Wer sagt, dass die guten Dinge des Lebens immer einfach sein müssen? Das ist jedoch ein anderes Thema…

1. Bestandsaufnahme

Jeder Mensch ist einzigartig. Deshalb solltest du aufhören, dich ständig mit anderen zu vergleichen. Wirf das Scheinwerferlicht doch einfach mal auf dich und deine Situation. Wer bist du WIRKLICH? Was und wie ist deine aktuelle Lebenssituation? Was sind deine Stärken? Welche Möglichkeiten hast du WIRKLICH, ohne jegliches Selbstmitleid oder Melancholie? Was würdest du dir aktuell zutrauen? Falls deine Ziele höher als dein eigener Maßstab liegen: Könntest du dir vorstellen, über dich hinauszuwachsen?

Mit all diesen Fragen richtest du den Fokus mehr auf dich und weg vom ach so tollen Leben anderer Menschen. Das ist gut so. Es führt dazu, dass du dich mehr mit dir und deiner Eigenverantwortung beschäftigst. So entstehen automatisch mehr Ideen, Chancen und Visionen.

2. Ziele setzen

Frag dich, was du eigentlich vom Leben willst. Frag dich nicht, wofür andere dich bewundern könnten. Frag dich, was DU willst. Dann frag dich: „Wozu lebe ich überhaupt, wenn ich nicht das mache, was ich wirklich will?“
Spätestens dann sollte dir klarwerden, dass es sich lohnt, aus Zitronen Limonade zu machen. Nun, da du eh schon viel mehr mit dir selbst beschäftigt bist, kannst du dir eine Liste machen. Egal, ob imaginär oder schriftlich (Tipp: Schriftlich ist immer besser!), Hauptsache du nimmst deine Ziele ins Visier.

Nun weißt du, was Sache ist, wo du aktuell bist und wo es einmal hingehen soll. Gehen wir zum nächsten Schritt!

3. Frieden mit der Realität schließen und endlich anfangen

Sehen wir den Tatsachen ins Auge: Du bist, wer du bist. Was du erlebt hast, hast du erlebt. Wo du gerade bist, da bist du nunmal. DAS ist die aktuelle Realität. Das heißt aber nicht, dass sie so bleiben muss. Und hier komme ich zum entscheidenden Punkt:

Etwas zu verändern, ist NICHT immer einfach. Manchmal ist es ein simpler Kniff und manchmal die größte Herausforderung des Lebens. Das ist für jeden Menschen anders, abhängig von seiner Situation und seinen Zielen. Die Veränderung lohnt sich jedoch IMMER. Egal, wie schwer sie auch sein mag. Der Näher aus Bangladesch, der Wohlstand aufbauen will, hat eine größrere Herausforderung vor sich als der Durchschnittsbürger aus unseren Breiten. Dennoch behaupte ich, dass er es schaffen kann. Dazu braucht er all seine Willens-, Schaffens- und Arbeitskraft. Allein die Tatsache, dass es möglich ist, egal unter welchen Umständen, ist bereits Trost, Hoffnung und Motivation genug, um anzufangen.

Also ja: Mit ein wenig Glück und viel Engagement lässt sich aus so ziemlich JEDER Situation etwas Gutes machen. Man muss nur wissen, was man will und wie man das erreicht. Vor allem aber muss man sich mit dem Gedanken anfreunden, es SELBST zu machen, auf niemanden zu warten und keine Ausreden zuzulassen. Spätestens seit ich ein Sprintrennen gegen einen Mann ohne Beine verloren habe, glaube ich an grenzenlose Möglichkeiten.

Und nun bist du dran! Wer auch immer du bist, wo auch immer du bist und was auch immer deine Situation sein mag: Mach das Beste daraus. Ich wünsche dir viel Erfolg dabei.

Es ist schön, dass du dabei bist.
Michael

 

Titelbild: Unsplash.com, Alexey Sviridkin

 

4 Kommentare, sei der nächste!

  1. Gerade in der Lage in der ich mich jetzt befinde hat mir Dein Blog-Artikel sehr gut getan, vielen Dank dafür lieber Michael! Ich habe mich schon oft selbst am eigenen Schopf aus dem Sumpf gezogen und ich werde es auch diesmal wieder schaffen davon bin ich fest überzeugt. Ein Mittel das s ich dazu benutze ist aufmunternde und motivierende Blogartikel zu lesen sowie von Dir geschrieben . Ich wünsche Dir auch alles Gute und viel Erfolg mit Deinem Kalender ? Viele liebe Grüße von Alexandra Katharina?

    1. Hallo Alexandra,

      schön, dass der Beitrag dich genau zum richtigen Zeitpunkt erreicht 🙂
      Mit deiner positiven Einstellung wirst du es sicherlich schaffen, deine Herausforderungen zu überwinden. Ich drücke dir fest die Daumen!

      Viele Grüße
      Michael

  2. Ein wahrlich interessantes Thema… und ich sage dazu stets dies:

    „die Lage erkennen wie sie ist versuchen das Beste daraus zu machen und niemals aufgeben.“

    Wie zu erkennen ist hier das Wort „versuchen“. Vielen Menschen kann man schlicht unterstellen das sie versuchen das Beste zu machen. Es gibt auch Leute die rein nichts machen und dennoch bekommen sie beste Ergebnisse. Das eigentlich belegt das wir durchaus den Versuch machen sollten. Wie das Ergebnis aber ist bleibt offen.

    Dann stellt sich uns fast schon eine „Gretchen“ Frage: was ist denn das Beste? In der Tat haben wir das Beispiel das viele Leute sich viel Geld „zu ihrem Besten“ natürlich wünschten auf das Ziel hin gearbeitet haben manche echt tierisch reich wurden …aber am Ende war das alles andere als zu ihrem Besten. Wir kennen das Schicksal des Komiker R. Williams. Jeder würde sagen das da doch alles „zum besten“ war. Für Williams wohl nicht und sein Ausweg war der Freitod.

    Was wir also für uns als „das Beste“ sehen muss nicht wirklich das wahre Beste sein. Das zu erkennen fällt uns mehr als nur schwer. Daher muss man auf dieser Ebene wirklich mehr als gut nachdenken und gerade dann Ziele genau überdenken. Ich kenne den Aspekt aus meiner jüdischen Kultur. Da gibt es Menschen die sagen sie sind die reichesten und glücklichsten Menschen der Welt und genau so geben sie sich auch. Sie sind aber nicht mit Geld (Reich) gesegnet und ihre Lebensumstände sind wahrlich hart. Aber sie sagen das sie den Reichtum mit Glaube und Glück ebenso verbinden. Hier ist also eine total andere Grundlage.

    Aber es muss nicht immer alles mit Glaube ausgelegt werden. Wir müssen absolut ehrlich zu uns selbst sein. Wäre eine Mio. Euro auf dem Konto wirklich das was du als Ziel als Reich als Erfolg auslegst und ist das betont wirklich dein Schlüssel zu deinem Glück?

    Ja und dann die Könugsübung: nie aufgeben. Ach was habe ich schon menschen erlebt die bei kleinsten STörungen aufgegeben haben. Es gibt auch Leute die „Steine“ in den Weg gelegt bekamen. Sie sahen diese „Steine“ als Hindernisse. Warum? Warum sammelt man nicht die Steine auf und baut sich damit ein tolles Haus 🙂

    Aber genug kommentiert.

    Wie mal ein beispielhaftes Thema lieber Michael und es ist immer wieder eine Freude zu sehen das du viele Nägel auf die Köpfe triffst und das alles genau die Themen sind die andere Menschen ansprechen was andere wirklich interessiert.

    P.S. … bald geht es für mich wieder auf große Tour daher kann der ein oder andere Kommentar dauern….

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