Eine große Frage in der aktuellen Situation…
Ende 2019 habe ich mir als Jahresziel für 2020 vorgenommen, ein eigenes Haus mit einem schönen Grundstück zu kaufen. Und dann kam Corona.
Julia und David haben fünf Jahre lang auf eine Weltreise gespart und alle möglichen Vorbereitungen getroffen. Und dann kam Corona.
Jörg hat schon immer davon geträumt, irgendwann sein eigenes Restaurant zu eröffnen. Jahrelang hat er Geld gespart, Konzepte entwickelt und Inneneinrichtungen geplant. Und als er gerade bereit war, den nächsten großen Schritt zu gehen, kam Corona.
Kommt dir so etwas bekannt vor? Nicht wenigen Menschen hat der Beginn und Verlauf der Pandemie einen großen Strich durch die Rechnung gemacht. Und jetzt stellen sich viele Menschen – verständlicherweise – die Frage, ob es sich überhaupt noch lohnt, seine Träume, Wünsche und Ziele zu verwirklichen. Ist es noch möglich, seinen Plänen zu folgen oder haben wir einen Zustand erreicht, in dem wir uns dauerhaft neuen Umständen anpassen müssen, um zu überleben? Sind Träume zum unerreichbaren Luxus geworden? Das sind Fragen, über die momentan viele von uns intensiv nachdenken.
Die Dinge haben sich geändert
Normalerweise gehöre ich zu denen, die sagen: „Lass dich auf keinen Fall von deinem Weg abbringen. Zieh dein Ding durch!“ Normalerweise. Allerdings hat sich urplötzlich so viel von heute auf morgen verändert, dass es geradezu fahrlässig wäre, keine Rücksicht auf die äußeren Umstände zu nehmen.
Natürlich könnte ich immer noch ein Haus kaufen. Allerdings rast unsere Wirtschaft in den Keller, der Lockdown macht dem Großteil aller Geschäfte zu schaffen und die enorme Menge an Kurzarbeit sorgt auch nicht gerade für Optimismus. Hand aufs Herz: „Kurzarbeit“ ist nur ein anderer Begriff für: „Höchstwahrscheinlich arbeitslos, aber warten wir mal lieber ab“.
Angesichts dessen ist es fahrlässig, einen Kredit für die nächsten 20-30 Jahre aufzunehmen.
Natürlich könnten Julia und David auf Weltreise gehen und versuchen, die Reisebeschränkungen geschickt zu umgehen. Sie könnten versuchen, das Beste daraus zu machen. Allerdings könnten sie sich auf ihrer Reise niemals wohl fühlen. Sie könnten jeden Tag von neuen Ein- oder Ausreiseverboten überrascht werden. Oder von Ausgangssperren. Und auch die wirtschaftliche Situation erleichtert einem nicht gerade das Gewissen, wenn man vorhat, all sein Erspartes in eine Reise zu stecken. (Es sei denn natürlich, man ist ohnehin sehr wohlhabend.)
Natürlich könnte Jörg sein Restaurant eröffnen und auf bessere Zeiten hoffen. Auf eine Aufhebung des Lockdowns. Das könnte er. Aber wäre es nicht fahrlässig, ein Geschäft zu eröffnen, von dem man nicht weiß, wann es in Betrieb sein darf und wann nicht? Wann kommt der nächste Lockdown? Wann kommt die nächste Welle? Welche seltsame Mutation eines Virus erwartet uns wohl noch? Welche politischen Entscheidungen? Gerade ist so vieles im Wandel, dass es nicht einmal möglich ist, geschäftliche Entscheidungen für die nächsten drei Monate zu planen.
Es sieht also nicht allzu gut aus für mein altbekanntes Motto, man solle sein Ding einfach durchziehen. Oder etwa doch?
Was wir uns nicht nehmen lassen dürfen
Vieles befindet sich im Wandel. Was sich jedoch (meiner Meinung nach) auf keinen Fall ändern darf, ist die Fähigkeit der Menschen, zu träumen und Wünsche zu haben. Wenn wir resignieren und unsere Träume aufgeben, verlieren wir jegliche Ambition. Wir leben nur noch, um zu überleben. Überleben von Tag zu Tag, in der ewigen Furcht vor neuen schlechten Nachrichten. Ich halte das für kein erstrebenswertes Leben.
Ich möchte etwas haben, woran ich glauben kann. Etwas, wovon ich träumen kann. Das hält mich motiviert. Es sorgt dafür, dass ich weiterarbeite, anstatt mich auf die Couch zu legen und zu beklagen, jetzt sei ohnehin alles vorbei.
Diese Pandemie, inklusive der gesamten Ausnahmesituation, die sie mitbringt, hat auch etwas Gutes: Sie gibt uns Achtsamkeit und Wertschätzung für all das, was nicht selbstverständlich ist und noch nie selbstverständlich war. Sie lässt uns hinterfragen, wie wir unsere Lebenszeit verbringen.
Und wenn wir die Kraft aufbringen, unsere Träume trotz aller Widrigkeiten zu behalten, werden wir eine völlig neue Wertschätzung für das entwickeln, was wir wirklich vom Leben wollen.
Wenn Jörg eines Tages sein Restaurant eröffnen wird, wird er es mit maximaler Leidenschaft und Freude betreiben. Er wird genau wissen, welch langen Weg er gehen musste, um diese Vision zu verwirklichen und er wird dankbar sein. Er wird stolz auf sich sein. Er wird zufrieden mit der Welt sein. Er wird mehr Wertschätzung empfinden, als er je für möglich gehalten hätte.
Wenn Julia und David endlich ihre Weltreise antreten werden, werden sie überglücklich sein. Sie werden froh sein, diesen Traum nicht aufgegeben zu haben. Sie werden das maximale Maß an Freiheit empfinden.
Und wenn ich endlich mein Häuschen mit einem großen Garten bekomme, dann werde ich mit einem Glas kühlen Eistee auf meine Geduld anstoßen und froh sein, nicht aufgegeben zu haben.
Wie man seine Träume aufrechterhält
Ich war schon immer ein sehr ehrgeiziger und ungeduldiger Mensch. Bereits als kleiner Junge wollte ich immer alles so schnell wie möglich haben. Und wenn mal etwas nicht funktioniert hat, wenn etwas nicht stattfand oder wenn Pläne verschoben werden mussten, dann sagte meine Mutter zu mir: „Aufgeschoben ist nicht aufgehoben.“
Ich habe nie aufgehört, daran zu glauben. Gute Gelegenheiten kommen wieder, wenn man Ausschau nach ihnen hält. Wenn man aufhört, sie zu suchen, tauchen sie auch nicht mehr auf.
Glück hat man nur, wenn man seinem Glück entgegengeht. Und deshalb sollten wir in erster Linie nicht aufhören, an unsere Wünsche, Ziele und Träume zu glauben, nur weil der Blick in die Ferne gerade unklar ist.
Evolution bedeutet seit jeher, sich anzupassen. Nur, wer sich den Entwicklungen seiner Umwelt anpasst, überlebt. Oder anders gesagt: Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit.
Sich „anzupassen“, bedeutet heute jedoch nicht, aufzugeben. Es bedeutet, ANDERS an der Verwirklichung seiner Träume zu arbeiten.
Jetzt gerade sitzen wir alle im stillen Kämmerlein und das sollten wir nutzen. In diesem stillen Kämmerlein können wir uns entweder zurückziehen und versinken oder heimlich, still und leise an unserer ganz großen Erfolgsgeschichte arbeiten.
Arbeite in Stille und lass Erfolg deinen Lärm sein.
Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um deine Pläne auszuarbeiten. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um deine Gesundheit zu verbessern. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um dein Buch zu schreiben, deine Musik zu komponieren, deine Kunstwerke anzufertigen oder den Grundstein für etwas wirklich Wunderbares zu legen.
JETZT ist der Zeitpunkt, um zu beweisen, wie sehr du an dich und deine Vision glaubst.
Bereite dich vor. Bereite dein Projekt vor. Bereite dein Geschäft vor. Bereite deine Reise vor. Bereite jedes erdenkliche Vorhaben vor. Und sobald sich wieder eine gute Gelegenheit ergibt, wirst du sie sehen. Dann schlägst du zu. Und dann wirst du dir beweisen, dass auch die größte Krise dich nicht davon abhalten kann, das Leben deiner Träume zu führen.
Wir geben nicht auf.
Es ist schön, dass du dabei bist.
Michael
Titelbild: Unsplash.com, Johannes Plenio
Lieber Michael,
sich mit einem Glas kühlem Eistee zu verwöhnen-finde ich ganz schön langweilig, nach einer großen Anstrengung.
Für mich müsste es Champagner sein 😉
Schönes Wochenede
Elke
Liebe Elke,
ich bin da ein ziemlicher Spießer und trinke keinen Alkohol 🙂 Was auch immer das Getränk ist: Die Hauptsache ist, dass das Gefühl stimmt 😉
Dir auch ein schönes Wochenende!
Liebe Grüße
Michael
Lieber Michael,
Ich habe mich für dich entschieden, da deine Aussagen, deine Motivation, deine Klarheit die Dinge zu sehen mit Leichtigkeit zu verstehen sind. Es ist schon manchmal erstaunlich, was so alles passiert, wenn man sich nur an ein paar Grundregeln hält und diese sukzessive umsetzt und das in seinen Tagesplan mit einbringt. Das hilft mir gerade sehr gut die Tage positiv zu nehmen und zu gestalten und aufgeben war für mich noch nie eine Option. Dank deiner Hilfe bekommt sie eine Richtung. Vielen Dank dafür.
Ich persönlich werde meine Geduld feiern indem ich mir die liebsten Menschen in meinem Leben am „Stück und nicht in Etappen“ einlade und diese Menschen genieße. Ich freue mich drauf.
Ich wünsche allen einen tollen Sonntag
Liebe Grüße
Dagmar
Ein fantastischer Artikel, der Mut macht! Vielen Dank dafür, lieber Michael.
Liebe Grüße
Susanne
Herzlichen Dank, liebe Susanne!
Ich wünsche dir ein schönes Wochenende.
Leibe Grüße
Michael
Hallo Michael,
ich denke auch, das die Dinge, die für uns früher selbstverständlich waren, einen anderen Stellenwert in unserem neuen Leben nach der Pandemie bekommen werden. Jetzt ist eine gute Zeit, wie Du schon geschrieben hast, mit sich selber ins reine zu kommen und sich Gedanken für die Zukunft zu machen. Zur Ruhe zu kommen, vom ganzen Freizeit Stress, da manche von einer Freizeitbeschäftigung zur nächste gehetzt sind. Nicht das ich die Freizeitbeschäftigung nicht mag, aber eben alles in Maaßen und nicht in Massen. Zeit für sich selber zu haben ist auch mal schön und kann die Seele trainieren. Jeder muss da sein Maaß finden für die Zukunft.
Wünsche Dir noch ein schönes Wochenende
Gruß Eric
Wie immer toll geschrieben 👍😊 ich bzw. Wir geben nicht auf. Mein Freund und ich haben einen Traum. Der ist nach Australien zu reisen.
Schöner Abend noch und bleib gesund 🍀😊
Grüße
Yvonne