Warum 99% aller Dinge unwichtig sind

Kleine Warnung vorab: Der Artikel regt zum Umdenken an…

Ich habe heute simples Gedankengut für dich. Sehr simpel, aber extrem wirkungsvoll. Ich gebe dir eine kleine Anregung mit, die in deinen Gedanken aufkeimen und wachsen soll. Und hoffentlich kann diese kleine Saat für dich genauso viel bewirken wie für mich.

Was ist eigentlich wichtig? Also wirklich wichtig. Oder lass es mich mal anders formulieren: Was von all den Dingen, mit denen du dich alltäglich beschäftigst, ist wirklich wichtig für dich? Was von all diesen Dingen hat eine ernsthafte und nachhaltige Auswirkung auf dein Leben? Was davon wird in 5 Jahren noch relevant sein?

Ich habe einen großen Teil meines Lebens damit verbracht, mir Sorgen zu machen. Sorgen über die Zukunft, über meine Mitmenschen, über mich selbst, über meine Wirkung nach außen, über politische Ereignisse, um die Umwelt, usw.
Es hat mich geradezu aufgefressen. Es hat mich rastlos gemacht und getrieben. Ich wollte immer erfolgreicher werden, um mehr Probleme lösen zu können. Doch je „erfolgreicher“ ich wurde, desto mehr Probleme erkannte ich auch. Es entwickelten sich neue Möglichkeiten und somit auch neue Herausforderungen. Es interessierten sich mehr Menschen für meine Arbeit und somit waren auch mehr Augen auf mich gerichtet, die ich „beeindrucken“ oder „nicht enttäuschen“ wollte. Ich entwickelte mich in eine Spirale der Unzufriedenheit hinein, so wie viele andere Menschen auch.

Vor etwa zwei Jahren wurde mir klar, dass ich nicht in meinem ursprünglichen Sinne handelte. Die Persönlichkeitsentwicklung sollte für mich ein Weg zu Glück und Zufriedenheit sein. Ich wollte aufhören, mir ständig Sorgen zu machen und Probleme zu lösen. Stattdessen erschuf ich immer wieder neue Herausforderungen und fühlte mich auch dazu verpflichtet, sie alle mit Bravour zu meistern.
Nach langen Überlegungen und ewigem Hin und Her erkannte ich schließlich eine extrem simple Wahrheit, die für mich alles veränderte.

99% aller Dinge sind unwichtig

Kommen wir zurück zu den Fragen, die ich dir zu Beginn gestellt habe. Was ist eigentlich wirklich wichtig? Die ganz ehrliche Antwort darauf ist: Kaum etwas. Das klingt zunächst härter als es in Wirklichkeit ist.

Es gibt wirklich wichtige Dinge im Leben, die dauerhaft Bestand haben, allen voran die Menschen, die wir am meisten lieben. Doch sind diese Menschen das Zentrum all unserer Gedanken und Handlungen? Selten.

Stattdessen beschäftigen wir uns permanent mit der Arbeit, unseren Arbeitskollegen und unserem Chef. Wir zerbrechen uns den Kopf darüber, was andere wohl über uns denken. Wir stehen stundenlang im Bad vor dem Spiegel, damit andere uns nicht für hässlich halten und selbst danach fürchten wir noch ständig, wir könnten „komisch“ aussehen oder irgendein Haar könnte an der falschen Stelle abstehen.
Wir fragen uns, ob das Essen auch allen geschmeckt hat und ob der Rasen in Ordnung aussieht. Wir wollen es allen recht machen und die Probleme anderer lösen, noch bevor wir uns um die eigenen gekümmert haben.

Wir bauschen kleine Herausforderungen zu existenziellen Krisen auf. Anstatt optimistisch zu sein und daran zu denken, dass wir bis jetzt auch immer jede schwere Phase überstanden haben, blicken wir pessimistisch in die Zukunft.

Wir kaufen Dinge, die wir nicht brauchen, mit Geld, das wir eigentlich nicht haben, um Menschen zu beeindrucken, die wir überhaupt nicht mögen.
Wir messen und vergleichen uns ständig mit anderen und fürchten uns davor, diesen Vergleich zu „verlieren“.

Die Frage aller Fragen

WAS von all dem ist eigentlich wirklich wichtig? Was von all dem wird am Ende deines Lebens noch Belang haben? Wie wichtig werden diese Dinge in 5 Jahren noch sein? Oder in 2 Jahren?

Wie du vielleicht schon weißt, stelle ich mir das Leben gerne als Weg vor. Reise mit leichtem Gepäck. Schlepp nicht allen unnötigen Mist mit. Genieße die Reise. Sei unbeschwert.

Es ist schwer, diesen Gedanken anzuerkennen, doch sobald wir begreifen, dass 99% der Dinge, um die wir uns einen Kopf machen, unwichtig sind, wird das Leben leicht und angenehm.
Dieser simple Gedanke hat mir zu Ausgeglichenheit und Lebensfreude verholfen, sowie vielen anderen Menschen auch. Ein glückliches Leben ist leicht und simpel. Warum sollte man es also unnötig verkomplizieren?

Lass diesen Gedanken wachsen

Das ist eigentlich nur der Grundgedanke dahinter. Ich könnte nun ganz weit ausholen und noch viel mehr dazu schreiben, aber das ist nicht der Sinn der Sache. Ich lasse dich stattdessen an dieser Stelle alleine mit dieser wichtigen Anregung.
Lass diese Fragen und Gedanken wachsen. Du wirst feststellen, dass auch in deinem Leben sehr viel Potenzial für mehr Leichtigkeit ist.

Und wenn du dann feststellst, dass 99% aller Dinge unwichtig sind, wirst du die restlichen 1% umso mehr zu schätzen wissen.

Dabei wünsche ich dir viel Freude!

Es ist schön, dass du dabei bist.
Michael

 

 

Titelbild: Unsplash.com, Colton Strickland

17 Kommentare, sei der nächste!

  1. Ganz so sehe ich das im Moment nicht.
    Ich mache gerade eine Weiterbildung „Projektmanagement“ und fühle mich nach einer Woche schon total überfordert und habe das Gefühl, dass ich es vielleicht nicht schaffen werde.
    Ja, am Ende meines Lebens wird es keine Rolle oder Bedeutung haben, aber bis dahin, entscheidet sich, wie ich mein Leben verbringen werde.
    Hab ich die Schule geschafft, bedeutet es, ich bekomme einen Job und habe genug Geld um auch “ Angenehm und Gut“ zu Leben und muss mir eventuell nicht soviel Sorgen machen.
    Deshalb finde ich das Hier und Heute nicht unwichtig, wie ich die restliche Zeit meines Lebens verbringe.
    Gruß Diana

    1. Hallo Diana,

      das sehe ich mit gemischten Gefühlen. Unter diesen Gesichtspunkten machst du dein Leben ziemlich stark von Beruf und Karriere abhängig.
      Klar ist es wichtig, was du jetzt machst. Im Großen und Ganzen wird es jedoch nur einer von sehr vielen Faktoren sein.
      Je verbissener wir eine Situation oder Momentaufnahme sehen, desto eingeschränkter leben wir.

      Vollkommen richtig bleibt, dass du JETZT davon abhängig bist, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Es ist ohne Frage wichtig. Allerdings nicht so sehr, wie wir in dem jeweiligen Moment glauben. Ein simples Beispiel: Ein Schüler, der kurz vor den Abiturprüfungen steht, kann an nichts anderes denken. Es ist die größte karrieretechnische Herausforderung seines bisherigen Lebens. Fragt 10 oder 20 Jahre später noch irgendein Mensch nach dem Abitur? 😉 Vor allem wünscht man sich spätestens nach den ersten Klausuren im Studium, man könnte es noch einmal mit den guten alten Abiturprüfungen zu tun haben.

      Zuletzt würde ich noch gerne anmerken, dass ein Schulabschluss keine Garantie für einen Job und ein sorgenfreies Leben ist. Das beweisen uns täglich MILLIARDEN Menschen. Sorgenfreiheit und Unabhängigkeit kommen durch ganz andere Faktoren.
      Die wohlhabendsten Menschen, die ich kenne, haben niemals studiert und auch nicht das Abitur gemacht.
      Die glücklichsten Menschen, die ich kenne, legen keinen allzu großen Wert auf ihre Arbeit. Das macht nachdenklich.

      Ich hoffe, dass diese kleinen Anregungen dich unterstützen werden und wünsche dir weiterhin viel Erfolg. Danke für den kontroversen Denkanstoß!

      Viele Grüße
      Michael

  2. Lieber Michael, deinen Grundgedanken habe ich verstanden und wieder hat mich deine Message zum richtigen Zeitpunkt erreicht!
    Ich habe eine sehr stressige Woche hinter mir. Es galt perfekt zu funktionieren und alles gut zu managen. Es ist alles gut gelungen, hat unheimlich viel Kraft gekostet und musste leider einige Enttäuschungen erleben.
    Du hast es wieder geschafft ( wie schon so oft), mich wieder „auf zu bauen „!
    Danke für deine unglaublich tollen Denkanstöße!
    Wie

    1. Hallo Delia,

      es freut mich wirklich sehr, dass der Artikel dich nach einer harten Woche wieder aufbauen konnte! Lass dich nicht unterkriegen, es geht immer weiter 🙂
      Ich wünsche dir ein schönes Wochenende!

      Viele Grüße
      Michael

  3. Lieber Michael, du sprichst mir so sehr aus der Seele.
    In meiner Jugend habe ich einfach „gelebt“, meistens spontan, abenteuerlich, manchmal nicht ungefährlich, aber es hat letztendlich immer funktioniert. Ich konnte wirklich genießen, ohne mir ständig Sorgen zu machen. Die kleinen Dinge des Lebens (ein sonniger Morgen, das Singen der Vögel, schöne Gedanken ..) waren es, die mir wichtig und wertvoll waren.
    Mit der Zeit wurde ich (oftmals auch getrieben von anderen Menschen) immer ehrgeiziger, neben dem Beruf noch ein Studium und noch ein Studium, mehr, weiter, höher, verantwortungsvollere, vermeintlich wichtigere Aufgaben – und immer im Hinterkopf, alles „richtig“ machen zu müssen, den Anderen zu gefallen, mich nach dem „mainstream“ zu orientieren, nicht aufzufallen, mir keine Fehler erlauben zu dürfen, meine eigene Persönlichkeit beinahe zu verleugnen ….
    … und irgendwann kam dann der Tag, an dem ich mit dem Gedanken munter wurde „ICH WILL MEIN LEBEN ZURÜCK“

    An diesem Tag wurde mir klar, dass ich es entweder jetzt ändern musste, oder in dieser Welle der für mich unangenehmen Gefühlen ertrinken würde. Somit habe ich noch am selben Tag begonnen, mich zuerst von Dingen zu trennen, die mich belasten, mir nicht wichtig sind, mich nur Platz kosten. In weitere Folge habe ich mich von Menschen getrennt, die mich nur Kraft und Energie kosten und in mir negative Gefühle hinterlassen.
    Irgendwie war dieser Beginn schon mit unendlich viel Erleichterung verbunden und ich bin noch lange nicht an meinem Ziel angelangt.
    Jeden Tag stelle ich mir erneut die Frage „was ist für mich wirklich wichtig ?“
    So arbeite ich ständig daran, die Leichtigkeit des Sein wieder für mich zurück zu gewinnen. Wieder ein bisschen von diesem wunderbaren Gefühl, das für mich in meiner Jugend so selbstverständlich war. 🙂

    1. Hallo Gabi,

      danke, dass du uns so ehrlich an deinen Erfahrungen teilhaben lässt. Ich kann das sehr gut nachvollziehen. Der „Ernst des Lebens“ holt uns irgendwann ein und wir vergessen, wie es ist, das Leben einfach mal zu genießen und gut sein zu lassen.
      Ich finde es großartig, dass du aus eigenem Antrieb nach dem suchst, was wirklich in deinem Leben zählt und ich hoffe, dass du jeden Tag neue Antworten finden wirst.

      Hab ein schönes Wochenende!

      Viele Grüße
      Michael

  4. Es ist soooooo wahr !!!! Ich fühle mich heute so frei… Mir ist es mehr als egal was die Menschen von mir denken …Ob sie hinter meinem Rücken reden ….
    Ich hätte mir gewünscht mein ganzes bisheriges Leben so gelassen zu Leben …?

  5. “Wir kaufen Dinge, die wir nicht brauchen, mit Geld, das wir eigentlich nicht haben, um Menschen zu beeindrucken, die wir überhaupt nicht mögen.”
    Das trifft es, lieber Michael!

    Worüber du sprichst ist eine Wahrheit, über die ich schon lange nachdenke, die aber erst seit kurzer Zeit wirklich bei mir angekommen ist und der ich daher uneingeschränkt zustimmen kann.

    Ich bin aktuell dabei mich von vielen materiellen Dingen zu trennen, die nur meine Wohnung verstopfen, aber mein Herz nicht zum Klingen bringen. Vorher kamen sie mir allerdings noch sooo wichtig vor. Für einige Dinge ist einfach Zeit nötig und emotionale Arbeit und dann ist irgendwann der Tag gekommen. Ein sehr befreiender Prozess!

    Ich werde so langsam sturuktierter, nutze die Zeit für wirklich wichtige Sachen und habe endlich einen Blog 🙂

    Vielen Dank für deine Einsichten.

    Viele Grüße
    Annika

    1. Hallo Annika,

      ja, manchmal brauchen wir ein wenig Zeit, um unangenehme Dinge anzuerkennen, die wir eigentlich bereits wissen.
      Dein minimalistischer Ansatz klingt wirklich gut und ich hoffe, dass es dich langfristig glücklicher machen wird 🙂 Viel Erfolg mit deinem Blog!

      Viele Grüße
      Michael

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