Was würdest du anders machen?

Gute Frage…

Hin und wieder stellt man sich eine interessante Frage: „Wenn ich die Zeit zurückdrehen und dabei das Wissen von heute behalten könnte, was würde ich dann anders machen?“

Auf diese Frage gibt es eine sehr weise Antwort, die du vermutlich schon kennst. Sie lautet: Gar nichts. Denn es ist gut so, dass alles so ist, wie es jetzt ist. Jede Erfahrung hat dich zu der Person gemacht, die du heute bist. Da gehören alle Höhen und Tiefen nun mal dazu.

An dieser Stelle könnte der Blogartikel zu Ende sein. Schließlich haben wir festgestellt, dass alles in Ordnung ist. Aber offen gesagt möchte ich heute gar nicht auf diesen Punkt hinaus. Ich finde nämlich, dass man auch etwas dazulernen kann, indem man sich ernsthaft mit der Frage beschäftigt, was man anders hätte machen können. Denn oft führt uns das zu der Erkenntnis, dass wir auch jetzt noch etwas zum Positiven verändern können.

Was man alles ändern könnte

Neulich sagte mir jemand, er habe inzwischen so viel über Geld und dessen richtige Verwaltung gelernt, dass er sich wünscht, er könne 10 Jahre in die Vergangenheit reisen, um Vermögensaufbau zu betreiben und sich für die Rente abzusichern. Ein guter Punkt, da finanzielle Stabilität noch nie geschadet hat.

Eine Klientin sagte mir vor wenigen Tagen erst, sie würde am liebsten die Zeit zurückdrehen, ihren Job kündigen und die Welt bereisen. In Zeiten der Pandemie sei alles so viel erschwerter und belastender, dass sie sich wünscht, sie hätte vorher die Initiative ergriffen.

Würde ich selbst die Gelegenheit bekommen, eine Zeitmaschine nutzen zu dürfen, wäre ich wohl ziemlich in Versuchung, noch einmal zurückzugehen und noch mehr Zeit und Ressourcen in mich zu investieren. Denn, obwohl ich bereits 1000 mal damit auf die Nase gefallen bin, habe ich viel zu lange Zeit und Nerven in andere investiert, während von Anfang an klar war, dass es zu nichts führen würde. Gutmütigkeit – oder zumindest der Wunsch, stets gutmütig zu sein – kann eine Last sein und vermutlich weißt du genau, wovon ich spreche.

Ganz selbstverständlich ist, dass viele gerne zurückgehen würden, um Schicksalsschläge, Unfälle und andere Unglücke zu verhindern. Das ist zwar nicht möglich, aber kann uns dabei helfen, heute Wertschätzung für Personen und Dinge zu empfinden, falls sie uns damals gefehlt hat.

Eine Erkenntnis daraus ziehen

Aus all diesen Gedanken können wir eine Erkenntnis ziehen: Du kannst nicht zurück, damit dein früheres Ich etwas anders macht. Du kannst dich aber jetzt immer noch dazu entscheiden, etwas zu verändern, sodass dein zukünftiges Ich davon profitieren wird. Auf diese Weise wirst du in 10 Jahren nicht schon wieder zurückblicken und etwas bereuen.

Du könntest mir nun natürlich vorwerfen, dieser Gedanke sei banal. Nur zu. Aber wenn er doch so banal ist, warum sucht dieser Gedanke uns dann immer wieder heim? Warum bereuen wir dann? Und warum verändern wir nicht etwas?

Anstatt aktiv eine bessere Zukunft zu gestalten, grämen wir uns für eine nicht optimale Vergangenheit. Völlig verrückt, oder?

Wenn du wissen willst, was genau du für die Zukunft ändern solltest, dann wirf einfach nur einen Blick auf deine Vergangenheit und frage dich, was du gerne anders gemacht hättest. Und genau dann solltest du eine recht klare Vorstellung davon bekommen, wie deine Zukunft aussehen könnte 😉

In diesem Sinne: Viel Erfolg!

Es ist schön, dass du dabei bist.
Michael

Titelbild: Unsplash.com, Smart

 

6 Kommentare, sei der nächste!

  1. Ich persönlich blicke nur sehr selten zurück, denn die Vergangenheit lässt sich nicht mehr verändern. Warum also über verschüttete Milch jammern. Ich gestalte lieber meine Zukunft, das motiviert und macht Spass.
    Ich hoffe jedoch, dass ich auf meiner Reise klüger geworden bin und gute Entscheidungen treffe. Denn gerade dabei haben mir auch meine Fehlentscheidungen aus der Vergangenheit mächtig geholfen.
    Zufrieden sein, was war und ist, und aus der Zukunft das Beste machen, so lautet meine Devise.

  2. Lieber Michael.
    Nachdem ich dein Beitrag hier gelesen habe, warf ich ein Blick in meine Vergangenheit und kam relativ schnell darauf, was ich in der Zukunft anders mache. Und eigentlich bin ich (auch durch dein Buch „drauf geschissen“ auch schon dabei. Als ich 10 Jahre alt war, wollte ich von Zuhause weglaufen. Habe mich aber nicht getraut. Aus Angst, das man mich zurück bringt und ich noch schlimmeres erleben muss als ohnehin schon. Heute passe ich auf mich auf. Ich stehe zu mir. Lasse mich nicht mehr zwingen etwas zu tun das ich nicht will. Ich lasse mir nicht mehr weh tun. Ich habe mich schon von Menschen, die mir nicht gut tun getrennt. Auch wenn es nicht immer einfach war. Aber im Nachhinein das beste für mich.
    Danke, für deine tollen Worte hier. Sie haben mich schon oft weiter gebracht.

  3. Eine wahrlich interessante Sache. (schmunzel ich hoffe es wird kein all zu langer Kommentar…)

    Wenn jemand es in der gegenwrt schaffen würde zurück in die Vergangenheit zu reisen und ohne bis dahin irgend etwas zu verändern hätte sich die Gegenwart schon verändert. Wenn du aus 2021 ins Jahr 1900 reist wäre es nicht die Zeit in welcher du Existenz wärst aber dennoch dort. Das würde wohl vieles verändern ohne das man überhaupt etwas getan hätte. Aber lassen wir uns „unsichtbar“ sein und reisen zu einem wichtigen Tag in der Menschheit. Wir reisen zum Tag der Erfindung des Rad und verändern den Tag. Das Rad wird also da nicht erfunden. Kannst du dir vorstellen was jetzt in der Zukunft abgehen würde? Wir könnten auch den Moment „ungeschehen“ machen wo wir geld oder Arbeit verloren haben oder gar einen geliebten Menschen. Mit der Veränderung des noch so kleinsten Teils würdest du die ganze Menschheitsgeschichte umschreiben und (also ich blicke hier auf mich selbst) so viel G.tt spielen will ich nicht selbst wenn es da Dinge gäbe die mir auf den vergangenen Moment gesehen viel Leid Verlust usw. brachten. Man könnte die Sache noch sehr „ausbauen“ und salopp nach seinem Tod zu dem Punkt fahren wo man selbst starb und es ungeschehen machen. Hast du dann das unendliche Leben?

    Ein ganz anderer Aspekt aber ergibt sich hier in der Gegenwart in dem was wir tun. Egal was wir tun egal wie groß oder klein es erscheinen mag es schreibt garantiert ein Teil Menschheitsgeschichte. Rein Physikalisch gesehen wird die Erde nebst mensch und wahrscheinlich auch all das was uns umgibt in seiner Art und Form vergänglich sein. Wir könnten jetzt noch in die Welt des Glaubens schauen und da gäbe es die einzigen Optionen das es ein „weiter“ gäbe. Egal aber wie wir was sehen oder drehen oder nicht drehen es scheint eine Art „Plan“ dahinter zu stecken. Wenn man mich fragt was ich tun würde wenn ich in die Vergangenheit reisen könnte um was da zu verändern neige ich zu einem sehr ungewöhnlichen Schritt. ich würde zum ultimativen Anfang aller Dinge reisen. Nenne es G.tt oder Shöpfung oder wie auch immer. Nun würde ich sagen bitte lass das mit der Schöpfung. Was wird wohl passieren? Manchmal denke ich das wäre für alles was je war ist oder sein wird das Beste. Klingt sehr depressiv jedoch ist das weniger depressiv sondern mehr der Gedanke was sich ein Schöpfer mit all dem gedacht hat. Was ist das für ein großer Plan dem wir mit Sicherheit nichts entgegenstellen können? Schaffen wir wirklich etwas oder ist es nur eine Art „Spiel“ in dem alles vorgegeben ist. Das berühmte „Schicksal“.

    ich denke das es sowas wie „G.tt“ gibt und das alles was ist auch so sein soll. Wir haben die Option etwas verändern zu können was aber im heute jetzt und hier liegt. Genau das wird womöglich der springende Punkt sein. Jetzt entscheidest du ob du etwas machst oder nicht machst. Es ist egal ob es nach deinen „Zukunftsplänen“ gelingt oder nicht gelingt. Es geht weniger um den Aspekt „Erfolg“ sondern mehr um dich selbst. Mit dem was du also heute jetzt und hier tust bist du ein Teil Vergangenheit Gegenward und Zukunft was schlicht von bedeutender Art ist. Daher sollte man nie denken man habe jetzt kein Erfolg gehabt. In Bruchteilen von Sekunden kann das was du mit schweren Schritten getan hast alles verändern dich weiter bringen als nur etwas Erfolg zu haben.

    Wie gesagt ein sehr interessantes Thema über das ich wohl selbst ein Blog anfertigen sollte 🙂

  4. Bei einem Seminar hatten wir mal folgende Aufgabe:
    Gehen Sie zu einem negativen Erlebnis in ihrer Kindheit zurück.
    Was würden sie ihrem kleinen Ich damals gerne sagen .
    War ein tolles Erlebnis

  5. Guten Abend Michael und guten Abend zusammen,

    weißt du, ich bin wirklich froh, dass du diesen Artikel verfasst hast, Michael und nein, er ist alles, aber nicht banal.
    Nur finde ich, ist die Antwort und der Rat ein wenig zu kurz.
    Weißt du, welche Situation und welche damit verbundene Gedanken, du nicht berücksichtigt hast?
    Das man als Mensch (egal, ob als Kind oder als Teenie) gar nicht die Möglichkeit hat, seine Möglichkeiten zu kennen, oder sie wahrzunehmen. Denn man ist abhängig vom „Goodwill“ einer anderen Person (ob nun Mutter oder Vater).

    Weißt du, es gibt einige Situationen und Angebote, die ich als Teenie gerne wahrgenommen hätte, aber nicht konnte bzw. durfte.
    Selbst heute, nach über 20 Jahren, vergesse ich diese Situationen nicht.
    Und wenn ich ganz ehrlich bin, ich wünschte ich könnte die Zeit zurückdrehen.
    Was ratet ihr bzw. was rätst du mir?

    Vielen Dank für deine/eure Antwort!

    Ilija

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