Wenn ein Verlust kein Verlust ist…

Schon mal erlebt?

In vielen Situationen haben wir Angst davor, andere zu verlieren und deshalb halten wir uns mit unseren Wünschen und Bedürfnissen zurück. Wenn wir verletzt werden, verschweigen wir das, denn lieber werden wir von jemandem verletzt, als ihn zu verlieren.
Wenn wir das Bedürfnis verspüren, mal etwas auszusprechen, das uns auf der Zunge liegt, dann verkneifen wir es uns, um niemanden zu verärgern. Schließlich könnten wir riskieren, jemanden zu verlieren.
Oft ist es sogar so, dass wir unseren Fortschritt beim Erreichen unserer Ziele sabotieren, weil wir ganz genau wissen, dass es andere stören könnte, wenn wir erfolgreicher sind als sie. Wir haben Angst, dass sie sich deshalb von uns abwenden könnten und schränken uns deshalb ein.

Es gibt noch viele weitere Beispiele, die ich nennen könnte, aber ich glaube, an diesem Punkt weißt du bereits sehr genau, worum es geht. Möglicherweise erkennst du dich darin wieder. Wie oft hast du schon die Faust in die Tasche gesteckt? Wie oft hast du dich zurückgehalten? Wie oft hast du aus Rücksicht auf andere deinen eigenen Fortschritt ausgebremst? Und das alles nur, um andere nicht zu verlieren…

Die wahre Angst

Dazu würde ich dir gerne ein paar klare Worte sagen, denn im Laufe der letzten Jahre habe ich gelernt, wie unglaublich wichtig die folgende Lektion ist. Nicht nur für mich, sondern auch für so viele andere. Die Lektion ist diese:

Hab keine Angst davor, andere zu verlieren. Hab Angst davor, dich selbst zu verlieren, während du versuchst es den anderen recht zu machen.

Was bedeutet es wohl für dein Selbstbewusstsein, dein Selbstvertrauen und dein Selbstwertgefühl, wenn du nie deine Meinung äußerst? Wenn du nicht auf deine innere Stimme hörst, sondern auf das laute Bellen unsensibler Mitmenschen? Wenn du nicht dein volles Potenzial entfaltest, um in der Komfortzone zu bleiben, die andere für dich erschaffen?

Was bringt es dir, eine phänomenale Rakete zu sein, wenn du zu bescheiden bist, um zu starten und herauszufinden, wie weit du fliegen kannst? Was bringt es dir, dich mit der Persönlichkeitsentwicklung und deinen Möglichkeiten zu beschäftigen, wenn du am Ende in der Komfortzone bleibst, um niemandem auf den Schlips zu treten?

Es sind diese Gedanken, die wir wälzen sollten, bevor wir uns davor fürchten, jemanden zu verlieren, weil er nicht mit uns einverstanden sein könnte.

Eine harte Wahrheit

Mir ist klar, dass ich heute mit harten Worten um mich schieße. Das liegt zu einem großen Teil daran, dass ich im Laufe der Woche wieder zwei wundervolle Menschen kennengelernt habe, die todunglücklich sind und weit unterhalb ihrer Möglichkeiten leben, weil sie Angst davor haben die Personen zu verlieren, die sie in diese Situation gebracht haben, wenn sie sich weiterentwickeln und ihren eigenen Wünschen und Zielen folgen. Deshalb möchte ich etwas sehr Wichtiges kurz und prägnant auf den Punkt bringen:

Einen Menschen zu verlieren, der nicht an deinem Glück, deinem Fortschritt oder deinem Erfolg interessiert ist, ist kein Verlust. Wer dich liebt, wird dich immer (!) unterstützen und will dich erfolgreich sehen. Die, die dich nicht erfolgreich sehen wollen, sind jene, die Angst davor haben dich bald nicht mehr ausnutzen zu können. Dein Erfolg rüttelt an ihren Ausreden, warum sie im Leben nicht weiter gekommen sind.

Ja, das ist hart und ja, mit Sicherheit gibt es auch hier wieder Extremfälle und Ausnahmen, bei denen man differenzieren muss. Ich konzentriere mich jedoch nicht auf die Ausnahmen, sondern auf den Alltag. Einen Alltag, in dem es zu viele Personen gibt, die andere herunterziehen, um selbst nicht aufstreben zu müssen. Und das Opfer dieses Herunterziehens sind meist jene mit einem großen Herzen in der Brust, die sich das aus Rücksicht, Mitgefühl und Geduld gefallen lassen.

Es ist mitunter ein einsamer Weg

Komfortzonen zu verlassen, Potenziale zu entfalten, Herausforderungen zu überwinden und Grenzen neu zu definieren, ist kein Sonntagsspaziergang. Es ist nichts, was innerhalb einer Komfortzone möglich wäre. Vor allem aber ist es etwas, das man selbst tun muss. Auf deinem persönlichen Weg kann und muss dir niemand helfen. Erstens KANN es niemand, weil es DEIN Weg ist und du nur dann wächst, wenn du die Herausforderungen selbst überwindest. Zweitens MUSS es niemand, weil es DEIN Weg ist und jeder für sich selbst entscheidet, wie dieser Weg durch das Leben verläuft. Deshalb ist es auch nicht in Ordnung, andere herunterzuziehen und einzuengen. Denn jeder hat das Recht, für sich selbst zu entscheiden, wohin die Reise gehen soll.

Erwarte nicht, dass irgendjemand deinen Weg befürwortet oder ebenfalls einschlägt, aber freue dich über jeden, der dich unterstützt und ein kleines Stück weit begleitet. Es ist dein Weg. Hab keine Erwartungen und lass dich nicht aufhalten. Dann wird alles gut werden.

Falls du dich in diesen Zeilen wiederfinden kannst, dann hoffe ich von Herzen, dass dieser Beitrag dir den Mut gibt, etwas zu verändern. Du kannst und wirst deinen Weg gehen. Und wenn du dabei etwas verlierst, das zu lange an dir gehangen hat, dann wirst du vielleicht auch feststellen, dass es durchaus angenehm sein kann, mit leichtem Gepäck zu reisen. In diesem Sinne: Viel Erfolg!

Es ist schön, dass du dabei bist.
Michael

 

Titelbild: Unsplash.com, Benjamin Davies

13 Kommentare, sei der nächste!

  1. Ich hänge schon sehr lange, eigentlich mein bisheriges Leben in dieser comfort- es allen- anderen – recht- machen- wollend- Zone und bin gefühlt kurz vor einer Entscheidung…. Und dann heute diese Texte… ich muss jetzt einfach handeln… danke 🙏

  2. Ganz grossartig! Ich habe 65 Jahre gebraucht, bis ich den Mut hatte, meine Meinung zu äußern. Ein Befreiungsschlag. Es gehören nur noch Menschen in mein Leben, die passen. Herzliche Grüße Heike

  3. Du sprichst mir mal wieder aus der Seele, Michael. Ich habe selbst schon die Erfahrung gemacht, wie befreiend es sein kann, negative Menschen hinter sich zu lassen. Auch wenn es anfangs nicht leicht war, weiß ich heute, dass es das einzig Richtige war. Das Leben außerhalb der Komfortzone ist nun einmal nicht immer leicht. Aber das macht die ganze Reise dafür umso spannender 😉 DANKE für deine stetige Unterstützung und Inspiration. Mach weiter so ! 🙂

  4. Danke, Michael.
    Nach über 12 Jahren bin ich im Mai 2020 geschieden worden. Allerdings suche ich noch immer den Weg zurück, damit ich wieder die Energie aufbringe, um mein früheres Potential zu entfalten.
    Ich bin „unterwegs“, aber es ist eine längere Entwicklung…

  5. Lieber Michael
    Vielen Dank für deine Motivation mir und meinem Weg treu zu bleiben und unabhängig von anderen Erwartungen darauf zu Vertrauen, dass alles gut wird genau weil ich meinen Weg weiter gehe 🙂
    Herzliche Grüsse
    René

  6. Lieber Michael, genau so eine Situation hatte ich heute und ich habe mich nicht getraut. Dafür um so mehr geärgert. Als hättest du es geahnt, trifft dein Artikel genau den Punkt. So klar und so wahr!!
    „Genau!“ kam mir spontan über die Lippen.
    Vielen Dank fürs „Augen öffnen“.

  7. Vielen Dank für deine wahren und klaren Worte. Ich bin gerade auf dem Weg und manchmal fühlt es sich echt ziemlich einsam an. Ich bin aber überzeugt, dass es gut und richtig ist. So eine Motivation tut auf jeden Fall gut:-)

    Viele Grüße
    Sabine

  8. Wir können Verluste haben die im ersten Anschein nach Verlust aussehen es aber am Ende doch nicht sind. Würden wir (betont) alle nur erdenkliche Wissenschaft nebst dem Glauben wirklich umsetzen dann müssten wir sagen das es sowas wie Verlust nicht wirklich gibt. Bestenfalls gäbe es zeitlich befristete Umstände die weniger schöner Art seien. Der wohl als schlimmste Verlust sehen wir im Tod eines geliebten Menschen. Tatsächlich wird dieser mensch nicht mehr so scheinen wie wir ihn wahrgenommen haben und das sterbliche am menschen wird vergehen. Doch wie ist das mit dieser „Seele“ diesem „Geist“ oder wie man es immer sagen und glauben will? Wir halten alle auf unsere ganz eigene Art daran fest aber wenn es hart auf hart kommt scheinen wir salopp den Glauben zu verlieren. Natürlich gibt es auch Leute die sagen man lebt stirbt fertog aber selbst für die sollte es dann in Sachen Tod doch kein Verlust sein sondern schlicht das was ja sein soll.

    Dann gäbe es all die anderen angeblichen Verluste wie Geld Macht Obdach Arbeit uvm. Ja und? Klar wenn du ohne Obdach bist wird das Leben so ziemlich anders sein. Na und? Obdachlose sind auch Menschen und ich kenne Obdachlose die schlicht ein gefallen daran gefunden haben kein Obdach zu haben. Sie sind in der Tat sehr glückliche Leute. Hört sich schräg an ist aber so. Ja und wer sagt das du nicht genau so reagieren könntest? Schon mal kein Obdach gehabt? Wohl nicht oder wie sagen manche am Rande vorbei geschlittert. Das ist aber noch lange nicht kein Obdach zu haben.

    Ja und die große Liebe trennte sich. Wer sich von wem warum auch immer trennte ist doch egal. Eine PArtei mindestens hat da nicht mehr die große Liebe gesehen was schlicht Fakt ist. Weshalb also soll ich etwas nachtrauen was mich mehr hasst statt liebt? Ebenso kann der umgekehrte Fall gesehen sein. Man trennt sich aus eigener Kraft heraus weil dies das jenes und es kommt weniger auf das warum sondern auf den Fakt an den Schritt getan zu haben weil man es so wollte. Also auch kein grund zur Verlust Trauer sondern doch mehr zur Freude auf dem Weg der Selbstverwirklichung.

    Das alles sind sicher harte Worte hgerade wenn es um Verlust geht und ich denke das wir diesen Begriff Verlust nicht wirklich brauchen weil es kein Verlust gibt – nur haben wir es noch nicht verstanden und die Wissenschaft weiß es noch nicht so richtig belegen zu können.

  9. Der Beitrag heute, schlägt auch bei mir den Nagel an den Kopf.
    Ich habe seit mein Persönlichkeitsentwicklung, (Anfang 2018) viele Leute schon verlassen, die mir nicht gut tun.
    Vor allem die aus der alten Heimat (320km entfernt), die es seit ca 18Jahren nicht einmal geschafft haben auch mal her zu kommen.
    Ständig solltest denen technisch, elektrisch, PC-mäßig helfen, ständig war ich bei denen, oft wurdest im Stich gelassen wenn ich selbst mal was brauchte oder einfach mal da sein sollten.

    Nun arbeite ich an mir selbst, an mein Glück und an meinen Finanzen und gehts mir ohne denen sehr gut, bin erfolgreich im Job, werde geschätzt usw. Lerne auch neue Leute kennen, da ich nun anders bin und Zufriedenheit austrahle. Ich lese nun viel und habe u.a ein schönes Hobby dem Modellhubschrauber fliegen, bin in einem Verein und lerne auch da neue Leute kennen usw

    Leider sind meine Eltern ganz anders, sie sind wortwörtlich in der Komfortzone, (jeder Tag ist gleich, machen auch immer das gleiche, keine richtige Beschäftigung usw ).
    Nun hängen die sich ständig rein, gleichzeitig interessiert es nicht, verachten mein Hobby, da es angeblich zu teuer ist.
    Man kann nicht mehr normal reden, es endet meist im Krach, ständig haben sie es von den Leuten denen ich Abstand genommen habe, da es u.a. auch die bucklige Verwandschaft war.
    Ständig brauchen sie technische Hilfe, sagen sie sind zu alt , aber sind einfach zu faul, da es was anders ist was die Komfortzone zu bieten hat.

    Nun stehe auch vor dem Schritt, auch da diese Sache hinter mich zu lassen und meinen Schritt da weiter zu gehen, so war dieser Beitrag, goldrichtig. 🙂

    MfG Daniel

  10. Bei diesen Beitrag bekomme ich feuchte Augen, weil ich da mich gerade darin wieder finde.
    Und NEIN , das ist wirklich kein Spaziergang. !!!!!!!!!!
    Danke das Du uns immer wieder Mut machst weiter zu machen . Trotz Ecken und Kanten im Leben.
    Vllt könntest du das Thema “ alte Versprechen mit aufnehmen.
    Die guten und zuverlässigen Menschen halten sich an Regeln, während manch Gegenüber dich dafür auslacht (innerlich)
    Danke für die Motivation
    lg Tasha

  11. Guten Morgen,

    Genial. Einfach absolut auf den Punkt gebracht, kristallklar.
    Dieses Leute fühlen, mit weniger Ballast, genau das ist ALLES wert.
    Herzlichen Dank, es ist wunderbar, welch Inspiration und Kraft Du mit Deinen Artikeln weitergibst.
    Einen schönen Sonntag.

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