2 Gedanken, die dein Leben bereichern werden

Zwei Klassiker, die die vergangene Woche treffend abschließen und dir Kraft für das Wochenende geben.

Es ist nun fast eineinhalb Jahre her, dass ich das Buch „3o Gedanken, die Ihr Leben bereichern werden“ veröffentlicht habe und trotzdem kann ich selbst immer wieder etwas Neues für mich darin entdecken. Verrückt, oder? 🙂 Nach ein paar sehr arbeitsreichen Tagen habe ich zum Entspannen in Unterlagen und Büchern herumgestöbert und darin ein paar nützliche Anregungen gefunden, die mir geholfen haben, den Stress der Woche hinter mir zu lassen. Das hat mich dazu angeregt, mir ein paar Gedanken darüber zu machen, welche der 30 Gedanken aus dem Buch dir wohl das Wochenende verschönern könnten und dir weiterhelfen, falls auch du eine stressige Woche hattest. Meine Wahl fiel auf zwei „Klassiker“, die ich für den heutigen Artikel neu überarbeitet habe und dir mit ins Wochenende geben möchte.

1) Dein Chef ist kein besserer Mensch als du

Logischerweise gibt es mehr Arbeitnehmer als Arbeitgeber. Bevor ich den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, habe ich viele verschiedene Jobs gemacht und einige Erfahrungen gesammelt. Was mir in all den Jahren negativ auffiel: Viele Arbeitgeber und das Bild, das sie Arbeitnehmern vermitteln.

Natürlich kann man auch mit einem sehr netten Arbeitgeber zusammenarbeiten, aber das moderne Arbeitsbild besagt leider, dass man dieses Privileg nur sehr selten genießt.

Oft habe ich erlebt, dass Arbeitskollegen und -kolleginnen in Tränen ausbrachen, nachdem der Chef ihnen entgegengeschrien hatte, wie unfähig sie doch seien. Auch wenn so etwas natürlich mein Mitgefühl erregt, war es mir doch stets ein Rätsel. Wie kann man so mit sich umgehen lassen? In meinem ganzen Arbeitsleben wurde ich ein einziges Mal von einem Arbeitgeber beleidigt und daraufhin verließ ich auch sofort den Betrieb. Ansonsten kam niemand auf die Idee, mich anzuschreien oder mir etwas vorzuschreiben und das obwohl ich bei Weitem kein Musterarbeiter bin! Wie das sein kann? Ganz einfach: Ich verkörpere meine Einstellung und stehe konsequent dahinter.

Eins sollte dir klar sein: Kein Mensch ist mehr wert als der andere. Das ist bei der Arbeit nicht anders. Als Arbeitgeber hat man lediglich mehr Verantwortung in einem Betrieb. Mehr nicht. Es ist das gute Recht und auch die Aufgabe eines Arbeitgebers, dem Arbeitnehmer die Arbeitsabläufe zu erklären und nahezubringen. Werden diese nicht korrekt ausgeführt, kann er konstruktive Kritik anbringen. Jemanden anzuschreien, weil etwas nicht nach der eigenen Vorstellung funktioniert, beweist nur mangelnde Reife und ein schwaches Selbstwertgefühl.
Lass dich niemals von rauen Umgangstönen beeindrucken und zeige deinem Gegenüber, dass du stets kooperativ bist, solange man dich respektvoll behandelt. In einigen wenigen Fällen hat man leider nur die Wahl, sich die Schwachsinnigkeit eines anderen gefallen zu lassen, oder zu gehen. In solchen Fällen hilft leider nur ein Jobwechsel, da es nicht deine Aufgabe ist, jemanden zu therapieren.

Diplomatie ist selbstverständlich das A und O! Deinem Chef zu sagen: „Sie können mir gar nichts!“, wird nicht die angemessene Lösung sein. Sei eher aufgeschlossen und höflich. Verkörpere Selbstsicherheit und zeige dich offen gegenüber konstruktiver Kritik. Auf diese Weise wird dein Arbeitgeber früher oder später verstehen, dass er mit Unhöflichkeit nichts erreicht, aber dein ganzes Potenzial aus dir herausholt, wenn er dich respektvoll behandelt.

 

2) Mit schlechten Gedanken schadest du nur einer Person: Dir selbst

Ärger über andere Menschen ist allgegenwärtig. Du brauchst nur einmal kurz den Fernseher einzuschalten und schon siehst du Intrigen, Dramatik, Konflikte und offene Gefechte. Die moderne Gesellschaft lebt uns quasi vor, dass wir uns alles zu Herzen nehmen sollen und über alles möglichst empört reagieren sollen. Neben den üblichen Mengen Schwachsinn, die uns die Medien präsentieren, ist auch diese Botschaft Unfug.

Stell dir einmal folgendes vor: Du bist im Auto unterwegs und es nimmt dir jemand die Vorfahrt. Das ist verantwortungslos und gefährlich! Sich darüber zu ärgern ist jedoch unsinnig. Warum? Weil der Übeltäter davon nichts mitbekommt. Wenn er schon über alle Berge ist und längst vergessen hat, dass er dir über den Weg gefahren ist, ärgerst du dich vermutlich immer noch und nimmst den Ärger mit nach Hause. Wieso solltest du unter den Fehlern anderer leiden? Du hast nichts falsch gemacht, also gibt es auch keinen Grund, sich schlecht zu fühlen.

Wenn dich jemand beleidigt oder schlecht behandelt, dann brauchst du dir das nicht gefallen lassen. Vertrete stets deinen Standpunkt und verdiene dir den respektvollen Umgang, den du dir von anderen wünschst. Ist eine Person jedoch nicht (mehr) anwesend, solltest du überhaupt keinen Gedanken an sie verschwenden. Niemand, der dir gegenüber eine negative Einstellung hat, verdient es, dass du deine kostbare Zeit an ihm verschwendest!
Stress und Ärger sind ungesund. Denk daran, dass du nur diesen einen Körper hast. Verschleiße ihn nicht für Menschen, die sich keinerlei Gedanken um dein Wohl machen.

Ein weiterer nicht zu vernachlässigender Punkt ist, dass du durch den Ärger schlechte Laune verbreitest. Es ist schon tragisch genug, dass du dir selbst mit den Fehlern anderer schadest. Sollen deine liebsten Menschen um dich herum auch darunter leiden?
Lass dir niemals die gute Laune oder deinen Humor nehmen. Schlechte Laune überträgt Negativität an dein Unterbewusstsein.

Munter ins Wochenende

Sollte deine Woche stressig gewesen und sollte sie Ärgernisse über deine Mitmenschen enthalten haben, dann konnten dir diese beiden Gedanken hoffentlich weiterhelfen. Vergiss niemals, dass du selbst bestimmst, wie viel Einfluss andere Menschen auf dein Leben haben. Sie haben so viel Einfluss, wie du ihnen gibst.

Ich wünsche dir ein schönes und vor allem stressfreies Wochenende.

Es ist schön, dass du dabei bist.
Michael

 

Titelfoto: Gratisography.com

5 Kommentare, sei der nächste!

  1. Hallo Michael,

    vielen Dank wieder einmal fürs den Artikel dieser Woche.

    Das was du über Chefs schreibst, erlebt man leider viel zu oft (wobei ich gleich dazu bemerken möchte, das mir das auch nur ein einziges Mal selbst passiert ist), aber manchmal frage ich mich, woher Chefs sich das Recht herausnehmen, ihre Mitarbeiter so respektlos zu behandeln. Ich finde so etwas in höchsten Maße unprofessionell.

    Vorgesetzte gelangen häufig aufgrund ihrer Fachkenntnisse in ihre Positionen und noch immer scheint die Ansicht vorhanden zu sein, die weiteren erforderlichen Fähigkeiten lernt man schon bzw. die hat man quasi Kraft der Führungsposition „mit der Muttermilch“ aufgenommen.

    Ein Erlebnis fällt mir dazu ein, bei dem ein Chef in einem Geschäft eine Mitarbeiterin vor allen Kunden herunter gemacht hat. Ich habe das Geschäft daraufhin verlassen, nicht ohne vorher zu erklären, dass ich bei niemand etwas kaufe, der so mit seinen Mitarbeitern umgeht. Dieser Chef war zu den Kunden übrigens überfreundlich um nicht zu sagen unterwürfig.

    Schade dass manche Menschen ihre Position dazu missbrauchen, ihre Mitmenschen so zu behandeln anstatt diese zu motivieren.

    Viele Grüße und ein tolles und stressfreies Wochenende
    Manfred

    1. Hallo Manfred,

      schön, dass der Artikel dir gefällt. Genau wie du bin ich immer wieder fassungslos über das unprofessionelle Verhalten von Arbeitgebern. Du triffst den Nagel auf den Kopf: Vorgesetzte gelangen meist durch erworbene Fachkenntnisse in ihre Positionen, ohne dass ihre sozialen Kompetenzen jemals geprüft werden. Es ist richtig, dass man mit seiner Rolle als Führungskraft wächst, allerdings braucht man auch gute Voraussetzungen für den Start. Dieses „Wachstum“ darf nicht auf Kosten der Mitarbeiter stattfinden.

      Deine Reaktion in dem Ladenlokal war vorbildlich. Es ist ein Armutszeugnis, den Kunden gegenüber überfreundlich zu sein und im selben Moment ein völlig anderes Gesicht gegenüber einer Mitarbeiterin zu zeigen. Wie ich es bereits angesprochen habe, hat eine Person in einer Führungsposition lediglich mehr Verantwortung, aber nicht das Recht jemanden persönlich anzugreifen.
      Vielen Dank für deinen wertvollen Beitrag!
      Auch dir ein schönes und stressfreies Wochenende.

      Viele Grüße
      Michael

  2. ja, das kenne ich: Auch Dinge, die ich schon lange begriffen habe bzw. Coachingtipps, die ich in meinem Studenten-Coachingratgeber schreibe, vergesse ich selber im Laufe der Zeit. Deshalb ist es so wichtig, in regelmäßigen Abständen durch Blog-Beiträge wie diesen erinnert zu werden. Danke!
    Ab besten gefällt mir oben der Hinweis „dein Chef ist auch nur ein Mensch wie du“. Für Studenten oder Schüler möchte ich hier hinzufügen: „auch dein Lehrer und Prof ist nur ein Mensch (mit Schwächen) genau wie du“.

    1. Hallo Kira,

      ich freue mich, dass ich deine Erinnerungen mit den Tipps ein wenig auffrischen kann 🙂
      Ja, vor allem Schüler und Studierende können stark darunter leiden, wenn ihre Lehrer sich der Verantwortung ihres Berufs nicht bewusst sind. Das Schlimmste für junge Menschen ist dabei meiner Meinung nach, dass man ihre Beschwerden darüber oft nicht ernst nimmt und sie als junge Rebellen darstellt. Auch wenn von jungen Menschen in der Regel soziale und emotionale Unreife zu erwarten ist, findet man sie doch auch beim Lehrpersonal.
      Auf der anderen Seite wäre es für die jüngeren Generationen wichtig zu lernen, dass ihre Lehrer nicht unfehlbar sind. Ich bin gespannt, ob es in Zukunft möglich sein wird, Kompromisse zu finden und die großen Lücken zwischen diesen beiden „Parteien“ zu schließen.
      Ich wünsche dir ein schönes Wochenende.

      Viele Grüße
      Michael

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