Die Illusion von Freiheit – Eine unangenehme Wahrheit

Ein Blick auf die Realität hinter unserer Freiheit…

Zu Beginn dieses Beitrags möchte ich auf zwei Dinge hinweisen, die für ein besseres Verständnis sorgen sollen:

1. Dieser Blogartikel ist anders als sonst. Ich werde dir heute kaum Lösungsvorschläge für ein Problem mitteilen, sondern dich mit vielen aufwühlenden Gedanken allein lassen. Die Intention dahinter ist, dass du dir intensive Gedanken darüber machst und deine eigenen Schlüsse ziehst.

2. Im Folgenden werde ich teilweise recht heftig auf das Konstrukt der „Freiheit“ eindreschen. Dabei ist mir natürlich völlig bewusst, dass wir hier im deutschsprachigen Raum deutlich freier leben als sehr viele andere Menschen in anderen Teilen dieser Erde. Freier zu leben als andere, heißt aber noch lange nicht, frei zu sein. Deshalb ist es erlaubt und vor allem auch höchst erwünscht, den Status unserer Freiheit zu hinterfragen.

Freiheit?

Die allermeisten Menschen stecken im Hamsterrad des Alltags fest. Man möchte glauben, dass es uns in Europa gut geht, da wir so „zivilisiert“ sind, über tolle Infrastrukturen verfügen und uns so viel moderne Technik zur Verfügung steht. Aber wie frei sind wir eigentlich?

Wie frei ist ein Mensch, der morgens früh aufsteht, obwohl er lieber ausschlafen würde? Wie frei ist er, wenn er seine Lebenszeit gegen eine Arbeit eintauscht, die er nicht gerne macht? Und das alles nur, um gerade so viel Geld zu verdienen, dass er sich Obdach und Nahrung leisten kann? Klingt das für dich nach einem freien Menschen?
Der Mensch von heute kann sich nicht einmal die Freiheit erlauben, krank zu sein. Er muss um die Erlaubnis bitten, sich auszukurieren und sich vor anderen rechtfertigen. Und um das Ganze noch zu toppen: Wie frei ist ein Mensch, wenn er darum bitten muss, mal einen „freien“ Tag haben zu dürfen?

Wer all das mehr als 40 Jahre lang durchhält, kann sich dann über seine Rente freuen. FALLS sie ausreicht, um die Miete und alle laufenden Kosten zu decken, hat man dann noch ein wenig Zeit für Annehmlichkeiten. Vorausgesetzt natürlich, dass man es gesundheitlich noch schafft, nach diesem anstrengenden Arbeitsleben. Und wofür das alles? Tja, das ist die alles entscheidende Frage. Wofür machen wir das?

Nein, ich bin kein Anti-System-Extremist, sondern ein Realist. Alleine, dass es als Unverschämtheit gilt, sich diese Fragen zu stellen, sagt sehr viel über unsere Gesellschaft aus. Wir werden zu diesem Gehorsam erzogen. Man bringt uns bei, dass es falsch ist, das „System“ zu hinterfragen. Aber was ist bitte so falsch daran? Wieso dürfen wir nicht ehrlich darüber nachdenken? Ist es etwa so ein perverses Verlangen, glücklich sein zu wollen?

Du musst, du musst, du musst…

In der Schule musst du schön still sitzen, zuhören und das tun, was man dir sagt. Du darfst nicht einmal essen oder trinken. Du lernst das, was man dir vorschreibt und musst dir die größte Mühe geben, das auch genau so wiederzugeben. Je besser du darin bist, desto größere Chancen hast du, später einmal ein Teil dieses eben genannten Systems zu werden. Entsprichst du jedoch nicht den Erwartungen, begegnest du Problemen. Unruhige Kinder, die nicht den ganzen Tag lang still sitzen und schweigen können, werden mit Medikamenten vollgepumpt, bis sie gehorchen. Junge Erwachsene, die sich nicht nahtlos in dieses System einfügen, werden zu Randfiguren unserer Gesellschaft gemacht. Einfach gesagt werden sie langfristig bestraft, weil sie keinen Gehorsam leisten.
Ich weiß, am Anfang wirkt dieser Gedanke weit hergeholt. Betrachtet man jedoch das große Ganze, macht plötzlich alles Sinn.

Uns wird von Anfang an das unabhängige Denken aberzogen. Wie sonst sollten wir bei dieser großen Farce mitmachen und das Tag für Tag, Jahr für Jahr, bis ans Ende unseres Lebens?

Wir nehmen alles als normal hin. Es war ja schon immer so. Es ist normal, Steuern zu zahlen, richtig? Aber ist es auch normal, einen absurd hohen Anteil seines Einkommens abgeben zu müssen? Ist es normal, nicht entscheiden zu können, wofür dieses Geld eingesetzt wird? Oder möchtest du vielleicht, dass damit militärisch aufgerüstet wird? Hast du etwa Lust auf einen Krieg? Vermutlich nicht. Ich auch nicht. Aber wir finanzieren diesen Spaß mit unserem sauer verdienten Geld. Was passiert, wenn wir uns weigern? Was geschieht, wenn wir uns dazu entscheiden, nicht mehr mitzumachen? Tja, dann nimmt man uns all unseren Besitz weg und sperrt uns ins Gefängnis. Klingt das für dich nach Freiheit?

Freiheit der Gedanken?

Freundlicherweise nimmt man uns auch die Notwendigkeit der freien Meinungsbildung ab. Wir müssen uns keine Gedanken mehr darüber machen, was gut oder schlecht ist, denn es wird uns jeden Tag vorgesagt. Wir bewerten einen Politiker nicht anhand seiner Persönlichkeit oder Taten, sondern anhand dessen, was die Medien über ihn sagen. Du willst dein Weltbild aufpolieren? Kein Problem! Schau dir die Tagesnachrichten an, lies eine Zeitung oder schalte das Radio ein. Da wird man dir sagen, was du glauben sollst. Funktioniert einwandfrei.

Wir machen bei jedem bescheuerten Trend mit. Egal, ob es absurde Frisuren sind oder auch Kleidung, die wir vor einem Jahr noch für lächerlich gehalten hätten: Wenn die Werbeindustrie sagt, das sei jetzt angesagt, dann ist das auch so. Dann müssen wir da wohl mitmachen, oder?
Wir essen Tiere, obwohl wir wissen, dass sie unwürdig gehalten und barbarisch abgeschlachtet werden. Aber in der Werbung sieht man nichts davon. Da sagt man uns, die Wurst sei echte deutsche Qualitätsware. Muss also in Ordnung sein, oder?

Die einzige Freiheit, die bleibt

Falls diese Gedanken wehtun, muss ich leider den Finger tiefer in die Wunde legen: Das hier ist gerade mal die Spitze des Eisbergs. Im Grunde sogar viel weniger als das. Das ist nur der mikroskopische Fliegenschiss auf der Spitze des kolossalen Scheißhaufens, zu dem wir unsere Welt und Gesellschaft gemacht haben. Ich könnte wirklich noch endlos fortfahren, aber das ginge an meiner eigentlichen Intention vorbei. Der entscheidende Punkt ist der folgende:

Wir können all das ändern und ein wirklich freies Leben erschaffen, indem wir unsere letzte unberührte Freiheit nutzen, die wir NOCH haben: Die Freiheit des Entscheidens. Wir können entscheiden, wie wir unser Leben führen. Wir können uns dazu entscheiden, bessere Menschen zu sein und diesem modernen Hamsterrad der alltäglichen Sklaverei zu entsagen.

Es ist UNSERE freie Entscheidung, nach Alternativen zu suchen, unabhängig zu denken und wieder frei zu sein.

Aber WIE geht das? Was muss man dafür tun? Darauf gebe ich dir heute NOCH keine Antwort. Denn es ist viel effektiver, wenn jeder von uns selbst darüber nachdenkt und eigene Lösungsansätze entwickelt. Ich kann nur Anregungen geben, die ich persönlich für sinnvoll halte. Und genau das werde ich bald tun.

Im kommenden Frühjahr werde ich ein Buch veröffentlichen, das ordentlich gesellschaftlichen Sprengstoff enthält. Es wird eine intensive Mischung aus unangenehmen Wahrheiten, vielversprechenden Lichtblicken und logischen Lösungsansätzen sein. Du darfst gespannt sein…
Bis dahin freue ich mich darauf, deine Sicht der Dinge zu erfahren.

Wie siehst du das Ganze? Findest du meine Sicht der Dinge überzogen oder erkennst du ebenfalls das Problem? Was sind deiner Meinung nach Lösungsansätze? Wie könnten wir die Welt zum Besseren verändern? Wie können wir unseren Beitrag leisten? Wie erlangen wir unsere echte Freiheit zurück?

Ich freue mich auf eine anregende Diskussion!

Es ist schön, dass du dabei bist.
Michael

 

Titelbild: Unsplash.com, Designecologist

 

35 Kommentare, sei der nächste!

  1. Hallo Michael,

    wieder einmal sprichst du mir aus der Seele. Ich würde gerne das, was ich an Steuern zahlen muss (bin selbstständig, arbeite viel, was mit viel Steuern bezahlt werden darf), gerne in sinnvolle Projekte (Förderungsmittel für Kinder z.B.) zahlen.
    Mehr Transparenz und Entscheidungsmöglichkeiten, was mit dem Geld gemacht wird, wäre wirklich wünschenswert.
    Ich könnte noch weiter machen, aber ich mag mich gerade nicht selbst runterziehen. 😉

    Danke für deine Offenheit und ich freue mich schon sehr auf dein Buch. Hiermit vorbestellt…:-)

    Viele Grüße
    Yvonne

    1. Hallo Yvonne,

      danke für deinen Zuspruch! Ich kann sehr, sehr gut nachvollziehen, was du meinst. Das ist aber wirklich nur ein Bruchteil der Dinge, die sich endlich mal ändern müssen…

      Du sprichst einen wichtigen Punkt an: Du magst dich nicht herunterziehen. Das ist das größte Problem, das wir haben. Wenn wir den Tatsachen ins Auge sehen, zieht es uns herunter. Wir müssen stärker werden, um das zu ändern, was uns herunterzieht!

      Hiermit ist deine Vorbestellung inoffiziell entgegengenommen 😉

      Viele Grüße
      Michael

  2. Hallo Michael,

    erstmal vielen Dank für deine Blogartikel. Sie sind wirklich inspirierend und regen mich jedes Mal zum Denken an.
    Auch heute kann ich dir nur voll zustimmen. Ich habe dieses Jahr mit meinem Studium angefangen und denke oft darüber nach wie frei wir eigentlich wirklich sind. Erst dachte ich Universitäten wären Orte, an denen es gewünscht ist viel zu diskutieren und auch gegensätzliche Meinungen vertreten zu dürfen. Doch seit ich an der Uni bin, habe ich eher das Gefühl, dass man gewissen Meinungen entsprechen MUSS, um nicht irgendwie ausgeschlossen zu werden. Auch in der Schulzeit habe ich mich schon oft gefragt: Warum machen wir das eigentlich? Warum lassen wir das alles so über uns ergehen? Wir beschweren uns viel, aber tun nichts dagegen. Vermutlich trauen sich die meisten einfach nicht aus diesem System auszubrechen, weil sie zu sehr Angst vor den Konsequenzen haben.
    Möchte das Ganze aber auch nicht zu negativ sehen. Ich bin trotzdem froh in Deutschland leben zu können und somit mehr Freiheit zu haben als manche Menschen in anderen Teilen der Welt.

    Ich freue mich auch schon sehr auf dein Buch nächstes Jahr. Man muss auch mal unangenehme Themen ansprechen dürfen 😀

    Liebe Grüße und ein schönes Wochenende!
    Niclas

    1. Hallo Niclas,

      ich finde es stark von dir, dass du eine Situation hinterfragen kannst, WÄHREND du mittendrin bist. Ich persönlich habe überhaupt nichts gegen Bildung, ganz im Gegenteil. Allerdings habe ich die Dinge schon immer so wie du empfunden. Es ist schwer seine richtige Mitte zu finden, aber wie du schon sagst: Man darf auch mal die unangenehmen Dinge ansprechen. Und nur, indem man genau das tut, findet man die goldene Mitte.

      In diesem Sinne: Weiterhin viel Erfolg und ein schönes Wochenende.

      Viele Grüße
      Michael

  3. Hallo Michael!

    Auch ich freue mich immer sehr über deine tiefgründigen und ehrlichen Gedanken und Anregungen. Vielen Dank dafür!
    Ich habe zwei Kinder im Alter von 10 und 12 Jahren und erlebe mich oft, wie ich sie dazu „erziehe“, sich zum Beispiel dem Schulsystem zu unterwerfen mit dem Argument, dass uns in dieser Gesellschaft nix anderes übrig bleibt. Es ist nicht einfach, sie in ein selbstbestimmtes und selbstdenkendes Erwachsenleben zu begleiten, wenn man ja als Elternteil selbst in diesem Hamsterrad gefangen ist. Ich bin alleinerziehend und mit einer 75 Prozent Stelle berufstätig. Damit ermögliche ich uns, zumindest finanziell nicht vom öffentlichen System abhängig zu sein. Ich war mal in der Situation, trotz zwei leider zu „kleinen“ Jobs Wohngeld beantragen zu müssen, oder Zuschuss für die Tagesmutter, um überhaupt den einen der beiden Jobs machen zu können. Es war nicht schön für mich, mich für alles rechtfertigen zu müssen, dass man vorgeschrieben bekommt, dass die Wohnung maximal soundso groß sein darf etc. Natürlich muss das so sein, damit gleiche Bedingungen für alle gelten. Ich möchte hier nur ausdrücken, wie schlecht es sich anfühlt, als arbeitsamer und fleißiger Mensch dann doch von sowas abhängig zu sein. Damals waren die Kinder jünger (Kindergartenalter) und ich brauche sicher nicht zu erwähnen, dass es in meiner Situation damals schwierig war, überhaupt Arbeit zu finden. Zum Glück habe ich mittlerweile einen Job, der mir Spaß macht und uns zum Leben reicht. Das ist für mich schon ein kleines Stück Freiheit.
    Vielen Dank, dass ich hier einfach mal so frei sein darf, meine Gedanken nieder zu schreiben.
    Viele Grüße
    Bianca

    1. Hallo Bianca,

      ich kann zu 100% verstehen, was du meinst und würde niemals verurteilen, wie du die Situation handhabst. Was mich so bedrückt ist, DASS wir solche Kompromisse eingehen müssen. Wir leben in einer ach so modernen Welt, aber müssen hart ums Überleben kämpfen, und das auf eine extrem verschrobene Art und Weise. Es ist einfach nur schade, dass ein hart arbeitender Mensch von seinem Gehalt nicht einmal die Familie vollumfänglich versorgen kann. DAS ist eine Einschränkung, mit der ich einfach nicht einverstanden bin.

      Aber ja, deine offenen Gedanken sind hier immer herzlich willkommen 🙂

      Ich wünsche dir weiterhin viel Kraft, ein schönes Wochenende und natürlich einen tollen 2. Advent.

      Viele Grüße
      Michael

  4. Hallo Michael,

    vielen Dank für diesen Artikel, der mir voll aus dem Herzen spricht.

    Ich bin Ü60 und wurde als Kind schon von meinen Eltern als „Rebell“ bezeichnet, was mir egal war….
    Ich habe immer meine Meinung gesagt und tue das bis heute. Das bringt mir nicht immer Sympathie ein. Macht aber nichts, meine Verwandten und Freunde, die mich gut kennen, akzeptieren mich so wie ich bin.

    Und weil ich so bin wie ich bin, freue auch ich mich über das von Dir angekündigte Buch.
    Schönes Wochenende 😉

    Herzliche Grüße
    Waltraud

    1. Hallo Waltraud,

      das ist eine starke Einstellung. Ein ehrliches und achtsames Leben sorgt immer für Gegenwind, aber es lohnt sich. Danke für deine Unterstützung, ich wünsche dir ebenfalls ein schönes Wochenende 🙂

      Viele Grüße
      Michael

  5. „Sei Du selbst die Veränderung, die Du in der Welt sehen willst!“ (Gandhi)

    Andere kann man nicht ändern. Vormachen und gut. Schon die Entscheidung dazu ist eine unglaubliche Freiheit.

    1. Hallo Ina,

      ich stimme dir voll und ganz zu. Dennoch weiß ich, dass es mit bloßem „Vormachen“ nicht getan ist. Es braucht Aufklärung, denn den Menschen wird seit langer Zeit etwas vorgemacht, das sie in eine Sackgasse führt. An dieser Realität zu rütteln, ist unangenehm. Wie soll man das Gegenteil „vormachen“, wenn dieses Gegenteil weniger Aufmerksamkeit auf sich zieht als die aktuelle Situation?

      Viele Grüße
      Michael

  6. Hi Michael,
    ich bin Lehrerin an einem Gymnasium – ich liebe meinen Job, möchte nichts anderes machen und das feedback, dass ich von den Schülern bekomme ist so, dass ich mir denke dass ich im Großen und Ganzen auch eine gute Lehrerin bin, unkonventionell, flexibel und durch die Erfahrungen mit den eigenen, inzwischen erwachsenen 4 Kindern definitiv auf Seiten der Schüler, nicht auf Seiten der (Schul-)Bürokratie.

    Mein Problem mit der Freiheit: junge Menschen in der Pubertät (12-15 Jahre) können NICHT frei entscheiden, was sie machen wollen, sie werden von den – oft Akademiker- Eltern aufs Gymnasium geschickt, obwohl andere Schulformen für die Kinder deutlich besser wären. Weil sie nebenbei 5x die Woche ins Fußballtraining gehen oder 3x die Woche Mathe-Nachilfe haben, um am Ende eine 4 ins Zeugnis zu bekommen. Weil die Eltern meinen, ihr Kind würde ohne Abitur in der Gosse landen. Ich muss täglich zusehen, wie Kinder in eine Schulform gepresst werden, die für sie nicht geeignet ist, aber dem Ego der Eltern dient.

    Vielleicht magst Du ja mal appellieren an die ängstlichen Eltern: Habt Mut und Vertrauen in die tollen Fähigkeiten Eurer Kinder, auch wenn sie nicht im akademischen Elfenbeinturm liegen. Unsere Gesellschaft braucht Menschen, die anpacken, die handwerkliche Fähigkeiten haben, die sich nicht zu fein sind, ihren weißen Hemdkragen schmutzig zu machen. Lasst Eure Kinder Fußball spielen und eine Ausbildung machen, wenn sie Spaß an ihrem Job haben, kommt das nötige Geld von alleine.

    viele Grüße, Annette

    1. Hallo Annette,

      du sprichst mir aus der Seele. Ich bin ein großer Freund von Bildung, weiß aber auch, dass unser Bildungssystem viele Fähigkeiten und vor allem Persönlichkeiten unterbindet. Über mich sagte man immer, dass aus mir nichts werden würde, da ich mich trotz hervorragender Noten gegen das Studium entschieden habe. Wie konnte ich nur? 🙂 Ich denke ebenfalls, dass ein vernünftiger Appell eine sinnvolle Lösung ist. Allerdings ist der Weg des Verständnisses lang und er muss Früchte tragen, damit unsere Gesellschaft sich dazu bereit erklärt, eine andere Perspektive zuzulassen.

      Danke für deinen Beitrag!

      Viele Grüße
      Michael

    2. Ja liebe Annette, da bin ich absolut bei Dir. Es liegt aber am Bewußtsein und dem Stellenwert, den die Gesellschaft zu manchen Berufen pflegt. Unsere Aufgabe ist in unserem kleinen Universum darüber zu kommunizieren, wahre Werte wieder zu leben. Und von was ich absolut überzeugt bin, der Beruf des Handwerkers, egal in welchem Bereich wird in absehbarer Zeit einen viel größeren Stellenwert erhalten, da sie uns fehlen. Beispielsweise in Holland gibt es in bestimmten Handwerksgruppen, die sich Umgang mit ihnen ausbitten können, da es schwarze Listen gibt, mit Menschen darin, die durch ihr Verhalten von der Handwerksleistung ausgeschlossen werden. Das ist zwar auch bedingt optimal, aber eine Marktregulierung. Und ich wünsche mir, dass wir schon vorher, der handwerklichen Arbeit wieder einen ihr gerechten Stellenwert einräumen. Dann werden es auch unsere Kinder wieder gerne wählen.
      Du bist in einer tollen Position, viele vor allem junge Menschen zu sensibilisieren. Zeig den jungen Leuten auf, dass wir eine enorm wachsende Akademikerzahl haben, die in, ihrer Ausbildung, nicht würdigen Jobs enden.

  7. Lieber Michael,

    Ich denke, das unsere wahrgenommen Freiheit sehr eng mit unserem Selbstwertgefühl verbunden ist. Wenn ich einen instabilen und schwachen Selbstwert habe, werde ich viel eher den Druck spüren mich anpassen zu müssen, d.h. ich passe mich u.a. der aktuelle Mode , der aktuellen politischen Meinung etc… an.
    Wenn ich jedoch einen stabilen Selbstwert habe, erlebe ich keinen so starken Druck mich anzupassen und kann viel mehr zu leben, wie ich es für richtig halte. Das ist für mich Freiheit.
    Dabei hilft es schon jeden Satz, der das Wort „müssen“ beinhaltet, zu hinterfragen und es in ein „möchten“ zu verwandeln.
    Das größte Problem in unserer Gesellschaft meiner Meinung nach ist es, dass nur wenig Leute einen wirklich guten und stabilen Selbstwert haben. Offenbar gelingt es uns seit Generationen nicht, unseren Kinder bedingungslose Liebe angedeihen zu lassen, so dass sie in der Überzeugung auswachsen, wertvoll zu sein.

    Ich möchte noch anmerken, dass Kinder mit AHDS durch Medikamente nicht gefügig gemacht werden. Diese Medikamente sind keine Beruhigungsmittel, im Gegenteil. Das Gehirn vom Menschen mit ADHS ist biochemisch anders, so dass Betroffene sehr große Schwierigkeiten haben sich zu konzentrieren. Die Betroffenen leiden sehr darunter. Übrigens auch ihr Selbstwertgefühl. Viele Menschen mit der Problematik erleben durch die Einnahme der Medikamente eine erheblich Erleichterung. Sie können ihr Leben so gestalten, wie sie es möchten. Deswegen sollte man Medikamente auch nicht verteufeln.

    1. Hallo Janine,

      ich teile deine Meinung und bin deshalb davon überzeugt, dass jede positive Veränderung in uns selbst beginnt. Je mehr Menschen sich mit der Persönlichkeitsentwicklung beschäftigen, desto besser und stabiler wird diese Welt werden.

      Grundsätzlich verteufle ich nicht die Medikation von Menschen mit Konzentrationsstörungen. Ich empfinde es einfach als nicht richtig, Kinder als „krank“ zu bezeichnen, weil sie nicht den allgemeinen Erwartungen entsprechen. Darüber hinaus habe ich schon oft gesehen, dass es durchaus Alternativen zur Medikation von Kindern mit ADHS gibt. Diese Alternativen passen nur nicht in unser Schulsystem, also wird weiterhin zur Pharma-Keule gegriffen. Für mich ist das durchaus fraglich.

      Dennoch gebe ich dir Recht darin, dass man das nicht verallgemeinern kann. In vielen Fällen kann eine solche Behandlung hilfreich sein. Mir geht es jedoch nicht um Einzelfälle oder das Herauspicken eines Themenbereiches. Mir geht es um das Große Ganze. Dass es nicht einwandfrei funktioniert, ist offensichtlich. Die Frage ist nur, wie wir das ändern 🙂

      Viele Grüße
      Michael

  8. Hallo Michael,
    ich denke so ähnlich wie Du es beschreibst.Nur glaube ich man kann schon selbst auch dazu beitragen,dass man sich nicht
    alles gefallen läßt.Steuern müssen wir zahlen,das stimmt schon und die Renten sind nicht hoch.
    Schon in der Schule bemerkte ich,dass man Dinge von mir verlangt,die ich eigentlich nicht möchte.
    Mit 6 Jahren kam ich in die Schule,damals 4 Klassen in einem Raum.Mein Bruder war zwei Jahre älter,also auch in dem Raum.
    Wir mussten immer aufstehen vor dem Schulunterricht und beten.Das gefiel mir nicht,also stand ich nur auf,ohne zu beten.
    Das kam beim Lehrer schlecht an,es gab Bestrafung und trotzdem weigerte ich mich zu beten,bis der Lehrer nichts mehr zu mir sagte.
    Still sitzen,die Hände mussten,sollten auf den Tisch.Ich rutschte trotzdem immer auf meinem Stuhl herum,ich war ja nicht laut.Nach mehreren versuchten Ermahnungen,ließ mich der Lehrer in Ruhe,denn ich sagte,mir tut der ganze Körper weh,wenn ich still sitzen muß.Religionsunterricht brauchte ich auch nicht,weil mich der Pfarrer geschlagen hat,dies meldete ich dem Direktor und meinen Eltern,woauf ich,dh wir,mein Bruder auch vom Religionsunterricht befreit wurden.
    Es gäbe noch viele Beispiele.Ich denke aber,wenn wir auf uns selbst hören und uns nicht alles gefallen lassen,können wir was ändern.
    Mit 18 bin ich aus der Kirche ausgetreten,fand es nicht gut für etwas zu bezahlen,mit dem ich nicht einverstanden bin.
    Natürlich kann man nicht immer gewinnen,aber man sollte es versuchen.Ich habe als einziges Mädchen am Werkunterricht teilgenommen,weil ich darum bat.Obwohl das nicht üblich war durfte ich also auch zum Bubenunterricht gehen.
    Auch im Beruf hatte ich durch eine eigene Meinung und auch hartnäckig sein Ausnahmen,so dass ich in allen Abteilungen arbeiten durfte,die anderen hatten die ganzen 3 Jahre einen festen Platz.
    Später erlaubte ich mir nur 4 Stunden am Tag zu arbeiten,obwohl alle sagten,das geht doch nicht,Du verdienst zu wenig,bekommst später kaum Rente.Nun Rente bekommen die Menschen,die Vollzeit gearbeitet haben auch nicht gerade üppig.Ich hatte in meiner Jugend viel Freizeit,mein Einkommen reichte mir und das war mir wichtiger als mich
    krank zu arbeiten,in einem Beruf,den ich vielleicht gar nicht mag.
    Ich habe meine Arbeitsstelle so lange gewechselt,bis ich zufrieden war.
    Ich denke viele trauen sich das nicht,aber wenn man will dann klappt das auch.Ich habe in meinem Leben alles gerne getan und das finde ich ist wichtig,dass auch die Arbeit Freude macht.
    Manchmal habe ich das Gefühl,die Menschen arbeiten zu viel um immer mehr zu verdienen.Dadurch werden sie krank.
    Dann geben sie das sauer verdiente Geld aus,um wieder gesund zu werden und kaufen alle möglichen Mittelchen,im Glauben dadurch gesund zu werden.Dann rennen sie wegen jeder Kleinigkeit zum Arzt und hoffen,dass der das in Ordnung bringt,was sie selbst durch falsche Lebensweise und schlechte Ernährung verurscht haben.
    Nachrichten im Fernsehen,ja die sollte man auch nicht alle glauben,wir werden gelenkt von den Politikern,von der Industrie,wir sollen essen was die zusammen manschen.
    Wenn keiner eine eigene Meinung hat,sich nicht traut etwas zu sagen,weil er Angst hat den Job zu verlieren,dann ist
    er selber Schuld.Es gibt nicht nur den einen Job,auch heute können wir uns entscheiden was wir selbst wollen.
    Selbstverantwortung ist gefragt.

    Liebe Grüße und eine schöne besinnliche Adventszeit

    Karin

    1. Hallo Karin,

      danke, dass du uns an deinen Erfahrungen teilhaben lässt. Ich finde deine Einstellung bewundernswert und vor allem, dass du sie konsequent lebst. Meiner Meinung nach ist es eine Kunst, sein Leben auf seine eigene Weise zu leben, auch wenn es starken Gegenwind gibt. Das darf man sich einfach nicht nehmen lassen.
      Wie du schon sagst, haben die meisten Menschen Angst davor, eigenständig zu denken und zu sprechen. So weit ist es schon mit uns gekommen. Es wird Zeit, dass mehr Menschen das erkennen und nach ihrem Recht auf Freiheit streben.

      Ich wünsche dir ebenfalls eine schöne Adventszeit!

      Viele Grüße
      Michael

  9. hallo michael,
    ich schreibe hier zum ersten Mal. Ich habe deine Berichte alle immer gern gelesen und sie haben mir auch viel gebracht.
    Ich habe schon viele Jobs in meinem Leben gehabt, manche nicht so gut, einige auch sehr befriedigend für mich. Nun nach einigen Jahren habe ich einen neuen Partner in einer Fernbeziehung, der absolut unabhängig von allen Zwängen lebt und glücklich damt ist. Gern hätte er jetzt, dass ich mit ihm auf Reisen in seinem Wohnmobil gehe, und lange und viele Länder kennenlerne. Nun bin ich etliche Jahre jünger als er und habe nun einen Job gefunden, der mir wahrscheinlich viel Spass machen wird, da ich mit Menschen zu tun haben werde, die meine Hilfe brauchen. Außerdem würde ich damit meinen Ehemann finanziell entlasten. Vorab: ich habe diesen Job angenommen. Trotzdem bin ich nun in einer Zwickmühle, die natürlich auch von außen erzeugt wird; willst du nichts zu deinem Lebensunterhalt beitragen? Willst du weiter deinem Mann auf der Tasche liegen, obwohl die Zahlungen rechtlich einwandfrei sind. Gern würde ich dem Verlangen und natürlich auch meinem Rechnung tragen und frei leben. Ich werde gut verdienen in meinem Job, der mir wahrscheinlich auch viel Freude bereiten wird, trotzdem habe ich meine Zweifel.

    1. Hallo Verena,

      puh, das ist wirklich eine knifflige Angelegenheit. Ich kann beide Seiten deiner Argumentation sehr gut verstehen. Natürlich kann ich keine Entscheidung für dich treffen (was du ja natürlich auch nicht erwartest), ABER vielleicht hilft dir der folgende Gedanke:

      Wir treffen eine Entscheidung immer anhand des Wissens, das wir JETZT haben. Somit ist es unsinnig, eine Entscheidung später zu bereuen. Wir hätten es eh nicht besser wissen können. Stattdessen können wir aus unseren Entscheidungen lernen und sie künftig besser treffen.
      Das heißt im Klartext: Entscheide dich für das, was sich JETZT besser anfühlt und ziehe dann deine Schlüsse.

      Ich wünsche dir viel Erfolg dabei.

      Viele Grüße
      Michael

  10. Lieber Michael, mit dem heutigen Blog beweist du viel Mut. Der Begriff „Freiheit“ ist sehr umfangreich und birgt ein großes Diskussionspotential.
    Freiheit beginnt immer bei mir selbst, indem ich zunächst feststelle, was Freiheit für mich bedeutet.
    Ich kann sehr viel Zeit haben, keine Steuern zahlen und trotzdem ein unfreier Mensch sein.
    Wir leben in einem Land, in dem man sich sehr viel Freiheit erarbeiten kann.
    Indem ich nicht alles glaube, was über die Medien an mich herangetragen wird und Dinge hinterfrage, habe ich für mich ein Stück Freiheit erlangt.
    Schön, dass du ein Buch über dieses, so wichtige Thema, veröffentlichen wirst.
    Ich freue mich darauf.
    Eine schöne Adventszeit und weiterhin viel Erfolg.
    Liebe Grüße
    Bernd

    1. Hallo Bernd,

      das hast du wirklich sehr gut zusammengefasst! Von mir gibt es die volle Zustimmung 🙂 Danke auch für deine Wertschätzung.

      Ich wünsche dir ein schönes Wochenende.

      Viele Grüße
      Michael

  11. Ein durchaus interessanter Artikel und Artikel müssen ja nicht immer eine Sache nebst Lösungen darstellen. Artikel können auch zur Diskussion oder zum Nachdenken oder beides anregen usw. Nun aber zum Thema.

    Lustig in Sachen Worte ist das wir für eine Sache manchmal mehrere Worte haben. Hinzu kommt dann die „formelle“ Auslegen und dann meist noch die ganz eigene Auslegung. Einige Menschen sagen Freiheit ist viel Geld zu haben andere sagen Gesundheit und wieder andere sagen das es Freiheit nicht gäbe. Und schon können wir unendliche Diskussionen erzeugen ja schlicht ganze Bücher oder gar TV Serien machen. Am Ender dieser Sachen werden wir wahrscheinlich feststellen das nichts so wirklich ein Ergebnis brachte.

    Genau das passiert wenn wir ganz bestimmte Begriffe/Worte nehmen wie Freiheit Ehre Moral Glaube uvm.

    Schlußendlich ist die Auslegung von Freiheit eine ganz eigene Sache. Nun hast du Michael nach der ganz persönlichen Meinung zur Sache Freiheit gefragt. Hier also ff. meine persönliche Auslegung:

    Wir können unmöglich unter den Gegebenheiten etwas wie Freiheit haben. Alleine der Aspekt das wir körperlich als auch geitig oft und selbst „gefangen“halten unterbindet schlicht die absolute Freiheit. Auch wenn wir sagen das wir „ein Stück Freiheit“ erlangen können so mag dies tatsächlich auch so sein jedoch ist ein Teil nie die ganze Sache. Folglich stellen wir meist fest das das was wir uns als Freiheit erarbeitet haben dann doch nicht das ist was wir uns darunter vorgestellt haben. Aber auch hier treffen wir auf ein Aspekt nämlich „vorgestellt haben“. Ach was stellen wir uns als Freiheit vor. Vield Geld Super Auto beste Gesundheit uvm. Vieles kann man erreichen aber selbst jene die all das haben sagen oft das sie sich alles andere als Frei fühlen. Das scheint also nicht das zu sein was Freiheit wirklich darstellt.

    Freiheit geht über das hinaus was wir wissen.

    Jetzt könnte ich in den Bereich des Glaubes7Religion schweifen was ich aber nicht mache. Dennoch führe ich kurz den Aspekt an denn ich denke das Freiheit hier eine gewisse Wurzel hat und jeder kann sich über diese Aspekte selbst informieren. …schmunzel außerdem bin ich wahrlich kein Prediger einer Religion….

    Nun denn. Ganz auf mich bezogen würde ich noch sagen das ich mich als „Teil Frei“ fühle. Das Leben der Körper all das was mich umgibt und all das was ich noch lange nicht begriffen habe halten mich in dem gefangen was ich jetzt bin (oder nicht bin). Erst wenn ich das verstanden habe werde ich wohl wirkliche Freiheit erleben.

    1. Hallo Ray,

      zuerst einmal meine große Zustimmung zu deiner Aussage, dass „Freiheit“ eine subjektive Empfindung ist. Ich glaube, das ist eine sehr wichtige Grundlage, die man berücksichtigen muss, wenn man sich Gedanken über dieses Thema macht.

      Ich kenne viele spannende und teils wilde Theorien über die „absolute Freiheit“ und finde sie allesamt sinnvoll. Solange ich aber in diesem irdischen Leben hier stecke, möchte ich so „frei“ wie möglich sein. Und ich denke, wir sind uns einig darin, dass unsere Gesellschaft jegliche Freiheit einschränkt.
      Für mich persönlich ist die vollkommene Freiheit in diesem irdischen Leben kaum möglich, da ich den menschlichen Zustand als eine Art „Begrenzung“ betrachte. Allerdings gibt es ja nicht nur Schwarz und Weiß 😉 Dazwischen gibt es noch viele, viele andere Facetten…

      Viele Grüße
      Michael

  12. Hallo Michael,
    zum ersten Mal kann ich absolut deinen Äußerungen nicht zustimmen. Und nicht nur das, es tut weh, wenn du die Gesellschaft als „Scheisshaufen“ bezeichnet, somit auch mich und viele tolle Menschen, die ich kenne. Ja, es läuft einiges anders, als ich mir es vorstelle und ja, es gibt keine absolute Freiheit. Wie soll das auch gehen in einer Gemeinschaft von so unterschiedlichen Menschen mit ihren eigenen Vorstellungen und Wünschen. Und jeder Mensch braucht heute den anderen, um seine Wünsche zu erfüllen. Und wer völlig unabhängig leben will- seine freie Entscheidung mit all den Folgen. Um in diesem Spannungfeld klar zu kommen: Freiheit-Gesellschaft, dazu ist unter anderem Schule da, und ich muss dir widersprechen, diese leistet hier hervorragendes, auch wenn es an der einen oder anderen Stelle noch nicht ausreichend ist. Deine Freiheitsdiskussion sollte nicht in die Richtung von Einzelmenschen gehen, das wäre das Ende der so wichtigen menschlichen Gemeinschaft, der Stärkere würde überleben, die Geschichte wäre zurückgedreht.

    Herzliche Grüße Jana

    1. Hallo Jana,

      es tut mir wirklich leid, dass du dich verletzt und beleidigt fühlst, aber ich kann nicht erkennen, dich in irgendeiner Weise beleidigt zu haben. Ich kritisiere unsere Gesellschaft als Ganzes und das zu Recht. Du sagst, meine Sichtweise würde zu einer Gesellschaft führen, in der nur der Stärkere überlebt. Ich bitte dich an dieser Stelle, einen ehrlichen Blick auf unsere Gesellschaft zu werfen. Sie IST bereits eine Leistungsgesellschaft, in der die Reichen immer reicher und die Armen immer ärmer werden.

      Wir leben in einer grausamen Gesellschaft, in der jeder nur an sich denkt. Vor den noblen Geschäften, in denen die Reichen einkaufen gehen, liegen obdachlose Menschen, die sich verzweifelt nach einer warmen Mahlzeit sehnen und trotzdem gehen alle daran vorbei. Das ist also keine Gesellschaft, in der nur der Stärkere überlebt? Das ist nicht scheiße?

      Mir tut es ebenfalls weh zu lesen, dass du sagst, unsere Schulen würden gute Arbeit leisten. Unser Schulsystem basiert auf einer militärischen Ideologie aus dem guten alten Preußen. Der Grundgedanke dahinter ist, Gehorsam zu fördern. Du kannst ja gerne mal tiefergehende Recherchen diesbezüglich anstellen.
      Unsere Schulen bereiten uns nicht auf das Leben vor. Oder hast du vielleicht schon einmal in einer Schule gesehen, dass man den Kindern beibringt, was Persönlichkeitsentwicklung ist, wie man mit Geld umgeht oder wie man einen Haushalt führt?
      Die erfolgreichsten und wohlhabendsten Menschen, die ich kenne, haben nicht studiert und lassen reihenweise Akademiker für sich arbeiten. Ich selbst habe nur 5 Tage in meinem Leben studiert.

      Es ist dein gutes Recht, mit mir nicht einer Meinung zu sein. Wenn du meinen Blog jedoch schon länger verfolgst, wirst du wissen, dass ich mir gut überlege, was ich veröffentliche. Ich habe also meine Gründe. Daher möchte ich dir Folgendes empfehlen: Anstatt empört zu sein, stelle dir die folgende Frage: „Wie kommt Michael dazu? Könnte da etwas dran sein?“
      Ich versichere dir: Je tiefer du in den Hasenbau hineingehst, desto mehr wird das Weltbild einer heilen Gesellschaft bröckeln.

      Viele Grüße
      Michael

      1. Hallo Michael,

        ich setze auf die Menschen, welche ehrlichen Herzens versuchen eine menschenwürdige Gesellschaft zu schaffen, ein langer, beschwerlicher und mit Rückschlägen versehener Weg. Ich schaue nach vorn und freue mich über jeden kleinen gelungenen Schritt, welcher die Misstände hilft zu vermindern. Und das ist Freiheit, die ein jeder hat, nämlich etwas zu tun.

        In diesem Sinne einen schönen 2. Advent

    2. Du machst interessante Auslegungen. Da sind zwei Begriffe jetzt also einmal Freiheit und dann Gesellschaft. In der tat gäbe es eine ganze Fülle wirklich guter Gemeinschaften (…also Ansammlungen von menschen die ein gemeinsames Ziel verfolgen…). Dennoch gäbe es auch eine Flut von gemeinschaften die wahrlich schlicht Müll sind. Deken wir da nur an diese „braunen Spinner“ die eine Vielzahl dubioser Gemeinschaften hat.

      Aber ich fragte mich zur Verbindung Gesellschaft und Freiheit.

      Aus der einen Sicht passt Gesellschaft unmöglich zur Freiheit denn für die „absolute“ Freiheit bedarf es keine Gesellschaft. Aus anderer Sicht wenn alle Menschen/Dinge die absolute Freiheit hätten wäre das auch wieder eine Gemeinschaft aller Menschen/Dinge die wirklich Freiheit haben.

      Ich denke nicht das es von Michael oder anderen oder wie auch immer „Bböse“ gemeint ist wenn wir hier unsere Meinungen zum Thema ausdrücken. Es ist wahrlich ein extrem schweres Thema. Also ich kann das jetzt zumindest zu mir selbst sagen denn ich frage mich immer noch was ist das Freiheit und Dank deiner Meinung was ist Gesellschaft und wie kriege ich das in einer Art Einklang oder ist da kein Einklang usw.

      Den Anfang zur Diskussion machte Michael dann folgten Kommentare. Und alles sind doch die ersten Auslegungen Gedankengänge usw. Mag sein das man hier und da zustimmen kann oder auch Ablehnung geben kann dennoch denke ich nicht das hier gezielt eine „böse Absicht“ besteht.

      Wir haben eben die Freiheit ganz nach unserer Art über etwas zu reden über das manchmal nur schwerlich etwas gesagt werden kann….

  13. Hallo Michael,

    ich stimme dir vollkommen zu! Seit ca. 2 Jahren befinde ich mich in einer Lebensphase, wo mir ein Kronleuchter nach dem anderen aufgeht und mir das Universum zuzurufen scheint „Schmeiß deinen Job endlich, wie viele Zeichen muss ich dir noch geben bis du merkst, dass dich das nicht glücklich macht???“. Und ich beschäftige mich seither mit den Dingen, die mich wirklich interessieren, weiß aber (noch) nicht, was ich damit mal anfangen könnte. Zumindest habe ich mit einer Weiterbildung begonnen, auf die ich irgendwann einmal aufbauen kann. Im Moment jedoch fühle ich mich gefangen im System, denn ich bin eine alleinerziehende Mutter und kann es mir aus dieser Position heraus nicht leisten, mich in eine finanzielle Unsicherheit zu begeben und tatsächlich meinen Job zu schmeißen. Ich bin ja nicht nur für mich, sondern für zwei weitere Leben verantwortlich. Aber meine Jungs bekommen auf jeden Fall mit, dass ich etwas verändern möchte und ich sage ihnen, wenn es z.B. um Berufswahl geht, immer wieder, dass sie etwas tun sollen, was sie glücklich macht und erfüllt. Dass man darin dann auch automatisch so gut ist, dass es für’s (Über-)Leben reicht. Und ich versuche ihnen immer wieder beizubringen, dass Materielles nicht so wichtig ist und man keinen Reichtum anhäufen muss, um Glück zu empfinden (im Gegenteil).

    Ich freue mich auf dein angekündigtes Buch, vielleicht gibt es mir wieder ein paar wertvolle Denkanstöße in die richtige Richtung 🙂

    Liebe Grüße
    Angela

  14. Lieber Michael,

    als ich deinen Blogbeitrag am Wochenende zum ersten Mal gelesen habe (inzwischen habe ich ihn mindestens 10 x angeklickt), war ich unglaublich erleichtert, nach dem Motto: Endlich spricht es mal einer aus. Ich bin zu 1000 (tausend) Prozent deiner Meinung und freue mich auf dein Buch.

    Adventsgrüße aus Wien
    Karina

  15. Hallo Michael,

    Toller Artikel! Stimme dem 100% zu.
    Ich hab dieses Jahr entschieden, das nicht mehr mitzumachen und hab nach 15 Jahren gut bezahlten Jobs in der IT, das alles aufgegeben und bin jetzt Friedhofsgärtnerin. Hab meine Ruhe, eine großartige Chefin, absolut keinen Stress und kein Zwang mehr, Freizeit ohne Ende und ich fühle mich frei.

    Ich hab nicht mehr das Gefühl, das ich muss, sondern das ich darf und ich bin glücklich:)

    Wenn man sein Leben dem Herzen nach gestaltet, dann ist man frei 🙂

    Weiter so!
    LG Nathalie

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