Ich nehme mir ein Beispiel an…

Es gibt viele großartige Menschen, die die Welt verändert haben. Aber wie haben sie das getan und was davon können wir auch tun? Sehen wir es uns an!

Bevor der heutige Blogartikel beginnt, möchte ich mich noch für die zahlreichen Zuschriften zum Thema letzter Woche bedanken. Ich habe bis heute mehr als 150 Zuschriften erhalten und bedanke mich herzlich dafür! Selbstverständlich wird jede Mail beantwortet, aber bei dieser großen Menge kann es schon mal ein wenig dauern, bis ich die Zeit finde 🙂

Letzte Woche habe ich angekündigt, dass der heutige Artikel sich von den bisherigen unterscheiden würde und hier sind wir nun. Anstatt uns heute einer bestimmten Eigenschaft, Situation oder Problemstellung zu widmen, beschäftigen wir uns heute mit dem Lebenswerk eines besonderen Menschen. Ich verrate dir auch, weshalb ich das so wichtig finde:

Wir bewundern besondere Menschen für das, was sie tun oder getan haben, aber das war es meist auch schon. Wir sprechen unseren Respekt aus und machen dann weiter wie gehabt. Das ist schade, denn besondere Leistungen sollten mehr als nur eine respektable Erinnerung sein. Sie sollten uns motivieren und ein Vorbild sein. Wenn wir uns ein gutes Beispiel an Menschen nehmen, die es mit ihren Ideen, ihrem Engagement und ihrem Talent geschafft haben, unvergessen zu bleiben, dann geben wir uns auch selbst die Chance, etwas ganz Besonderes zu schaffen und die Welt zu verändern.

Aus diesem Grund schaue ich zu großartigen Menschen und ihren Leistungen auf. Sie inspirieren mich und geben mir den Mut, mehr aus mir und dem Leben machen zu wollen. Um diese Inspiration und diesen Mut an dich und andere weiterzugeben, möchte ich zwischendurch eine bedeutende Persönlichkeit und ihre besonderen Leistungen in einem Blogartikel hervorheben. Je nachdem, wie der heutige Artikel dir und den anderen Lesern gefällt, wird es mehr oder weniger häufig einen solchen Beitrag geben. Es wird nicht einfach eine Biografie aufgeführt, sondern viel mehr in den Vordergrund gerückt, WARUM diese Leistungen besonders sind und wie wir heute noch davon profitieren oder vielleicht sogar etwas noch besseres daraus machen können!

George W. Carver

In meinem Buch „30 Gedanken, die Ihr Leben bereichern werden“ habe ich einen kleinen Abschnitt George Washington Carver gewidmet, den man nicht mit dem ersten Präsidenten der USA namens George Washington verwechseln sollte 🙂

George Carver ist für mich persönlich ein großes Vorbild und seine unvergessenen Taten haben mich zu vielen Entscheidungen in meinem Leben motivieren können, unter anderem zum ganzen Projekt „Dein Fußabdruck“!

Carver wurde Schätzungen zufolge etwa im Jahr 1864 in Tuskegee, Alabama, USA, geboren. Da zu dieser Zeit in den USA die Sklaverei herrschte, war er durch seine afroamerikanische Herkunft automatisch ein Sklave. Sein „Besitzer“ war ein deutscher Einwanderer namens Moses Carver. George war physisch sehr schwach und immer kränklich. Aus diesem Grund war er nicht für schwere Arbeiten geeignet und wurde von seinen „Besitzern“ seiner eigenen Aussage nach stets gut behandelt.
Was George Carver auszeichnete, war seine unstillbare Neugier. Er wollte alles wissen und vor allem wollte er es selbst herausfinden. Zum Beispiel wollte er als Kind unbedingt erfahren, warum das Gras grün ist und riecht, wie es nun einmal riecht. Die Antwort, Gott habe das so gewollt, reichte ihm nicht, deswegen beantwortete er im Laufe seines Lebens diese Fragen selbst. (Auf dem Bild rechts ist Carver zu sehen, etwa im Jahr 1938)

Carvers Beharrlichkeit gehörte zu seinen Markenzeichen. Im Alter von 12 Jahren verließ er das Haus seiner „Besitzer“, um eine Schule besuchen zu können. Er arbeitete als Koch bei einer Familie und lebte auf der Veranda des Hauses, um sich die Bildung zu ermöglichen, nach der er sich sehnte. Auch wenn die Sklaverei zu dieser Zeit bereits offiziell abgeschafft war, waren die Vorbehalte und die Gewalt gegen dunkelhäutige Menschen immer noch extrem. Er war einer der ersten afroamerikanischen Bürger, der ein College besucht hat (Simpson College in Indianola, 1887) und der allererste Afroamerikaner, der sich an einem College für Landwirtschaft und Kunsthandwerk einschrieb (Iowa State University, 1891).
Nach dem Studium blieb er an der Universität, um 1896 seinen Masterabschluss zu erlangen und wechselte anschließend zum Institut von Tuskegee in Alabama, wo er bis zu seinem Tod (1943) als Botaniker und Chemiker arbeitete.

Eine simple Idee, die die Welt verändert

Seine niemals endende Neugier macht George Carver extrem effizient. Er revolutionierte die Landwirtschaft mit modernen Anbaumethoden, erforschte die Böden und ihre Erträge, um effizienter anbauen zu können und entwickelte hunderte verschiedener Farbstoffe aus Pflanzen. Ebenso erfand er mehr als 300 verschiedene Verwendungen für die Erdnuss, die bis dahin weitgehend unbekannt war und als unnütz betrachtet wurde. Man sagt ihm sogar nach, er sei der Erfinder der Erdnussbutter.
Auch im medizinischen Bereich erlangte er Durchbrüche homoöpathischer Natur und entwickelte sich zum angesehenen Experten in den Bereichen Botanik und Chemie. Er war sogar der erste Afroamerikaner, der als Experte vor einem Ausschuss des US-Kongresses angehört wurde!

Von all seinen Innovationen hat mich eine besonders beeindruckt und geprägt: Sein sogenannter „Jesup Wagon“. Dies war eine Kutsche, auf der sich Ackergeräte, Saatgut, Werkzeuge, Lehrbücher und weitere für die Landwirtschaft relevante Dinge befanden. Mit diesem Wagen reiste er durch das Land und unterrichtete Farmer über seine Erkenntnisse bezüglich der Landwirtschaft. So wurden die Erträge der Ernten größer, die Böden besser geschont und es gab eine größere Auswahl an verschiedenen Anbauprodukten. George Carver verlangte kein Geld dafür! Die einzige Voraussetzung war, dass die Farmer das neu erlangte Wissen weitergaben. So entstand eine Art Schneeball-Effekt der Bildung!

Was wir daraus lernen können

Warum überrasche ich dich mit der Lebensgeschichte eines Menschen, der gar nicht mehr lebt? Schließlich leben wir mittlerweile in ganz anderen Zeiten und für banale Erfindungen ist es im Jahre 2015 wohl eindeutig zu spät. Das mag alles richtig sein, aber was sich nicht verändert hat, ist die Wirksamkeit der persönlichen Werte. George Carver hat eindrucksvoll einige Tatsachen unter Beweis gestellt, die unser Leben zum Positiven verändern können. Die 3 wichtigsten möchte ich hier gerne festhalten:

1) Egal, wer du bist und woher du kommst: Du hast die Chance, Großes zu erreichen. George Carver war als Kleinkind dem Tod nahe. Er war ein Sklavenjunge, was zu dieser Zeit bedeutete, dass es keinen größeren gesellschaftlichen Hass gab als den, dem er sein Leben lang ausgesetzt war und das nur, weil seine Haut einen dunklen Farbton hatte. Er hat sich dadurch nicht bremsen lassen und unter schier unmöglichen Bedingungen eine Schulbildung erlangt, um später die Welt bereichern zu können. Er hat von der Gesellschaft Hass und Verachtung erhalten und ihr Bildung, Vernunft, Hoffnung und Perspektiven zurückgegeben. Er interessierte sich nicht für Geld, hat es aber trotzdem zu finanziellem Reichtum gebracht, obwohl er als gebürtiger Sklave ohne Recht auf Geld aufwuchs.
Jeder, der sich heute darüber beklagt, keine Möglichkeiten zur Weiterentwicklung zu haben, sollte sich ein Vorbild an diesen Leistungen nehmen.

2) Gib dich nicht mit wenig zufrieden. Ziehe los und mache deine eigenen Erfahrungen. Stell dir einmal die Welt im Jahr 1870 vor. Moderne Aufklärung war ein absolutes Fremdwort und die Antwort auf beinahe jede Frage lautete: „Weil Gott es so will“. Während alle Menschen ihre schwierigen Lebensumstände für Gottes Willen hielten, gab sich George Carver nicht damit zufrieden. Seine unermüdliche Neugier motivierte ihn, auf jede Frage selbst eine Antwort  zu finden und die Weiterentwicklung der Menschen damit voranzubringen. Er erzielte nicht nur in technischen und naturwissenschaftlichen Bereichen Fortschritte, sondern war (und ist) auch in sozialer und moralischer Hinsicht ein Vorbild für Generationen.
Gerade in unserer heutigen Zeit der Medienmanipulation und fremden Meinungsbildung können wir uns ein Beispiel an George Carver nehmen. Wir sollten viel öfter Dinge hinterfragen, eigene Theorien hinterfragen und die Welt mit positiven Ergebnissen bereichern als immer nur Meinungen zu konsumieren und uns blind an diese anzupassen. Ein Blick in die Tagesnachrichten wird dir zeigen, welche Schäden es anrichtet, wenn wir uns von der Meinungsbildung anderer abhängig machen.

3) Gib weiter, was du weißt und lass es sich verbreiten. George Carvers „Jesup Wagon“ und seine Erfindungen revolutionierten nicht nur den Süden der USA, sondern auch die ganze Welt. Er hätte guten Grund gehabt, seine Erkenntnisse für sich zu behalten, denn die Menschen waren selten gut zu ihm gewesen. Dennoch teilte er sein Wissen mit der Welt, ohne etwas dafür zu verlangen. Wir können dafür dankbar sein und sollten uns ein Beispiel daran nehmen. Vor den Büchern und „Dein Fußabdruck“ hätte ich mir niemals vorstellen können, für tausende Menschen zu schreiben. Die Idee für „Dein Fußabdruck“ nagte ganze 2 Jahre (!) an mir, bevor der erste Blogartikel erschien. Was mir letztendlich die Entscheidung abnahm, war der Gedanke an George Carver. Er hatte sein Wissen geteilt und damit eine große Welle geschlagen. Mir wurde klar, dass ich nur gewinnen kann und so machte ich mich an die Arbeit.
Behalte all die guten und nützlichen Dinge, die du weißt und erfährst, nicht für dich. Gib sie weiter und mach die Welt zu einem besseren Ort. Jeder Mensch, der neue Perspektiven erhält, hat das Potenzial, die Welt zu verändern. Du könntest so jemand sein oder du könntest solch eine Person aufwecken. Zögere nicht!

Was sagst du dazu?

Wenn du nach diesem langen Artikel immer noch weiterliest, hast du große Ausdauer und Aufmerksamkeit bewiesen. Vielen Dank dafür! Ich wüsste gerne, wie dir der Artikel gefallen hat und ob du daran interessiert bist, zwischendurch immer mal wieder etwas über einen insprierenden Menschen auf diesem Blog zu lesen. Schreib mir einfach einen Kommentar unter diesen Artikel oder eine Mail an michael@dein-fussabdruck.de

Hoffentlich konnte George Carvers Geschichte dich inspirieren und auf neue Gedanken bringen. Wenn seine Geschichte dich interessiert, kannst du sie komplett in diesem Buch lesen: Klick. Übrigens ist dies KEIN sogenannter „Affiliate-Link“. Ich erhalte KEINE Provision, wenn du das Buch kaufst. Ich empfehle dir dieses großartige Buch einfach guten Gewissens weiter 🙂

Zuletzt möchte ich dir ein wunderbares Wochenende wünschen. Lass es dir so richtig gut gehen!

Es ist schön, dass du dabei bist.
Michael

 

Titelfoto: Unsplash.com, Porträtfoto Carver: Wikipedia.de

10 Kommentare, sei der nächste!

  1. Danke für den Artikel und ich würde gerne weitere Beiträge wie diesen lesen. Und vielleicht findest du auch jemanden von deinen Lesern die von Erfolg gekrönt wurden. Bezüglich Affiliate-Links, ich verwende diese auch. Warum sollte man diese nicht nutzen wenn man dafür ein paar Cent bekommt? Ich mache es einfach so das wenn genug zusammen gekommen ist und ich einen Gutschein erhalten habe, veranstalte ich einfach ein Gewinnspiel und verlose ein Buch oder Video-Training. Was auch immer.

    Im Übrigen: Ich finde es wichtig neugierig zu sein und sich Dinge anzuschauen, auch wenn man davon keine Ahnung hat. Wichtig ist dabei nur, das man Interesse dafür hat.

    Ich selbst arbeite in der IT und bin nebenberuflich Fotograf. Etwas das mich immer schon interessiert hat war Layout & Design. Also gehe ich dem nun nach und bilde mich auch hier weiter. Eines der Dinge die ich im leben so gerne mag ist es etwas dazu zu lernen, am liebsten bei den Dingen die mich auch wirklich interessieren.

    Wissen gebe ich über meinen Blog weiter, wobei es auch sehr viel subjektive Dinge sind.

    1. Hallo Alex,

      von der Erfolgsgeschichte eines Lesers zu berichten, wäre mit Sicherheit eine schöne Sache 🙂
      Es spricht absolut nichts gegen Affiliate-Links, aber leider sieht das nicht jeder so. Das macht aber auch nichts, denn ich habe mich von Anfang an gegen eine kommerzielle Nutzung dieses Blogs entschieden. Es ließe sich bestimmt durch Werbung auf „Dein Fußabdruck“ gutes Geld verdienen, aber die Atmosphäre auf dem Blog würde eine andere sein, deswegen bleibt alles werbefrei. Deine Idee mit der Verlosung ist wirklich gut!

      Schön, dass du auch eine gesunde Neugier an den Tag legst. Sie gewährleistet, dass es niemals langweilig wird und hilft enorm dabei, riesige Informationsmengen zu verarbeiten. Toll, dass du auch einen Blog pflegst! Ich habe ihn mir gerade angesehen (gweep.at) und werde in den nächsten Tagen mal ein wenig stöbern 🙂

      Viele Grüße
      Michael

  2. Hallo Michael, sehr interessant, vor allem für Menschen, die kein oder sehr wenig Selbstbewusstsein haben! Die meisten schauen ja nur neidisch auf andere, und hätten gern mehr, trauen sich nur nicht weiter!
    Für mich auch wieder sehr inspirierend auf meinem eigenen Weg.
    Natürlich ist es in der heutigen Zeit auch sehr wichtig, auf andere zuzugehen, die vielen Flüchtlinge flößen einem ja auch etwas Angst ein, und wir haben meist doch ein falsches Bild von den Fremden!
    Gerne mehr davon!!!
    Schönes sonniges Wochenende wünscht dir
    Andrea

    1. Hallo Andrea,

      ja, die Geschichte ist ein wahrer Mutmacher und pulverisiert einige der Ausreden, die wir uns oft automatisch ausdenken. Es freut mich, dass sie dich inspiriert!
      Zur Scheu vor fremden Menschen kann ich nur sagen, dass die Barrieren ausschließlich im Kopf existieren. Ein aus der Heimat geflohener Mensch hat mit Sicherheit mehr Angst vor uns und der komplett neuen Situation als wir vor ihm. Es wäre schön, wenn man einen Weg finden könnte, sich gegenseitig die Angst zu nehmen und friedlich Seite an Seite zu leben.

      Auch dir ein schönes und sonniges Wochenende!
      Viele Grüße
      Michael

  3. Hallo Michael,
    mir hat dieser Artikel sehr gut gefallen. Geschichten von anderen Menschen, die ihren Weg gegangen sind, oft trotz widriger Umstände, sind doch ein leuchtendes Beispiel für alle, die an sich arbeiten. Und wer Blogs wie den deinen liest, möchte doch an sich arbeiten, oder nicht? 😉
    Deshalb sage auch ich: gerne mehr davon.

    Viele Grüße und eine erfolgreiche Woche!
    Rudolf

    1. Hallo Rudolf,

      schön, dass der Beitrag dir gefallen hat! Ja, da hast du Recht 🙂 Wer sich weiterentwickeln möchte, kann nicht zu viel Inspiration bekommen.
      Auch dir einen erfolgreichen Start in die neue Woche!

      Viele Grüße
      Michael

  4. Hallo Michael,

    auch mir hat der Artikel sehr gut gefallen und ich würde mich freuen, auch in Zukunft ähnliche Artikel über solche Persönlichkeiten zu lesen.

    Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende
    Manfred

  5. Super Artikel! Sehr motivierend! Bin ein Fan deiner Bücher und Artikel geworden, weil sie simpel und auf den Punkt geschrieben sind. Danke dir!
    Viel Erfolg weiterhin. Stef

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