Heute betrachten wir das Leben mal von einer anderen Seite…

Vorab eine wichtige Bemerkung: Die Inhalte des heutigen Artikels sind spiritueller und esoterischer geprägt, als du es bisher von diesem Blog kennst. Manche werden sich darüber freuen und Manchen wird das vielleicht nicht besonders gut gefallen. Dennoch finde ich es wichtig, einen entscheidenden Aspekt unseres Daseins zu beleuchten: Den Respekt vor dem Leben. Da dieser Aspekt einen hohen Stellenwert für mich hat und ein fester Bestandteil der persönlichen Entwicklung ist, finde ich, dass es an der Zeit ist, auf „Dein Fußabdruck“ auch mal ein Thema aus diesem Bereich anzuschneiden. In diesem Sinne: Viel Freude mit dem heutigen Beitrag!

Eine kleine Fliege, die alles veränderte

Vor einigen Jahren saß ich mit einem guten Freund beim Abendessen. Es schwirrte eine gewöhnliche Fliege über unseren Köpfen umher und ich fühlte mich von ihrem Summen gestört. Sie zog ihre Bahnen teilweise direkt vor meinem Gesicht, setzte sich auf unser Essen, flog dann wieder los, usw.
Ungeduldig griff ich nach einer Serviette und sagte: „Ich erledige das mal eben.“
Mein Freund schreckte auf, sah mich entsetzt an und rief: „Halt! Was soll denn das?“
Für mich war dieser Moment extrem verwirrend. Hatte er etwas Falsches verstanden? Oder empörte er sich gerade tatsächlich darüber, dass ich eine Fliege erschlagen wollte? Ich sah ihn nur fragend an und er sagte: „Du willst doch nicht wirklich etwas töten, nur weil es gerade dort ist, wo du es nicht haben möchtest. Würdest du etwa auch mich erschlagen, wenn ich dir auf die Nerven ginge?“

Vielleicht reagierst du gerade genauso wie ich damals. Wieso um alles in der Welt sollte man so einen Aufwand für eine Fliege betreiben? Jeder Mensch erschlägt ein Insekt, wenn es ihm auf die Nerven geht, oder nicht? Zumindest dachte ich das damals.
Dann aber begriff ich, dass mein Freund Recht hatte. Für wen hielt ich mich eigentlich, dass ich willkürlich und ohne mit der Wimper zu zucken über Leben und Tod eines anderen Lebewesens entscheiden konnte?
So viel sei gesagt: Seit diesem Abend habe ich nie wieder nach einem Tier geschlagen, egal wie lästig, nervig oder winzig es auch war. Ein paar der Gründe dafür möchte ich dir heute vorstellen.

Das Leben als solches betrachten

Wer sich ernsthaft mit sich und der Entwicklung seiner Persönlichkeit beschäftigt, wird früher oder später auch über Themen und Gedanken stoßen, die zur Spiritualität gehören. Man beginnt, sich Fragen zu stellen, auf die es scheinbar noch keine Antworten gibt:

  • Woher kommen wir wirklich?
  • Weshalb leben wir?
  • Was geschieht nach dem Tod?
  • Was geschieht, bevor wir leben und wie kann es sein, dass wir plötzlich ins Leben treten?
  • Habe ich eine Seele?
  • Hat alles, was lebt, automatisch eine Seele?

Dies sind nur wenige der Fragen, die man sich früher oder später im Laufe der Persönlichkeitsentwicklung stellt.
Unabängig davon, was die „wahren“ Antworten darauf sind, sollte man anfangen, seine eigenen Theorien zu all diesen Themen zu entwickeln, um ein besseres Verständnis über das Leben zu erlangen.

Ich persönlich glaube nicht an Gott als Person im Himmel, die uns in das Leben setzt. Gott ist für mich das Leben selbst, denn es ist ein unerklärliches Wunder, das wir jeden Tag erfahren.
Wenn Gott ein Schöpfer ist, der uns nach seinem Abbild erschaffen hat, dann haben wir dieselben Fähigkeiten wie er und das beweisen wir jeden Tag: Wir schöpfen und erschaffen. Wir pflanzen uns fort, bauen Dinge, entwickeln uns weiter, usw. Wenn du dich jetzt gerade umschaust, wirst du feststellen, dass alles um dich herum aus der Natur kommt und von Menschenhand geschaffen wurde. Macht uns das göttlich? Vielleicht.

Wir Menschen sind nicht die einzigen Schöpfer. Auch Tiere pflanzen sich fort, bauen Dinge, kommunizieren und haben Emotionen. Sollten wir Menschen also göttlich sein, müssten Tiere es, dieser Logik entsprechend, doch auch sein.
Doch sind sie weniger wert, weil sie nicht so intelligent und entwickelt sind wie wir Menschen? Rechtfertigt unser Entwicklungsstand, Tiere wahllos zu töten? Eine schwierige Frage, nicht wahr?

Ich bin mir durchaus der Tatsache bewusst, dass es einige Gegenargumente zum Ganzen gibt. Aber würde ich mich schriftlich mit allen Details zu diesen Themen auseinandersetzen, käme dabei etwas heraus, das wesentlich umfangreicher wäre als jedes Buch, das ich bisher veröffentlicht habe.
Um jedoch eine der offensichtlichen Fragen, die du dir nun vielleicht stellst, zu beantworten, sei das Folgende gesagt:
Nein, ich esse kein Fleisch, finde es aber prinzipiell nicht unethisch oder falsch, Fleisch zu essen.
Man spricht in der Evolutionstheorie nicht umsonst vom „Survival of the fittest“, also dem Überleben der Stärkeren. Auch Tiere ernähren sich von Fleisch, um zu überleben.
Allerdings übertreibt der Mensch es maßlos, was das Züchten, Schlachten und Essen von Tieren betrifft. Mit Überleben hat das schon lange nichts mehr zu tun.

Wenn man davon ausgeht, dass wir eine Seele oder ein höheres Bewusstsein haben (was sogar ziemlich wahrscheinlich ist), wäre es auch denkbar, dass diese Seele die Sterblichkeit unserer lebenden Hülle (unser Körper) überdauert. Reinkarnation, also Wiedergeburt ist nicht so unwahrscheinlich, wie die meisten Menschen denken würden.
Ein kleiner Gedanke dazu: Wenn du ein Glas Wasser auf den Boden fallen lässt, zerbricht das Glas. Was passiert mit dem Wasser? Es sickert in den Boden ein. Es ist zwar nicht mehr im Glas, aber es ist immer noch Wasser, nicht wahr?
Diesen Gedanken in Betracht ziehend gäbe es eine theoretische Wahrscheinlichkeit, dass wir, wenn wir etwas Lebendes töten, gerade jemanden töten, den wir einst vielleicht gekannt oder sogar geliebt haben!

Ja, ich weiß: Das wirkt ziemlich weit hergeholt. Das tut es am Anfang immer 🙂 Dennoch möchte ich dich bitten, aufgeschlossen zu sein (was ein fester Bestandteil der persönlichen Entwicklung ist) und zumindest einmal in Ruhe darüber nachzudenken.

Wenn wir Menschen es als ganz natürlich betrachten, wertvoller als Tiere oder andere Lebewesen zu sein, ist es da noch verwunderlich, dass Menschen sich über andere Menschen stellen und diese unterdrücken oder gar töten?
Und ist es nicht bemerkenswert, dass solche Gedanken, wie ich sie heute äußere, in der heutigen Gesellschaft verpönt werden, obwohl sie großen Respekt vor dem Leben und unserem gesamten Dasein ausdrücken? Das ist auf jeden Fall etwas, worüber man einmal nachdenken sollte.

Eine kleine große Anregung

Mit dem heutigen Artikel habe ich das Bewusstsein über das Leben und die Spiritualität nur extrem minimal angeschnitten. Dennoch steckt in diesen wenigen Gedanken, wie du sicherlich gerade merkst, eine Menge Sprengstoff und Einiges, worüber man ewig philosophieren könnte.

Egal, ob du meine Meinung teilst oder den Inhalt dieses Artikels überhaupt nicht magst, möchte ich dich bitten, dir ein paar eigene Gedanken zum heutigen Thema zu machen.
Als selbstbewusster Mensch, der sich weiterentwickeln und das Leben in vollen Zügen genießen möchte, kommt man nicht daran vorbei, sich auch mit diesen Themen zu beschäftigen.
All das hier ist nur die Spitze der Spitze des Eisbergs 🙂

Ich würde mich sehr über etwas Feedback von dir freuen. Wie siehst du das Ganze? Und wie findest du es, dass ich mich auch mal an diesen Themenbereich heranwage?
Hinterlasse einen Kommentar oder schreib mir eine Mail an michael@dein-fussabdruck.de

Für den Moment wünsche ich dir ein schönes und sonniges Wochenende. Ich werde mich nun wieder fleißig mit dem kommenden Buch beschäftigen, damit du es schon bald selbst lesen kannst!

Es ist schön, dass du dabei bist.
Michael